Ford plant Fertigung des elektrischen F-150 ab 2022 in Dearborn

Ford hat nun offiziell den Grundstein für eine neue Anlage neben seinem Pickup-Werk in Dearborn im US-Bundesstaat Michigan gelegt. Im künftigen Rouge Electric Vehicle Center soll ab Mitte 2022 die Produktion der Elektro- und der Hybrid-Version des Pickups F-150 erfolgen.

Ford bestätigt mit dieser Ankündigung die bereits in einem früheren Medienbericht publizierten Werkspläne. Die neue Produktionsstätte ist Teil einer groß angelegten Investition in Dearborn. Insgesamt hat Ford im Dezember Mittel in Höhe von rund 700 Millionen US-Dollar zur Modernisierung des Werkskomplexes angekündigt. Das Rouge Electric Vehicle Center soll nach seiner Fertigstellung 300 neue Arbeitsplätze schaffen.

Offiziell angekündigt hatte Ford-COO Jim Farley die Pläne für einen vollelektrischen F-150 anlässlich der Unterzeichnung von Kooperationsverträgen mit VW Mitte Juni. In der aktuellen Mitteilung veröffentlicht der US-Autobauer einige weitere Details zu dem Fahrzeug. So wird der Pickup mit zwei Elektromotoren ausgestattet sein, die mehr Leistung und Drehmoment liefern sollen als jeder heute erhältliche F-150. Außerdem werde die Elektroversion fähig sein, schwere Anhänger zu ziehen. Auch drahtlose Software-Updates werden möglich sein, heißt es. Schließlich will Ford beim elektrischen F-150 eine neue Technologie für die die mobile Stromerzeugung vorstellen, die es Kunden ermöglichen soll, den Pickup bei Bedarf als Stromquelle z.B. auf Campingplätzen und Baustellen zu nutzen. Konkrete Leistungsdaten gibt’s dagegen weiterhin nicht.

Im bestehenden Werk in Dearborn läuft unterdessen seit dieser Woche die neue Verbrenner-Generation des F-150 samt einer Vollhybrid-Version vom Band. Mit dem Generationswechsel bietet Ford im F-150 unter anderem mehrere Fahrassistenten an, etwa einen verbesserten Kreuzungsassistenten. Das Fahrzeug ist zudem hardwareseitig für einen teilautonomen Fahrassistenten namens „Active Drive Assist“ vorbereitet. Die Software hierfür wird laut der Mitteilung allerdings erst für das dritte Quartal 2021 erwartet. Diese wird dann entweder drahtlos „Over the Air“ oder beim Händler aufgespielt.

Für Ford und dessen designierten neuen Chef Jim Farley, der den aktuellen CEO Jim Hackett am 1. Oktober beerben wird, ist ein Erfolg des neuen F-150 maßgeblich. Eine Studie der Boston Consulting Group notiert für 2019 einen Absatz von fast 900.000 Pickups der F-Serie in den USA und einen damit verbundenen Umsatz von etwa 42 Milliarden US-Dollar. Somit erwirtschafte Ford den Großteils seines Gewinns über diese Fahrzeuge. Außerdem sollen laut der Studie etwa 500.000 Arbeitsplätze am F-150 hängen.

„Die Pickups der F-Serie sind das Rückgrat der Arbeit und Produktivität im ganzen Land“, äußert Jim Farley wenig bescheiden. „Und jetzt bereiten wir uns darauf vor, eine vollelektrische Version von Amerikas beliebtestem Fahrzeug zu bauen. Und es wird ein ernstzunehmendes, zweckgerichtetes Arbeitsgerät für anspruchsvolle Pickup-Kunden sein.“ Laut der Ford-Führungsebene zeigt die Covid-19-Krise aktuell, warum es so wichtig ist, die US-Produktionsbasis stark zu halten und im Land wieder für Arbeit zu sorgen. Vor diesem Hintergrund hat Ford diese Woche auch eine Markenkampagne namens „Built for America“ gestartet.
media.ford.com

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