iMove balanciert die Sektoren Mobilität, Energie und Laden aus

Noch bis Ende des Jahres erprobt das Projekt „iMove“ aus dem Technologieprogramm „IKT für Elektromobilität“ einen computergestützten Ansatz, der Daten aus Verkehrs-, Lade- und Elektrizitätssystemen auswerten und koppeln kann. Dadurch wird eine groß angelegte Steuerung möglich.

Das Team hinter dem Projekt befasst sich bereits seit Ende 2017 mit einem Szenario, das uns mittelfristig bevorstehen dürfte – nämlich mit dem absehbar steigenden Anteil an E-Autos und den dadurch zunehmenden Bedarf an Lademöglichkeiten rund um die Uhr. Sowohl Nutzer von E-Autos als auch Flottenmanager und Betreiber von Ladestationen und Verteilnetzen sind Akteure mit einem lebhaften Interesse an guten Ladevoraussetzungen. Und diese hängen künftig maßgeblich davon ab, wie optimal die Bereiche Mobilität, Energie und Laden miteinander gekoppelt sind.

Unter der Regie von Hubject befassen sich TomTom Location Technology Germany, die Stadtwerken Stuttgart, die Soptim AG und die RWTH Aachen mit einem digitalen Lösungsansatz. Dieser soll Verkehrsentwickler und Energieversorger in die Lage versetzen, Ladestationen bedarfsgerecht zu planen und vorteilhaft im Verteilnetz zu positionieren. „Auf diese Weise sind auch ganzheitliche Prognosen zur Entwicklung der Elektromobilität für Städte und Regionen möglich“, heißt es in einer begleitenden Pressemitteilung. Genauso gut könnten drohende Engpässe bei der Stromversorgung oder der Ladeinfrastruktur schon im Planungsstadium erkannt werden.

Auch Elektroautofahrer profitieren von dem digitalen Ansatz, indem sie individuell die nächste freie Ladestation per Navigationssystem angezeigt bekommen. Die Projektpartner denken dabei bereits in die Zukunft, in der angesichts eines hohen Elektrifizierungsgrads und entsprechend hoher Belastung der Energiesysteme die Gefahr besteht, keine freie Ladesäule zu finden beziehungsweise die Verteilnetze zu überlasten. Das Schlüsselwort lautet Steuerung – und zwar Steuerung der Ladestationen-Auslastung und der Verkehrs- und Energieflüsse. Dazu verarbeitet das in iMove entwickelte Prognose- und Optimierungsmodell eine Vielzahl von Daten und bezieht – und das ist neu –  die wechselseitigen Einflüsse der drei Sektoren Mobilität, Energie und Laden automatisch ein. Zum Einsatz kommen dabei u.a. sogenannte Routing-Algorithmen, aber auch Echtzeitdaten und Systemprognosen.

Digital lassen sich ohne Weiteres verschiedene Verkehrs-, Energie- und Netzzustände simulieren. Konkret hat das Team eine virtuelle Flotte als Simulationstool geschaffen, die eine genaue Planung von Elektromobilitätssystemen ermöglichen soll. Sie basiert auf einem Kausalmodell, das den Einfluss unterschiedlicher Anreize auf die Lenkung von Verkehrsflüssen und die Nutzung von anbieterübergreifenden Ladesäulenkapazitäten abbildet. „Das System von iMove ‚lebt’ vom Zusammenspiel zwischen Energie, Verkehr und Ladeinfrastruktur. Die Nutzer von Elektrofahrzeugen spielen dabei eine entscheidende Rolle, wenn sie mit Anreizmechanismen die richtige Ladesäule zum richtigen Zeitpunkt auf dem richtigen Weg aufsuchen“, äußert Sonja Pajkovska, Senior Manager bei R&D Hubject. Als Anreiz kann dabei zum Beispiel ein niedrigerer Ladetarif dienen.
myconvento.com, imove-projekt.de

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