Li-Cycle nimmt US-Recyclinganlage 2022 in Betrieb

Die kanadische Recyclingfirma Li-Cycle nennt nun Details zu ihrer angekündigten ersten Batterie-Recyclinganlage in den USA. Die Jahreskapazität der Anlage soll reichen, um das Recycling der Materialien aus ungefähr 120.000 E-Auto-Batteriepacks zu bewerkstelligen.

Das Unternehmen wird über 175 Millionen US-Dollar in die Anlage in Rochester im US-Bundesstaat New York investieren. Der Bau soll im kommenden Jahr beginnen und 2022 abgeschlossen sein. Konkret will Li-Cycle in dem Werk batterietaugliche Materialien aus Komponenten von Altbatterien – der sogenannten schwarzen Masse – raffinieren. Der Fokus liegt dabei vor allem auf Kobalt, Nickel und Lithium. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben in der Lage, über 80 Prozent der in Lithium-Ionen-Batterien vorkommenden Materialien zurückzugewinnen.

Seinen Recycling-Ansatz beschreibt Li-Cycle als zweistufigen Prozess unter Verwendung mechanischer und hydrometallurgischer bzw. nass-chemischer Verfahren. Man sei mit diesem Ansatz in der Lage, alle Varianten der Kathoden- und Anodenchemie innerhalb des Lithium-Ionen-Spektrums zu recyceln, ohne dass eine Sortierung nach bestimmten Chemikalien erforderlich sei, so die Kanadier. Bereits Ende 2020 will das Unternehmen in Rochester eine Anlage fertigstellen, in der die Vorverarbeitung von alten Lithium-Ionen-Batterien geleistet wird.

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„Unser Team freut sich sehr, an der Spitze eines der letzten und wichtigsten Segmente der E-Fahrzeug- und Batterie-Lieferkette zu stehen, das eine bedeutende Entwicklung erfordert“, äußert Ajay Kochhar, CEO und Mitbegründer von Li-Cycle. Ohne ein nachhaltiges und wirtschaftlich tragfähiges Lithium-Ionen-Batterierecycling werde die Verbreitung von Elektrofahrzeugen wahrscheinlich erheblich behindert.

Im kanadischen Kingston hat Li-Cycle bereits eine Demonstrationsanlage in Betrieb. Durch sie bestimmte das Unternehmen nach eigenen Angaben die „wichtigsten Entwurfskriterien für den Bau des ersten kommerziellen Hubs“ in den USA. Im März verkündete der Recyclingspezialist, dort im Demonstrationsbetrieb seine erste kommerzielle Lieferung recycelter Batteriematerialien abgeschlossen zu haben.

Die Schaffung einer Sekundärquelle für kritische Batteriematerialien beschäftigt aktuell Unternehmen rund um den Globus. So haben Fortum, BASF und Nornickel dieses Frühjahr eine gemeinsame Initiative zur Rückgewinnung von wertvollen Metallen aus Lithium-Ionen-Batterien angekündigt. Ähnliche Vorhaben verfolgen Eramet, BASF und SUEZ sowie Audi und Umicore. In Deutschland entwickelt ein Konsortium aus 13 Partnern in Baden-Württemberg eine robotergestützte Demontagefabrik für Batterien und Antriebe von E-Autos. Und das sind nur einige initiierte Projekte aus dem vergangenen Jahr, etliche weitere sind parallel gestartet oder bereits länger am Laufen.

Quelle: Infos per E-Mail, governor.ny.gov

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