BMW fertigt in Leipzig ab 2021 Batteriemodule in Großserie

Nachdem BMW im Sommer ein E-Antriebs-Kompetenzzentrum in Dingolfing und ein Batteriezentrum in China bei BMW Brilliance Automotive eröffnet hat, weitet der Autobauer die Batterieproduktion in Deutschland aus: Das BMW-Werk Leipzig wird ab 2021 Batteriemodule bauen.

Dafür wird BMW in Leipzig bis 2022 mehr als 100 Millionen Euro investieren und eine Werksfläche von 10.000 Quadratmetern in Anspruch nehmen. Insgesamt 150 Beschäftigte sollen bis 2022 in der Batteriemodulfertigung arbeiten. Die Rede ist vom Aufbau einer Großserien-Fertigung. Konkrete Produktionskennziffern nennen die Münchner allerdings nicht. Klar ist: Der Produktionsprozess der Batteriemodule ist bei BMW inzwischen so standardisiert, dass verschiedene Modulvarianten auf der gleichen Linie gefertigt werden können. So soll die Montage der Batteriemodule nicht zum Flaschenhals werden, wenn sich die Nachfrage zwischen verschiedenen Modellen – etwa dem 225xe oder dem 530e – anders entwickelt als prognostiziert.

Bisher montiert BMW seine Batteriepakete an drei Standorten: in Dingolfing, im US-amerikanischen Spartanburg und im chinesischen Shenyang. Dieses Netzwerk wird nun also um den Standort Leipzig ergänzt. Dies geschieht vor allem vor dem Hintergrund von BMWs Elektrifizierungsplänen für Europa: Schon kommendes Jahr soll ein Viertel der in Europa verkauften Fahrzeuge einen elektrischen Antrieb haben, 2025 ein Drittel und 2030 die Hälfte. Für 2023 plant die BMW Group, 25 elektrifizierte Modelle auf der Straße zu haben, die Hälfte davon mit rein elektrischem Antrieb.

An seinem größten europäischen Fertigungsstandort in Dingolfing hat BMW Anfang Juli in diesem Kontext ein Kompetenzzentrum mit Fokus auf E-Antriebsproduktion geschaffen. Dort produziert die BMW Group künftig auf acht Produktionslinien E-Antriebskomponenten, also Batteriemodule, Hochvoltbatterien und E-Motoren. Die Zellen, die in Dingolfing zu Modulen und Packs zusammengebaut werden, wurden übrigens im Kompetenzzentrum Batteriezelle entwickelt, welches das Unternehmen im November 2019 in München eröffnet hat. Dort können die Zellen auch im Prototypen-Maßstab gefertigt werden, die eigentliche Großserien-Produktion übernehmen aber CATL und Samsung SDI. In Parsdorf nahe München plant BMW aber Berichten zufolge den Aufbau einer eigenen Pilot-Fertigung für Batteriezellen.

In China baut das Joint Venture BMW Brilliance Automotive in Shenyang (am Standort Tiexi) unterdessen seit Kurzem in einem weiteren Batteriezentrum die Akkus für den rein elektrischen BMW iX3 zusammen. Das neue Zentrum ergänzt die bereits 2017 eröffnete Batteriefabrik, das sogenannte „High-Voltage Battery Center“. Noch im September wird laut dem Hersteller die Produktion des BMW iX3 im benachbarten BBA-Werk Dadong anlaufen – die Transportwege sind also kurz.
press.bmwgroup.com

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