Mahle und Ballard entwickeln BZ-Systeme für Nutzfahrzeuge

Der deutsche Automobilzulieferer Mahle und der kanadische Brennstoffzellenhersteller Ballard Power Systems haben vereinbart, künftig gemeinsam Brennstoffzellensysteme für Nutzfahrzeuge verschiedener Gewichtsklassen zu entwickeln und zu industrialisieren.

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Langfristiges Ziel der Kooperation ist die Fertigung von kompletten BZ-Systemen für die europäischen, nordamerikanischen und asiatischen Märkte. Während der ersten Phase der Zusammenarbeit wird Ballard vorrangig für das Systemdesign rund um den Brennstoffzellenstack verantwortlich sein, während Mahle sein Know-how in Sachen Thermomanagement, Luftmanagement, Leistungselektronik und Packaging einbringt.

Der Stuttgarter Zulieferer ist bereits seit mehreren Jahren Serienausrüster für Brennstoffzellen-Fahrzeuge und dabei vor allem auf den Feldern Thermo- und Luftmanagement sowie Filtration stark aufgestellt. „Klimaneutraler Wasserstoff ist der Energieträger der Zukunft für mittlere und schwere Nutzfahrzeuge und zugleich Schlüssel zum Erreichen der Klimaziele“, ist Jörg Stratmann, CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung überzeugt. „Im Rahmen unserer Kooperation mit Ballard werden wir der Entwicklung großserientauglicher Brennstoffzellenantriebe einen spürbaren Schub verleihen.“

Ballard Power Systems kündigt derweil parallel an, seine Produktionskapazitäten für Membranelektroden-Baugruppen (MEAs) in Vancouver ab Anfang 2021 zu versechsfachen, um das erwartete Wachstum bei BZ-Nutzfahrzeugen bedienen zu können. Konkret wollen die Kanadier auf jährlich sechs Millionen MEAs kommen, was laut dem Unternehmen einer Leistung von rund 1,66 Gigawatt entspricht.

Erst Mitte des Monats hatte Ballard Power Systems ein neues PEM-Brennstoffzellenstack namens FCgen-HPS vorgestellt, das der Konzern im Rahmen seiner Kooperation mit Audi entwickelt hat und das sich für eine Reihe von Nutzfahrzeugen eignet, aber beispielsweise auch in Schiffe, Schienen- und Luftfahrtfahrzeuge verbaut werden kann.

Update 21.01.2022: Die 2020 vereinbarte Kooperation zwischen Mahle und Ballard Power Systems zur gemeinsamen Entwicklung von Brennstoffzellensystemen für Nutzfahrzeuge geht in die nächste Runde. In dieser Woche traf dafür im Stuttgarter Wasserstoff-Prüfzentrum von Mahle eine neue Brennstoffzelle mit 120 Kilowatt Leistung für mittlere bis schwere Nutzfahrzeuge ein – das Prüfzentrum hatte Mahle im März 2021, also nach dem Start der ursprünglichen Kooperation eröffnet.

An der 120-kW-Brennstoffzelle will der deutsche Zulieferer nach eigenen Angaben nun weiter testen, wie Mahle mit seinen Komponenten ein ganzheitliches System entwickeln kann, das ideale Arbeitsbedingungen für die Brennstoffzelle schafft.

Dabei gehe es um die richtige Temperatur, Feuchtigkeit oder auch um den Zufluss von Luft und Wasserstoff sowie viele weitere Faktoren, die laufend geregelt und analysiert werden müssen, wie Mahle ausführt. „Nur so kann die Brennstoffzelle effizient und dauerhaft arbeiten – und ist damit für den anspruchsvollen Einsatz in Nutzfahrzeugen geeignet“, heißt es in der Mitteilung.
mahle.com, ballard.com, Info per E-Mail (Update)

1 Kommentar

zu „Mahle und Ballard entwickeln BZ-Systeme für Nutzfahrzeuge“
Driver
30.09.2020 um 20:53
Im Transportgewerbe, wo jeder Cent zählt, werden die Brennstoffzellen LKWs mit ihren hohen Wartungs- und Betribskosten bestimmt der große Renner ;)

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