Battery Day: Tesla zeigt neue 4680-Batteriezelle

Tesla hat bei dem lange erwarteten Battery Day eine deutlich größere und leistungsstärkere Batteriezelle namens 4680 vorgestellt. Eine E-Auto-Batterie soll damit laut Elon Musk so günstig werden, dass in drei Jahren ein kompaktes Elektroauto von Tesla für 25.000 Dollar möglich sein soll.

Die Bezeichnung 4680 bezieht sich bei Tesla traditionell auf die Abmessungen: Der Durchmesser der Rundzelle beträgt 46 Millimeter, die Zelle ist 80 Millimeter lang. Sie soll die sechsfache Leistung und die fünffache Energiemenge einer aktuellen Tesla-Zelle bieten und so hochgerechnet 16 Prozent mehr Reichweite ermöglichen.

Alleine der neue Formfaktor soll auf Zellebene die Kosten pro Kilowattstunde um 14 Prozent senken. Aber: Insgesamt will Tesla den kWh-Preis um 56 Prozent senken und dabei die Reichweite um 54 Prozent steigern.

Dafür will Tesla in fünf Bereichen Verbesserungen erzielen: dem angesprochenen Zelldesign, der Fertigung, der Anode, der Kathode und der Integration der Zellen in das Fahrzeug. Bei der Produktion will Tesla weitere große Fortschritte gemacht haben. Die neuen Rundzellen sollen „tabless“ ausgeführt werden, die von den bisherigen 18650- und 2170-Zellen bekannte Lasche an den gewickelten Zellmaterialien entfällt also.

Das „Tabless“-Design soll den Produktionsprozess deutlich beschleunigen. Das soll laut Musk sogenannte Terafactories ermöglichen: Diese Zellfabriken sollen kleiner sein als die Gigafactory 1 in Nevada und 75 Prozent weniger Investment erfordern, aber zugleich wegen der schnelleren Produktion einen deutlich höheren Jahresausstoß aufweisen – konkret von den in Nevada maximal möglichen 150 GWh auf 1 TWh – also 1.000 GWh. Wie viele dieser Terafactories Elon Musk plant, lässt sich aus einer einfachen Angabe ableiten: Bis 2030 rechnet Tesla mit einer Jahreskapazität von 3 TWh. Übrigens: Die Produktion bringt auf der Zellebene weitere 18 Prozent Einsparung beim kWh-Preis.

Auch die Zellchemie selbst will Tesla angehen. Der Einsatz von Silizium in der Anode soll die kWh-Kosten um weitere fünf Prozent senken. Das Problem der Ausdehnung des Siliziums will Tesla anders lösen als bisherige Versuche mit Silizium-basierten Anoden. Diese hätten nur „hochentwickelte und teure Materialien“ hervorgebracht. Tesla will stattdessen das Ausdehnen der Anode im Zelldesign berücksichtigen: Damit das fragile Material dabei keinen Schaden nimmt, soll es mit einem elastischen und leitenden Polymer überzogen werden. Mit dem günstigeren Silizium sollen nicht nur die Kosten sinken, sondern die Reichweite um stolze 20 Prozent steigen.

Bei der Kathode soll auf das umstrittene Kobalt verzichtet werden, aber nicht nur. Nur fünf Prozent der Kosten bei aktuellen Kathoden entfallen laut Tesla auf das Kobalt, aber 35 Prozent auf die Verarbeitungsprozesse. Hier wurde Musk aber weniger genau, wie Tesla die Kathodenproduktion vereinfachen will. In der Präsentation hieß es bei der traditionellen Kathode unter „Cathode Production“ lediglich „a bunch of stuff happens“, während bei der „Tesla cathode“ „less stuff happens“ angeführt wird. Zudem soll der Wasserverbrauch der Kathodenproduktion stark sinken. In der Summe erhofft sich Tesla bei den kWh-Kosten eine Einsparung von 12 Prozent, der Reichweitenzuwachs fällt mit vier Prozent eher gering aus.

In einer „Instant Analysis“ hebt die Beratungsgesellschaft P3 neben der aktuellen Weiterentwicklung der Kathode den von Musk vorgestellten „diversen Ansatz“ bei der Kathodenwahl hervor: „LFP-Batterien für hohe Zyklenfestigkeit und günstige Modelle, Kathoden mit hohen Mangan-Anteilen für Modelle mit hohen Reichweiten und Kathoden mit hohem Nickel-Anteil für Premium-Fahrzeuge und den kommenden Cybertruck. Zudem soll das interne Recycling von Lithium-Ionen-Batterien in Nevada im ersten Quartal 2021 starten. Die Kostensenkung um bis zu 56% würde Tesla in die Reichweite von 50 USD/kWh Batteriesystemkosten bringen, so P3. Die gesamte „Instant Analysis“ gibt es hier als PDF zum Download:

Musk hatte die Erwartungen gedämpft

Der letzte Punkt, die „Vehicle Integration“, soll weitere sieben Prozent einsparen. Die größeren 4680-Zellen sollen direkt in den Fahrzeugboden integriert werden. 370 Teile sollen mit dem neuen Prozess entfallen, die Batterie so zehn Prozent leichter werden. Und: Die Reichweite soll mit dem neuen Einbau der Zellen um 14 Prozent steigen.

Alle fünf Faktoren summieren sich somit auf jene 56 Prozent Kostenersparnis und 54 Prozent mehr Reichweite. Ob das so kommt, werden die kommenden Jahre zeigen. Im Vorfeld des Battery Days hatte Musk per Twitter die Erwartungen schon ein wenig gedämpft. Es sei „nicht gut verstanden“, wie schwer die Produktion neuer Technologien zu skalieren sei. „Es ist 1000% bis 10.000% schwieriger als die Herstellung einiger Prototypen“, so Musk am Montag. „Die Maschine, die die Maschine herstellt, ist erheblich schwieriger herzustellen als die Maschine selbst.“

Vorerst will Tesla die 4680-Zellen weiter in seiner Produktionsanlage Tera in Fremont bauen. Die Produktion soll nach und nach gesteigert werden und wohl erst 2022 in großen Stückzahlen montiert werden. Der ein oder andere Investor hatte wohl auf schnellere Durchbrüche gehofft: Im nachbörslichen Handel gab die Tesla-Aktie rund sieben Prozent nach.

Musk kündigt Tesla für 25.000 Dollar an

Wenn die Zellen zuverlässig in hohen Stückzahlen mit entsprechenden Skaleneffekten gebaut werden, sollen sie nicht nur die hohe Reichweite eines Tesla Roadster 2 bei dem knappen Bauraum eines Sportwagens ermöglichen, sondern auch die Modellpalette nach unten erweitern. „Tesla wird ein überzeugendes Elektrofahrzeug im Wert von 25.000 US-Dollar herstellen, das auch völlig autonom ist“, sagte Musk beim Battery Day.

25.000 Dollar entsprechen derzeit rund 21.000 Euro – allerdings vor Steuern. Weitere Daten zu dem Fahrzeug nannte Tesla nicht, „Electrek“ spekuliert aber über eine Reichweite von mindestens 200 Meilen, also 320 Kilometern nach EPA. Ähnliche Reichweiten bieten auch heute schon kleine und kompakte E-Fahrzeuge. Aber zu deutlich höheren Kosten.

Noch aus der alten Batterie-Welt ist eine andere Ankündigung: Tesla hat noch das Model S Plaid vorgestellt. Es soll auf eine Reichweite von 520 Meilen, also 837 Kilometer, kommen. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Tesla mit 200 mph, also 322 km/h, an der Spurt auf 60 mph (96 km/h) soll weniger als zwei Sekunden dauern (auf 100 km/h gibt Tesla auf der deutschen Website 2,1 Sekunden an. Tesla nimmt nun auch Bestellungen für das Model S mit drei Motoren entgegen, die Preise starten in Deutschland bei 139.990 Euro. Ausgeliefert werden soll aber wohl erst Ende 2021.
electrive.com, insideevs.com, electrek.co (4680-Zelle), electrek.co (Einstiegs-Tesla), electrek.co (Model S Plaid)

33 Kommentare

zu „Battery Day: Tesla zeigt neue 4680-Batteriezelle“
Lars Steinke
23.09.2020 um 08:11
Hallo,25.000$ sind NICHT 21.000€ im PKW Markt.Problem ist, was jeder von Euch vergisst: In den USA werden Preise IMMER ohne Tax angegeben. Es kommen also auf die 25K$ noch Transport, sowie Zoll und Mehrwertsteuer hinzu. Wenn das Fzg in Europa produziert wird immerhin noch die Mehrwertsteuer.In den meisten Fällen kann man also den $ Preis 1:1 in Euro umrechnen.Nur um mal die Erwartungen etwas zu relativieren. Denn mit dem Model 3 SR+ liefert Elon das 35K$ Auto. 35.000$ + Transport + Zoll + MwSt sind ca. 42.500€
Marcus Grömnitzer
23.09.2020 um 11:23
In den USA ist das günstigte M3 für 38.000 USD minus 10$ plus Tax vor Incentives zu bekommen. Die 35.000 sind z.Zt. gar nicht beziehbar. Gab es das M3 jemals für 35k?In D ist das günstigste M3 für 45.900 EUR plus 900 EUR, also für 46.880 EUR inkl. MwSt. vor Förderung zu bekommen.Nach Förderung kostet das M3 dann 37.880EUR.Daher vorsicht bei Preisvergleichen. Hier haben sich einige schon um gut 4000 EUR vertan.
Jakov Juric
23.09.2020 um 10:30
tja,du vergisst aber,dass er auch auf jedem Kontinent ein Werk baut. Ergo kannst du deine Rechnung in die Tonne werfen.
Gordian Hense
23.09.2020 um 09:17
Abzüglich 9'000 Euro Bonus in Deutschland sind das sogar nur 33'500 Euro. Also ca. der angepeilte Preis. Rechnen können die in den USA auch!
Simon Saag
23.09.2020 um 09:40
Jein. Die 9.000 Euro gibt es ja nur bis Ende 2021, wenn überhaupt. Die Lage 2022/2023 wird anders sein. Da würde ich heute noch keine Förderung mit einrechnen wollen.
Markus
24.09.2020 um 10:55
Ich weiß nicht wie ihr auf 9000 € kommt. Wer 2019 bestellt hat und erst 2020 sein Fzg. bekommen hat muss sich mit 2k von Tesla und 2k von Bafa zufrieden geben. Wer dieses Jahr bestellt, kann mit 6k insgesamt rechnen.
BEV
24.09.2020 um 12:37
die 3000 Euro sind bereits bei Tesla abgezogen also sogesehen eine rein fiktive Zahl auf der Rechnung, von der Bafa bekommt man 6000 Euro ... das ist richtig
M3
23.09.2020 um 13:04
Ja, so wie das jetzt anzieht, wirds eng bis Ende des Jahres.
M3
23.09.2020 um 09:38
so lang gibts den Bonus nicht mehr ;-) aber spielt auch keine Rolle, das Fahrzeug wird auch für knapp 30.000 Euro konkurrenzlos sein.
Andreas Horn
23.09.2020 um 09:31
Den Satz "Sie soll die sechsfache Leistung und die fünffache Energiemenge einer aktuellen Tesla-Zelle bieten und so hochgerechnet bei gleicher Kapazität 16 Prozent mehr Reichweite ermöglichen." verstehe ich nicht. Die Kapazität (="Energiemenge") ist direkt proportional zur Reichweite, also "gleiche Kapazität"="gleiche Reichweite". Ist hier statt Kapazität vielleicht Volumen / Bauraum gemeint?
Sebastian Schaal
23.09.2020 um 11:39
Hallo Herr Horn,die Energiemenge ist nur direkt proportional zur Reichweite, wenn man eine konstante Effizienz zu Grunde legt. Tesla hat angegeben, dass die Energiemenge um den Faktor 5 steigt, die Leistung aber um den Faktor 6. Somit scheinen sie die gespeicherte Energie effizienter nutzen zu können, also bei gleicher Energiemenge mehr Reichweite erzielen zu können.Viele Grüße Sebastian Schaal
Dieter Schleenstein
24.09.2020 um 17:18
Das verstehe ich nicht, effizienter nutzen kann die gespeicherte Energie nur ein besserer Motor oder ein effizienteres Fahrzeug. Da die Zellen 5,2 mal so groß sind wie die jetzigen, steigt die Energiedichte offenbar nicht. Woher die größere Reichweite kommen soll, bleibt rätselhaft. Vermutlich soll der Innenwiderstand verringert werden, das bringt mehr Leistung, könnte sich aber auf die Lebensdauer auswirken (wozu keine Angabe gemacht wurde).
Paul
23.09.2020 um 15:04
Die Angaben stehen nicht in dieser Beziehung zu einander. Faktor 5 bezieht sich auf die kWh im Akku => Wie weit das Auto bei einem Durchschnitts verbrauch von XX kWh pro 100km YYY km fahren kann. Der Faktor 5 täuscht hier aber, da dies für den Vergleich einer Zelle der alten Generation mit einer Zelle der neuen gilt. Es werden aber weniger Zellen verbaut, da diese größer sind also ist die Gesamtreichweite des Fahrzeugs nicht 5 mal größer. Es ist tatsächlich eher so, dass man in den gleichen Bauraum und größeren Zellen mehr "Luft" einbaut und weniger Zellen einbauen kann. Diese haben aber eine höhere Energiedichte und dadurch gibt es am Ende ein wenig mehr Reichweite bei gleichzeitig weniger Kosten.Faktor 6 bezieht sich auf die Leistungsfähigkeit der Batterie in kW => Wieviel Leistung der Motor (in kW oder PS) durch den Batteriestrom gestützt auf die Straße bringen kann, oder wie schnell der Akku am Supercharger geladen werden kann. Bei dem Faktor 6 an Leistung bin ich noch skeptisch... größere Zellen lassen sich in der Regel auch schlechter Kühlen, da sie weniger Oberfläche pro Leistung bieten, hier wird sich noch zeigen müssen wie lange die höhere Leistung dann tatsächlich anstehen kann. Auch da hat Tesla ja noch ein paar Patente am laufen, aber wie das dann im Gesamtpaket aussieht glaube ich erst wenn das Produkt auch auf dem Markt ist und die ersten Ladekurven vom Supercharger vorliegen ;-).
Dieter Schleenstein
23.09.2020 um 18:58
Von den neuen Zellen passen gerade mal ein fünftel der Menge der alten auf die gleiche Fläche, auf der Fläche ist dann mehr Luft, aber die neuen sind ja 10 mm höher, so dass der Platzbedarf insgesamt größer ist. Mehr Leistung ermöglicht eine etwas höhere Rekuperation, mehr Reichweite ergibt das, aber 14%? Die anderen die Reichweite vergrößernden Faktoren habe ich nicht verstanden, vielleicht will er doch mehr Zellen einbauen.
Peter P.
24.09.2020 um 09:47
Warum mehr Luft? Die Packungsdichte ist unahängig vom Durchmesser der Zellen. Das Verhältnis bleibt gleich.
M3
23.09.2020 um 09:39
dickere Zelle = weniger Zellen pro Fahrzeug
Michael Deutmeyer
23.09.2020 um 09:31
Die Zellbezeichnung sollte korrekterweise 46800 sein, da die Höhe immer in Zehntelmillimeter angegeben wird. Bitte mal prüfen.
Ferry Füller
23.09.2020 um 20:00
Darum kriegt Deutschland im EV kein Fuss vor den anderen, weil man lieber den Klugsch** spielt und sich an Spaltmasse aufgeilt.
Michi E
23.09.2020 um 10:18
Elon ist darauf in der Präsentation eingegangen. Er sagte, dass die Einheit der Zellgröße mm ist und niemand wusste, wieso da eine zusätzliche 0 am Ende bei den 18650er Zellen ist. Deswegen lassen sie die letzte 0 weg. ^^
DZ
28.09.2020 um 11:12
"niemand wusste, wieso da eine zusätzliche 0 am Ende bei den 18650er Zellen ist" ...das ist bei zylindrischen Zellen auch historisch bedingt. Sonst müssten 2020 oder 2032 Coin Cells ja auch 202 oder 202.0 bzw. 203.2 heißen. 18650; 20700; 21700; 26650 etc. ist richtig. Und auch 46800 wäre richtig.
Simon Saag
23.09.2020 um 09:42
Jein. Es ist ja auch die 2170 Zelle im M3, nicht eine 21700
Paul
23.09.2020 um 09:40
Also mich hat der Battery Day enttäuscht. Ein E-Auto unter 25k ist nun wirklich keine Revolution, da gibt es genug Konkurrenz wie den VW e-up! oder den e.Go. Zudem habe ich diesbezüglich noch die vollmundige Ankündigung eines M3 unter 35k in den Ohren (SR), dass erst nach längerer Verzögerung und dann auch nur durch persönliches Vorsprechen im Tesla-Store erhältlich war. Im US-Konfigurator werden für das SR+ derzeit mindestens 38k fällig. Die neue Batterietechnik klingt ebenfalls eher nach einer Evolution und wird erst in drei Jahren (sprich bei Tesla eher vier bis fünf) verfügbar sein. In puncto Zellchemie wurde erst gar keine Zeitachse genannt. Ernsthaft: Da sind andere weiter. VW investiert hunderte Millionen in QuantumScape, die wirklich eine Revolution auf den Weg bringen: Die Feststoffbatterie soll 2025 kommen.
Jonas
23.09.2020 um 13:41
Ich denke es geht hier wirklich um die Skalierbarkeit. Bei Festkörperbatterien ist heute nicht absehbar, wie schnell diese in großen Stückzahlen produziert werden können und welche Zyklenstabilität diese haben werden. Außerdem geht es nicht mehr ausschließlich darum höhere Energiedichten zu erzielen. Und wie bei der Präsentation gesagt wurde, ist es zielführend die Wahl der Kathode/Anode je nach Anwendung zu machen. Das hilft dabei auf der Rohstoffseite nicht in Knappheit zu kommen und führt auch auf der Kostenseite dazu eine möglichst gute Wahl zu treffen. Was Tesla hier gestern vorgestellt hat, ist ein ganzheitlicher Ansatz, der alle Schritte der Batterieproduktion versucht neu zu denken. Allein schon das tabless design löst viele Probleme und schafft neue Möglichkeiten. Auch das Potential den footprint von Fabriken zu reduzieren und die Komplexität des Produktionsprozesses zu reduzieren ist revolutionär. Fakt ist, das größte Problem bei heutigen Batterien ist, dass diese zu teuer sind um einen vollkommenen Übergang zu nachhaltiger Energie zu ermöglichen. Mit den vorgestellten Ansätzen ist günstige Batterieproduktion für alle Marktsegmente (Stationär, E-Mobilität, etc.) denkbar und das ist ein Novum. Bezüglich der Aussage, andere wären weiter als Tesla bin ich sehr skeptisch. Die ganze Industrie (sowohl Automobil als auch Batteriehersteller) laufen hinterher und schaffen es bei weitem nicht selbe Innovationsgeschwindigkeit wie Tesla zu erreichen. Am Ende wird die Zeit zeigen, wer die richtige/erfolgreichere Strategie hatte. Ich war gestern auf jeden Fall sehr beeindruckt und denke, dass die vorgestellten Verbesserungen - vorausgesetzt, die Umsetzung klappt - einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft darstellen.
Alexander
23.09.2020 um 11:59
Ich denke ohne die Kenndaten des Fahrzeuges zu kennen (wie Fahrzeugklasse, Reichweite, Ladeleistung ect.) macht es wenig Sinn hier irgendwas zu vergleichen. Ein Fahrzeug wie der e-Up wird es aber m.M. nicht. Wenn man objektiv das Ganze betrachtet ist es nun mal Fakt das Tesla aktuell den besten Antriebsstrang (Batterie + Motor + Leistungselektronik) liefert. Ob die klassischen OEMs weiter sind wage ich zu bezweifeln, den aktuell kommt keiner an die Effizienz von Tesla heran. Ich Bereich BMS gibt es aktuell auch nichts vergleichbares. Was ich aber auch nicht verstehe ist, warum sich die Leute immer so positionieren: entweder für oder gegen Tesla. Es ist doch gut das neue Innovationen hervorgebracht werden, das treibt auch die anderen an neu zu denken und neue Lösungen zu finden. VW ist für mich in letzter Zeit ein sehr positives Beispiel dafür. Sie kommunizieren ganz offen das Tesla Benchmark ist und das man gewillt ist sie einzuholen. Die aktuelle MEB Plattform ist von der Struktur definitiv schlechter (komplexer und teurer) als die des Model 3. Daher bin ich mir sicher, dass die Plattform in der nächsten Generation von E-Fahrzeugen nicht mehr verwendet wird. Aber VW ist da dran. Bei anderen OEMs hat man teilweise das Gefühl, dass Sie immer noch hoffen aus diesem "Alptraum" aufzuwachen.
Jakov Juric
23.09.2020 um 10:39
keiner ist weiter,viele erzählen davon. und 2025 ist noch lang hin,ich bin sicher das Tesla ihre Batterie zeitnah auf den Markt bringen,sie haben bewiesen,dass sie verstanden und gelernt haben,wie Produktionsprozesse aufgebaut werden. Also WEIT vor 2025
Bartholomäus Steiner
23.09.2020 um 09:52
Tesla setzt schon wieder Maßstäbe!
Hans Herbert
23.09.2020 um 11:22
Mit der deutlich verbesserten Fertigungstechnologie hätte Tesla schon einen dicken Fuß in der Tür, egal welches Batteriematerial zum Einsatz kommt. Da werden die Konkurrenten die Ohren spitzen. Die Analyse ist sicher korrekt, dass es eine Beschleunigung braucht, um die Welt zu verbessern. Bei der Fahrzeugintegration bleibt offen, wie Batterien im Bedarfsfall ausgetauscht werden sollen. Battery-Swapping ein taglanger Prozess? Deutlich wird auch, dass die Feststoffbatterie für Tesla (noch) kein Thema ist. Undeutlich bleibt leider weiterhin, wie sie die angepeilte Reichweite für den Tesla-Semi hinbekommen wollen.
CPT_AlCarbon
23.09.2020 um 12:13
Tesla liefert! Aber Entwicklungsschritte in der Batterie Technologie benötigen nun mal mehr Zeit als technische Innovationen an den reinen Fahrzeugen oder der Software. Zudem scheint Tesla nun auch im Umfeld der Rohstoffe für Batterien aktiv zu werden, was zusätzlich Zeit und Ressourcen benötigt. Ich persönlich finde aber das Tesla mal wieder ein sehr rundes Bild abgibt wie Sie die Zukunft gestallten wollen. Vermisse ich so bei deutschen und chinesischen Herstellern die "nur" neue Modelle bringen. Ich würde schon jetzt drei Jahre auf den Baby-Tesla warten wenn ich sicher wäre das es die Förderung dann noch gibt. Oder ich kaufe den Baby-Tesla in Norwegen. Da sollen die Förderungen bis 2025 Bestand haben.
Daniel
23.09.2020 um 13:11
Super. Wann hat Tesla zuletzt etwas, wie vor Jahren angekündigt, pünktlich gebracht? Gehen wir mal davon aus, dass diese Batterie dann in vier Jahren soweit ist, bis sie final in Serie geht. Auch andere Hersteller haben schon leistungsfähigere Zellen. Das Problem ist deren Haltbarkeit. Gehen wir mal davon aus, dass dieses Thema in vier Jahren ebenfalls gelöst ist.Wie immer, Hut ab vor einem brillianten Marketing Tesla. Das kann er. Jobs ist durch Musk ersetzt.Denn mehr als Marketing ist die Nummer hier nicht. Schauen wir mal vier-sechs Jahre zurück, wo wir da mit E Autos standen: Ein BMW i3 hatte mal 160 km Reichweite, im Sommer und bei Rückenwind. (Ich habe ihn damals als Händler verkauft) Die gleiche Karosse kommt mit besseren Zellen heute doppelt so weit!!!Alles wird gut!
Philipp
24.09.2020 um 09:13
Viele Anleger dürften auch vor allem deswegen enttäuscht sein, weil die Ankündigung für ein 25k$ Fahrzeug nicht neu sondern eigentlich nur eine Verschiebung um ein Jahr ist. 2018 hat er es bereits für in "Maybe three years" also 2021 angekündigt, dann ist ein unbestimmtes nennen von 2022 eben nur noch für echte Fans eine gute Nachricht. Quelle: https://www.cnbc.com/2018/08/18/elon-musk-tesla-could-produce-a-25000-car-in-3-years--.html
Gordian Hense
24.09.2020 um 09:29
Hier werden mal wieder Erbsen gezählt und das grosse Ganze übersehen.Parallel zu dem Battery Day wurde der Tesla Impact Report veröffentlicht. Tesla geht es darum, und das ist die Mission, die Transformation nachhaltiger Energie zu beschleunigen. Von welchem anderen Autoherstellern gibt es einen ehrlichen Impact Report und welches Unternehmen legt sich diesen als Basis für zukünftige Entwicklungen vor? Keiner.Tesla misst sich selber daran welchen "Impact" es bei der Umsetzung der Produkte hat. Das heisst, Tesla denkt von Grund auf komplett anders als herkömmliche Autohersteller. Tesla ist ein Technologieunternehmen, das auch Autos baut. Deshalb haben sie die Process Chain zur Herstellung, vom Rohmaterial bis zum fertigen Produkt analysiert und neu gedacht. Wer von der Konkurrenz hat so einen Ansatz? Keiner! Der VW ID3 wurde so gebaut, wie VW immer Autos baut. Sogar das Design ist so gestaltet, dass man eventuell nachträglich noch einen Diesel einbauen kann. Das ist kein Elektroauto mit all den möglichen Vorteilen, die daraus entstehen könnten. Den Kunden wird eine Mogelpackung verkauft. Wo ist da die Innovation, die Nachhaltigkeit in der Fertigungstiefe?Noch dazu macht Tesla das alles transparent für alle und jeden. Die Patente sind von allen auf der Erde nutzbar. Tesla hat, auch wieder auf diesem Event, alle anderen eingeladen an der Entwicklung teil zu haben. Von den anderen hört man nur lautes Schweigen dazu. Mehrfach hat Elon Musk das angesprochen, dass wir nur alle zusammen die Transformation in Richtung Nachhaltigkeit erreichen können. Tesla - so wie er es sagte - schafft, nur wenn überhaupt ein Prozent davon. Den Rest müssen die anderen mit erbringen. Und die weigern sich vehement zusammenzuarbeiten. Kunden die also eine nachhaltige Entwicklung wünschen, sollten sich überlegen, wenn sie mit dem nächsten Autokauf unterstützen.Die meisten Punkte, die angesprochen wurden, sind "Work in Process", das heisst Tesla hat offen gelassen, wie weit sie damit sind bzw. wie schnell das umgesetzt werden kann. In den vergangenen Jahren haben viele nicht mit der Schnelligkeit von Tesla gerechnet. Selbst anerkannte CEOs aus der Branche haben sich verrechnet und geben das heute auch offen zu. Das hier dann Autoverkäufer meinen, es besser zu wissen, ist ein Witz. Die Hoffnung stirbt für viele halt zuletzt. Ich bin mir sicher, dass die eine oder andere Innovation sehr schnell eingeführt wird und Tesla in Fragen Kosten und Nachhaltigkeit weiter ganz nach vorne bringt. Der Abstand zu den Nachzüglern ist definitiv seit gestern grösser geworden.Viele der Innovationen, die in den zwei/drei Stunden genannt wurden, ist bei viele noch nicht ganz richtig angekommen. Die neuen Zellen sind praktisch Feststoffzellen. Der neue Y wird bald aus drei grossen Einzelbauteilen zusammengebaut, die als zwei Spritzguss Bauteile und dem Batteriepack als gesamtes Auto zusammen gebaut werden. Wo hat es das je gegeben? Die Wertschöpfung in der Produktion steigt damit ungemein und die Geschwindigkeit auch.Tesla weisst als einziger Autohersteller in 2020 eine positive Performance auf. Alle anderen machen massive Verluste. Die Contribution von Tesla kann man mit keinem anderen Hersteller vergleichen, da sie so weit weg von allen anderen ist. Das mit der neuen Konstruktion der Zellen und dem neuen Herstellungsprozess aus GWh Fabriken TWh Fabriken (Faktor 1000) mit weniger Platz werden, bemerkt hier auch keiner. Was Tesla in den nächsten drei Jahren alleine an Kosten einsparen wird, kann kein anderer investieren. Ich fasse mich an den Kopf, wie Aktionäre sagen können, sie hätten mehr erwartet? Wie bescheuert müssen die sein? Eine Firma senkt die Kosten um 50 % und keinen interessiert es? Häääh! Geht es noch?Noch dazu werden die neuen Produktionsverfahren dazu beitragen, dass die Mengen geliefert werden können, die benötigt werden um rasch möglichst viele E-Autos zu bauen. Tesla hat sich in die Lage versetzt, dass sie damit nicht nur sich (Ziel 20 Mio. E-Autos) schnell versorgen können, sondern sogar noch andere beliefern können. Wer bitte schön hat so eine Planung für die nächsten drei Jahre? Tesla plant damit 20 TWh Kapazität, was sonst keiner kann. Das entspricht rund 135 GWh herkömmlicher Anlagen.Teslas Ziel ist ausserdem die E-Autos für jeden bezahlbar und verfügbar zu machen. Ich kann mich erinnern, dass das Elon Musk schon vor Jahren gesagt hat. Ein mögliches Model 2 von Tesla mit einem e.Go oder Smart zu vergleichen ist schon sehr flach gedacht. Mit Kostensenkung von 50 % in den nächsten drei Jahren kann man sich ausmalen wie ein Model 2 wohl sein wird. Mit all der Software, dem Ladenetz, der Usability etc. und das für einen Preis von rund 25'000 USD. Da müssen sich einige anstrengen, um da hinzukommen.So könnte ich hier noch zig Punkte aus der Präsentation aufführen, die nicht richtig gewürdigt werden. Das war einfach eine Hammerpräsentation mit revolutionärem Charakter. Tesla made my day.
Peter Bigge
24.09.2020 um 09:52
Echt witzig, Tesla hat schon 2008 tolle eMobile gebaut, als es in Deutschland noch keine Ladestation gab. Genauso lange werden hierzulande darüber Äußerungen verfasst, dass dies nicht möglich sei und Suoer-Musk nur ein Schaumschläger sei, der keinen vernünftigen Verbrenner auf die Straße bringen könne. Nun ist mir so, Tesla sei keine typischer Autofabrikant mit Ziel der Gewinnmaximierung zu Lasten der Umwelt. Tesla will die Nutzung der Nachhaltigkeit und Energienutzung revolutionieren. Vergesst Spaltmaße und Normalodenke, Future is now, mit eben Tesla.
Georg S.
23.06.2022 um 22:58
Mein Bekannter hat ein Model S. Er war ein absoluter Tesla Fan. Er hatte seiner Frau ein Model 3 gekauft. Dieses Auto wurde an Tesla zurückgegeben und seine Frau fährt wieder eine -Mercedes E-Klasse Diesel. Der Grund . Zahlreiche Ausfälle. Wiederholt stand seine Frau irgendwo auf einem Parkplatz und kam nicht mehr weg. Das autonome Fahren: Lebensgefährlich. Mit anderen Worten: So großspurig Musk so schlecht die Qualität seiner Autos. Preiswert ist auch was anderes, da muss man schon ein Gläubiger sein.

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