Briten wollen Verbrenner-Verbot auf 2030 vorziehen
Die britische Regierung hat vor drei Jahren ein Verbot für den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotoren ab dem Jahr 2040 beschlossen. Einem Medienbericht zufolge gibt es bei den Briten jetzt das konkrete Bestreben, diese Frist um zehn Jahre auf 2030 vorzuziehen.
Wie der „Guardian“ berichtet, wird es voraussichtlich im November eine entsprechende offizielle Ankündigung von Boris Johnson geben. Da im November der COP26-Klimagipfel in Glasgow steigt, gilt es als gut möglich, dass der Premierminister die Ankündigung im Rahmen des Gipfeltreffens macht.
Eine frühere Deadline für Verbrenner im Königreich als 2040, welche erst vor drei Jahren beschlossen wurde, ist schon seit einigen Monaten diskutiert worden, wobei diesbezüglich bislang die Jahre 2035 oder 2032 im Gespräch waren. Offenbar ist die britische Regierung nun aber in puncto Ausbau der Ladeinfrastruktur so zuversichtlich, dass sie Deadline auf 2030 vorziehen will.
Erst in der vergangenen Woche hatte sich die oppositionelle Labour-Partei erneut ein Verbot des Verkaufs von Verbrennern ab dem Jahr 2030 gefordert und dies als „ein ehrgeiziges, aber erreichbares Datum“ bezeichnet. Dem „Guardian“ zufolge soll die Regierung eigentlich angestrebt haben, die Pläne diese Woche zu veröffentlichen. Sie habe sich jedoch dagegen entschieden, um sich auf die Bekämpfung der steigenden Zahl von Coronavirus-Fällen konzentrieren zu können. Als Quelle nennt das Blatt namentlich nicht genannte Personen aus der Energie- und Transportindustrie.
Die Verschärfung des Verbots von Neuzulassungen von Fahrzeugen mit Benzin- oder Dieselmotor soll Teil einer ganzen Reihe von nachhaltigen Strategien sein, die nach dem Corona-Schock zu einer ökologischen Transition der britischen Wirtschaft führen soll. Ein Eckpfeiler dieses erhofften, „grünen“ Aufschwungs ist der nationale Aufbau einer CO2-neutralen Wirtschaft bis 2050.
Sollte die Briten tatsächlich das Verbrenner-Aus bei Neufahrzeugen für 2030 anstreben, wären sie damit früher dran als ihre schottischen Nachbarn. Deren Regierung hat bereits 2017 das Aus für neue Verbrenner für 2032 angekündigt. Am ambitioniertesten ist Norwegen mit einer Deadline im Jahr 2025.
theguardian.com
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