Audi plant offenbar neues Elektro-Joint-Venture in China
Audi plant laut einem Medienbericht ein neues Joint Venture mit FAW in China für die Produktion von Elektroautos auf Basis der PPE-Plattform in einem neuen Werk. Die Verhandlungen seien weit fortgeschritten und sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein.
Wie die „Automobilwoche“ ohne konkrete Nennung von Quellen schreibt, wolle Audi an dem Gemeinschaftsunternehmen 75 Prozent der Anteile halten. Teil der Verhandlungen sei unter anderem noch der Standort des neuen Werks. Audi betreibt bisher mit FAW (First Automotive Works) und SAIC Joint Ventures in China, beide mit eigenen Produktionsstätten. Das Werk von FAW-Audi liegt in Changchun im Nordosten des Landes. Die Zusammenarbeit mit SAIC mit Sitz in Shanghai betrifft eher den Süden des Landes.
Audi will dem Bericht zufolge auf PPE-Basis zwei Modelle fertigen, die intern als E6 und EQ5 bezeichnet werden – also zum einen eine E-Limousine in der Größe des A6, zum anderen ein E-SUV-Pendant zum Q5. Wie die „Automobilwoche“ mutmaßt, könnte die Limousine Es „den Auftakt machen“.
Die PPE (Premium Platform Electric) wird eine reine Elektro-Plattform für Luxus- und Premiumfahrzeuge, sie wird derzeit von Porsche und Audi gemeinsam entwickelt. Sie darf aber nicht mit der J1-Plattform von Porsche verwechselt werden, welche die Zuffenhausener für den Taycan entwickelt haben und für den e-tron GT auch der Konzernschwester Audi zur Verfügung stellen. Erstes PPE-Modell von Porsche wird der elektrische Macan, der ab 2022 in Leipzig gebaut werden soll. Noch sei unklar, ob FAW-Audi auch rein elektrische Porsche-Modelle für China in dem neuen PPE-Werk fertigen wird oder nicht.
Der chinesische Markt ist für Audi extrem wichtig – bisher aber vor allem bei den Verbrennern. Unter den früheren Audi-Chefs Martin Winterkorn und Rupert Stadler hatten die Ingolstädter früh und viel in den chinesischen Markt investiert und dort lange Zeit unter den deutschen Premium-Marken eine Führungsrolle eingenommen. Im vergangenen Jahr wurde mehr als jeder dritte Audi in China verkauft, mit dem Einbruch der globalen Automärkte ist die Bedeutung Chinas weiter gestiegen: Im zweiten Quartal wurden mehr als die Hälfte aller Audis in China verkauft.
Während die Verantwortung für den chinesischen Markt bei Audi bisher bei dem damaligen Finanzvorstand Andreas Seitz lag, hat im Zuge des umfassenden Vorstand-Umbaus Audi-Chef Markus Duesmann das China-Ressort selbst übernommen.
automobilwoche.de
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