Great Wall erhält 2021 kobaltfreie Zellen von SVOLT
Der aus dem chinesischen Autobauer Great Wall hervorgegangene Batteriezellen-Hersteller SVOLT Energy Technology wird diesen ab dem kommenden Jahr mit kobaltfreien Zellen beliefern. Zudem soll die Standortwahl für das Europa-Werk in der „finalen Phase“ sein.
Das bestätigte SVOLT-Präsident Yang Hongxin gegenüber Reuters. Great Wall will die kobaltfreien Zellen wie berichtet in einem „High-End-Modell“ einsetzen. SVOLT selbst hatte die kobaltfreien Lithium-Ionen-Zellen erstmals 2019 angekündigt, im Mai 2020 wurden weitere Details sowie der geplante Marktstart 2021 genannt. Dieses Datum scheint der Batteriezellhersteller einhalten zu können, wie die jüngsten Äußerungen von Yang Hongxin nahelegen.
Für die kobaltfreien Zellen hat sich SVOLT für einen hohen Nickel-Anteil in der Kathode entschieden – Tesla plant Ähnliches für den Cybertruck und den Roadster 2, während in anderen Modellen Kathoden mit hohen Mangan-Anteilen oder LFP-Batterien eingesetzt werden sollen. SVOLT nennt „etwa“ 75 Prozent Nickel und 25 Prozent Mangan – andere Metalle sollen nur zu einem sehr geringen Prozentsatz verwendet werden.
Hergestellt werden sollen die neuen Zellen in dem Werk in Changzhou in der Nähe von Shanghai. In Changzhous Nachbarstadt Wuxi will das Unternehmen laut Yang ein neues Forschungszentrum eröffnen. SVOLT befindet sich dem Firmenchef zufolge zudem in der finalen Phase der Standortauswahl für sein geplantes Werk in Europa. Mögliche Standorte nannte der SVOLT-Präsident gegenüber „Reuters“ aber nicht.
2019 hatte Yang ab 2022 einen Output von 20 GWh in Aussicht gestellt. Damals hatte SVOLT bestätigt, dass man in Gesprächen mit deutschen und französischen Automobilherstellern sei, aber auch Great Wall könnte Kunde des Werks werden – im Februar bestätigte SVOLT dann einen Auftrag eines europäischen OEM über sieben GWh. Im August 2020 gab es Berichte, wonach es sich bei dem Kunden um PSA handeln soll. Bestätigt ist das aber nicht – ebenso wenig, ob es sich bei dem Auftrag um die kobaltfreien Zellen oder herkömmliche NCA- oder NCM-Batterien handelt.
Der Batteriezellen-Hersteller befinde sich außerdem in Gesprächen mit Investoren, um zwei bis drei Milliarden Yuan aufzubringen, umgerechnet 250 bis 380 Millionen Euro – wohl, um die oben genannten Vorhaben zu finanzieren. Yang gab zudem an, dass das Unternehmen darauf hofft, 2022 eine Notierung am chinesischen STAR-Markt beantragen zu können.
reuters.com
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