Tesla denkt wohl über Beteiligung an LG-Chem-Batteriesparte nach

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Bild: LG Chem

Tesla erwägt laut einem südkoreanischen Medienbericht eine Beteiligung an LG Energy Solution, der geplanten Batterie-Tochter von LG Chem. Zudem hat Tesla einen Liefervertrag über Lithium aus den USA unterzeichnet.

Zunächst aber nach Südkorea: LG Chem plant bekanntlich, seine Batteriesparte ab Dezember 2020 in ein eigenständiges Unternehmen namens LG Energy Solution zu überführen. Darin sind neben den Batteriezellen für E-Autos unter anderem auch Akkus für Smartphones und andere Mobilgeräte zusammengefasst. Wie die „Korea Times“ unter Berufung auf Quellen aus dem Bankensektor berichtet, plant Tesla, eine Beteiligung in Höhe von bis zu zehn Prozent an LG Energy Solution zu prüfen.

Eine Entscheidung hierzu gibt es offenbar noch nicht: Während eine Quelle der „Korea Times“ die Pläne für den Erwerb von bis zu zehn Prozent bestätigte, äußerte sich eine andere mit den Vorgängen vertraute Quelle etwas zurückhaltender. „Es ist ziemlich früh zu sagen, ob Tesla tatsächlich einen Plan zum Erwerb einer Beteiligung an LG Energy Solution hat. Angesichts der wachsenden Versuche von Tesla, Kosten zu senken und runde Batterien herzustellen, ist es jedoch sinnvoll, dass Tesla eine Möglichkeit zum Kauf einer Beteiligung auslotet in LG Energy Solution“, zitiert das Blatt den Insider.

Aus Sicht von Tesla würde für eine direkte Beteiligung sprechen, dass die Kalifornier damit ihre wichtige Batterie-Lieferkette absichern würden. Für die Gigafactory 3 nahe Shanghai bezieht Tesla Batteriezellen von LG Chem und CATL. Im Vorfeld des Battery Days hatte Elon Musk angekündigt, trotz der Plänen zu eigenen Batteriezellen künftig vermutlich noch größere Volumina als heute bei seinen bestehenden Batteriezell-Partnern einzukaufen.

Aber auch bei der eigenen Zellfertigung könnte Tesla laut Analysten weiter mit Produktionspartnern zusammenarbeiten. „Tesla wird die Batterieherstellung wie bisher an Partner übergeben, anstatt eine eigene Batteriezellenherstellung durchzuführen“, sagt etwa Mark Newsman von Bernstein Research in einem mit Kollegen verfassten Bericht. „Wir glauben, dass die Möglichkeit dieses Szenarios angesichts des Ausführungsrisikos hoch ist. Tesla investiert in einen Teil des Zellherstellungsprozesses, arbeitet aber immer noch mit einem Zellhersteller für den Rest des Zellherstellungsprozesses zusammen.“

Unterdessen zeichnet sich ab, woher Tesla einen Teil seines für die Zellproduktion benötigten Lithiums erhalten wird: aus den USA. Piedmont Lithium hat einen verbindlichen Vertrag mit Tesla über die Lieferung von Spodumenkonzentrat (SC6) aus seiner Lagerstätte in North Carolina verkündet. Spodumen ist ein Lithium-Mineral, das zwischen 1,9 und 3,7 Prozent Lithiumoxid (Quelle: Deutsche Rohstoffagentur) enthält. Die kommerziell vertriebenen Konzentrate kommen auf höhere Anteile.

Der Vertrag zwischen Piedmont und Tesla hat ab der erstmaligen Lieferung eine anfängliche Laufzeit von fünf Jahren und stellt eine verbindliche Abnahmeverpflichtung zu einem festen Preis dar. Der Vertrag kann anschließend einvernehmlich um weitere fünf Jahre verlängert werden. Mit dem Vertrag sichert sich Tesla Zugriff auf „rund ein Drittel von Piedmonts geplanter SC6-Produktion von 160.000 Tonnen pro Jahr“, also rund 53.000 Tonnen per annum. Zudem sollen, „wenn von Tesla gewünscht“, weitere Mengen geliefert werden.

In der Mitteilung grenzt Piedmont den Zeitpunkt der erstmaligen Lieferung etwas ein: „Auf Grundlage der Enwicklungspläne beider Parteien“ werde man noch ein Datum zwischen Juli 2022 und Juli 2023 festlegen.

Dieser Zeitraum passt zu anderen Meldungen aus den USA: Nahe Austin, wo Tesla derzeit die Gigafactory für den Cybertruck, den Semi und das Model Y baut, hat der E-Autobauer weitere rund 150 Hektar Land gekauft. Das berichtet der „Statesman“ unter Berufung auf Grundbucheinträge. Tesla hat in Austin bereits 800 Hektar Land erworben, soll aber noch nach weiteren Grundstücken in der Nähe suchen. Das nährt natürlich nach dem Battery Day Gerüchte über ein Terafactory, in der Tesla die Zellen des neuen Typs 4680 fertigen könnte.
koreatimes.co.kr (LG-Chem-Gerüchte), boersennews.de, piedmontlithium.com (beide Lithium-Vertrag), teslamag.de (Texas-Grundstück)

1 Kommentar

zu „Tesla denkt wohl über Beteiligung an LG-Chem-Batteriesparte nach“
Djebasch
29.09.2020 um 09:46
Tesla hat bereits eine Beteiligung an LG Chem , da aber LG Chem noch aufgesplittet werden soll in eine eigene Batterie Sparte will Tesla auch hier eine Beteiligung anstreben.

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