Feuerwehr Hannover flottet zehn E-Autos ein

Die Feuerwehr Hannover hat zehn elektrisch angetriebene Einsatzfahrzeuge in den Dienst gestellt. Es handelt sich um sieben Nissan e-NV200 und drei VW e-Golf. Interessant sind hierbei vor allem die Unterschiede zu anderen Feuerwehren.

Die Beschaffung der zehn E-Autos wurde teilweise über das Förderprojekt „hanno50“ finanziert. „Der Klimaschutzleitstelle ist es gelungen, Fördermittel von rund drei Millionen Euro vom Bundesverkehrsministerium einzuwerben, um insgesamt 107 Elektrofahrzeuge für die Landeshauptstadt zu beschaffen“, sagt Oberbürgermeister Belit Onay. „Wir freuen uns besonders, dass aus dem Förderprogramm „hanno50“ die neuen elektrischen Fahrzeuge für unsere Feuerwehr anteilig finanziert werden konnten.“

Die Umrüstung des städtischen Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge ist eine von insgesamt 37 Maßnahmen aus dem Umsetzungskonzepts zur E-Mobilität in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Innerhalb der Feuerwehr Hannover wurde dafür ein „Sonderprojekt Elektromobilität“ gegründet, welches die Verfügbarkeit von rein elektrisch angetriebenen Fahrzeugen aller Klassen analysiert – hinsichtlich der Anforderungen in der Notfallrettung, im Brandschutz, in der technischen Hilfeleistung und im Katastrophenschutz.

Dabei sind die Hannoveraner zu anderen Ergebnissen gekommen als ihre Kameraden in Stuttgart. In der baden-württembergischen Landeshauptstadt sind seit kurzem fünf E-Autos für die Feuerwehr unterwegs, darunter wie in Hannover ein e-Golf. In Stuttgart ist dieser aber nur für Dienstfahrten vorgesehen, nur der Audi e-tron hat in Baden-Württemberg die Anforderungen eines Kommandowagens erfüllt – mit Kommandowagen fahren die Einsatzleiter zum Einsatzort und führen Ausrüstung wie Schutzkleidung, Kommunikationsgeräte sowie Hilfsmittel für die Einsatzleitung mit. In Hannover werden drei e-Golfs für diese Zwecke eingesetzt. Dabei muss aber angemerkt werden, dass die Feuerwehr-Vorschriften in Deutschland Sache der Länder sind – die vorgeschriebenen Anforderungen können sich also zwischen Stuttgart und Hannover unterscheiden.

Grundsätzlich sind sich aber beide Feuerwehren einig, dass es derzeit wenige für ihre Zwecke tauglichen E-Autos gibt. „Da es für die Bedarfe der Feuerwehr erst sehr wenige für diesen speziellen Einsatzbereich geeignete Elektrofahrzeuge gibt, werden wir die neuen Fahrzeuge auch nutzen, um wertvolle Erfahrungen für weitere Einsatzmöglichkeiten von Elektrofahrzeugen zu sammeln“, sagt Hannovers Feuerwehrdezernentin Rita Maria Rzyski.

Die sieben Nissan e-NV200 werden bei der Feuerwehr Hannover als „eMWZ“ bezeichnet, also elektrische Mehrzweckwagen. Sie sollen laut der Mitteilung für den Personen- und Materialtransport zwischen Feuer- und Rettungswachen und zu Einsatzstellen eingesetzt werden. Zudem sollen die die e-Golfs unterstützen, etwa bei zusätzlichen Einsatzleitdiensten für die Anfahrt sowie Erkundung von Einsatzstellen. Hier werden in der Mitteilung „Großschadenereignisse wie Flächenlagen bei Unwetterereignissen oder Kampfmittelräumungen“ als Beispiele genannt.
hannover.de

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