Northvolt schließt 600-Millionen-Dollar-Kapitalerhöhung ab
Northvolt hat von Investoren 600 Millionen US-Dollar eingesammelt, die es dem schwedischen Batteriezellenhersteller ermöglichen sollen, den Ausbau seiner Produktions- und Recyclingkapazitäten sowie seine Forschungs- und Entwicklungs-Aktivitäten voranzutreiben.
Als neue Investoren sind Baillie Gifford, die Baron Capital Group, Bridford Investments Limited, Norrsken VC und PCS Holding an Bord, wie Northvolt mitteilt. Zudem haben sich die Bestandsinvestoren an der Kapitalerhöhung beteiligt. Das sind die Privatinvestoren Cristina Stenbeck und Daniel Ek sowie die bestehenden Northvolt-Aktionären Goldman Sachs Merchant Banking Division, die IMAS Foundation, Scania und die Volkswagen AG.
Laut der Northvolt-Mitteilung haben Baillie Gifford sowie die Bestandsinvestoren Goldman Sachs Merchant Banking Division und VW die Privatplatzierung über 600 Millionen Dollar (derzeit 513 Millionen Euro) angeführt – die genaue Verteilung wird aber nicht genannt. Somit ist nicht klar, welche Anteile Volkswagen künftig an Northvolt hält. Die Wolfsburger waren im Sommer 2019 mit „zunächst“ 20 Prozent bei dem schwedischen Batteriezellenhersteller eingestiegen.
„Wir befinden uns mitten in einem Wettlauf um den Aufbau von Produktionskapazitäten in Europa, und ich glaube, dass die Unternehmen, die Talente und Kapital am besten anziehen und gleichzeitig ihre Pläne am schnellsten skalieren, am erfolgreichsten sein werden“, sagt Northvolt-Mitbegründer und -CEO Peter Carlsson. „Mit diesen erstklassigen Partnern haben wir eine solide Grundlage geschaffen, um unsere Pläne zur großtechnischen Herstellung umweltfreundlicher Batterien in Europa umzusetzen.“
Konkret soll die Kapitalerhöhung Investitionen in drei „Schlüsselbereichen“ ermöglichen: den Ausbau der Produktionskapazität auf 150 GWh bis 2030, die Erweiterung des Forschungszentrum Northvolt Labs sowie den Bau einer „Lithium-Ionen-Batterie-Recyclinganlage im Giga-Maßstab“. Das „Revolt“-Recyclingprogramm hatte Northvolt im Dezember 2019 angekündigt. Die Recyclinganalge soll direkt neben der eigentlichen Batteriezellenfabrik „Northvolt Ett“ im schwedischen Skellefteå entstehen. „Die Anlage wird mit einer anfänglichen Kapazität von 4 GWh die größte der Welt sein und die einzige Großanlage in Europa, die neben Kobalt, Nickel, Mangan und anderen Metallen auch Lithium recyceln kann“, so Northvolt in der aktuellen Mitteilung.
Der Kapitalbedarf des Unternehmens ist in der derzeitigen Planungs- und Bauphase hoch. Erst Ende Juli hatte sich Northvolt bei einer Reihe von Banken weitere Kredite in Höhe von 1,6 Milliarden Dollar gesichert. Damals hieß es, diese Gelder sollen hauptsächlich den den Aufbau der Zellfabrik „Northvolt Ett“ sowie in die deutsche Zellfabrik in Salzgitter fließen, die zusammen mit VW errichtet wird.
Neben Volkswagen gehört auch BMW zu den Northvolt-Kunden. Die Münchner arbeiten seit 2018 mit Northvolt zusammen, haben aber erst im Juli 2020 einen „langfristigen“ Liefervertrag mit den Schweden geschlossen. Ab 2024 soll Northvolt in Skellefteå hergestellte Zellen im Wert von zwei Milliarden Euro an den Autobauer liefern.
northvolt.com
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