Showcar Polestar Precept wird in Serie gehen
Polestar hat angekündigt, dass die Anfang des Jahres vorgestellte Studie Polestar Precept in Produktion gehen wird. Bis zur Aufnahme der Fertigung des vollelektrisch angetriebenen viertürigen Grand Tourer wird es laut Polestar-Chef Thomas Ingenlath aber noch „mindestens drei Jahre“ dauern.
Mit dem Polestar Precept lieferte die Volvo-Premiummarke vor einigen Monaten einen Vorgeschmack auf zukünftige Elektro-Modelle der Marke. Im Februar für den Genfer Autosalon angekündigt, entschied sich das chinesisch-schwedische Unternehmen nach Absage der Messe, die Vorstellung des Premium-Konzepts im April virtuell zu gestalten. Seinerzeit wie heute nennt Polestar noch keine Daten zum Antrieb. Ingenlath gibt aber etliche Hinweise, wo die Stärken des Fahrzeugs liegen sollen. Dazu gleich mehr.
Nun also die Nachricht, dass das Polestar Precept kein Unikat bleiben soll. Von der Produktionsreife sei das Modell noch ein gutes Stück entfernt, geht aus einer begleitenden Pressemitteilung hervor. Will man der Marke glauben, liegt das vor allem daran, dass die Entscheidung zur Produktion des Stromers erst nach Vollendung des Konzepts fiel: „Wir kamen zu der Überzeugung, dass das Design etwas war, das den Leuten gefällt und dass es ein echter Hit werden könnte“, schreibt Polestar. Und: „Das ist kein Fake: Das Polestar Precept wurde als Showcar gebaut, aber unsere Ingenieure haben geforscht und Wege gefunden, es zu konstruieren und umzusetzen. Es ist ein ehrgeiziges Projekt, aber wir wollten es zu unserem nächsten großen Projekt machen.“
Von großvolumiger Serienfertigung ist freilich nicht die Rede. Ingenlath deutet an, dass keine Massenproduktion geplant ist, dass es sich aber auch nicht um eine limitierte Auflage wie beim Polestar 1 handeln wird – sondern um etwas dazwischen. Das für kommendes Jahr geplante E-SUV Polestar 3 nennt er ein besseres Volumenauto als ein sehr niedriges Sportauto wie der Precept.
Und was ist über Letzteres bisher bekannt? Der Precept hat einen Radstand von 3,1 Meter – 140 mm länger als ein Tesla Model S – und soll so sowohl eine große Batterie beherbergen als auch hinten Kopf- und Beinfreiheit schaffen können. Im Inneren finden sich ein 15 Zoll großer zentraler Touchscreen und eine 12,5 Zoll große digitale Instrumentenanzeige. Software-seitig verfügt der Grand Tourer über die nächste Generation des Android-basierten Infotainmentsystems der Marke.
Technische Angaben zum Antrieb macht Polestar wie gesagt keine. In einem von Polestar bereits früher veröffentlichten Video ist immerhin eine Anzeige von 500 Kilometern Reichweite zu sehen – bei 80 Prozent Ladestand. Das würde 625 Kilometern Gesamtreichweite ergeben.
Insgesamt wurde ein hoher Wert auf die Nachhaltigkeit gelegt. Mit aerodynamischen Tricks (nicht nur dem Wegfall der klassischen Außenspiegel) soll der Luftwiderstand sinken, im Innenraum halten zunehmend nachhaltige Materialen Einzug. Innenverkleidungen und Rückenlehnen sind aus Verbundwerkstoffen auf Flachs-Basis (laut Polestar 50 Prozent leichter und 80 Prozent weniger Kunststoff-Verschnitt), Bei Sitzen und Polstern werden Recycling-Materialien verwendet. So sollen PET-Flaschen, Korkvynil und Fischernetze Leder, Holz und Chrom ersetzen.
Ingenlath führt aus, dass der Precept in einer neuen Anlage in China hergestellt wird – ein Werk, das klimaneutral arbeiten soll. „China ist für Polestar ein Heimatmarkt, und wir sehen, dass das Streben nach mehr Nachhaltigkeit hier immer wichtiger wird“, so der Polestar-Chef. „Mit dieser neuen Fabrik werden wir die Messlatte noch einmal höher legen – mit dem Ziel, das fortschrittlichste und hochwertigste Elektroauto in China mit der niedrigsten CO2-Bilanz zu produzieren.“
Was den späteren Namen des Precept angeht, wird sich das Modell laut Herstellerangaben in die zahlenbasierte Nomenklatur einreihen. Gut möglich also, dass der Grand Tourer Polestar 4 getauft wird. Das Performance-SUV Polestar 3 soll voraussichtlich Ende 2021 auf den Markt kommen.
polestar.com
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