Hyundai und Kia starten eigenen Ladedienst mit DCS
Hyundai Motor Europe, Kia Motors Europe und Digital Charging Solutions starten unter den Labels „Charge myHyundai“ und „KiaCharge“ einen neuen Ladedienst für Hyundai- und Kia-Fahrer. Im Falle von Hyundai wird der Dienst in Deutschland aber nicht angeboten.
Die beiden Ladedienste sollen den Kunden jeweils den Zugang zu mehr als 160.000 Ladepunkten ermöglichen. Es gibt aber auch Unterschiede zwischen „Charge myHyundai“ und „KiaCharge“: Die Ladeservices von Hyundai sollen laut der Mitteilung in sechs europäischen Ländern zur Verfügung stehen, während es bei Kia sieben Länder sind.
Das Land, in dem Hyundai im Gegensatz zu Kia den Dienst nicht anbieten wird, ist Deutschland. Die Kooperation mit DCS wird von der Europa-Zentrale von Hyundai getrieben – den einzelnen Vertriebsorganisationen in Europa ist es dann offenbar freigestellt, diese Basis zu nutzen. In Deutschland ist Hyundai Motor Deutschland aber bereits eine Kooperation mit EnBW eingegangen, die deutschen Hyundai-Fahrern das „EnBW Hypernetz“ zu vergünstigten Konditionen zugänglich macht. Ein Wechsel auf den DCS-Ladedienst ist hierzulande offenbar nicht geplant. „Wir haben mit EnBW einen sehr starken Partner und denken das Thema mit den Kollegen dort weiter“, sagt Bernhard Voss, Sprecher von Hyundai Motor Deutschland, gegenüber electrive.net.
Anders ist die Lage bei Kia, da Kia Motors Deutschland bisher keine eigene Lade-Kooperation gestartet hat. Sobald die Deutschland-Zentrale von Kia auf die Anfrage von electrive.net zu den Konditionen für „KiaCharge“ in Deutschland antwortet, reichen wir die Informationen an dieser Stelle nach.
DCS betont in der Mitteilung, dass es sich um Europas größtes Ladenetzwerk „mit qualitätsgesicherten POI-Daten“ handle. Die Herausforderung mit der Datenqualität hatte Markus Bartenschlager, Managing Director von DCS, Anfang des Jahres im Interview mit electrive.net erklärt. „Einige CPO stellen eine Datenqualität zur Verfügung, die nicht unserem Anspruch bei DCS genügt“, sagt Bartenschlager. „Uns interessiert etwa, welche Ladeleistung eine aufgestellte Säule wirklich bietet und nicht das, was in irgendeinem Datenblatt steht. Alleine diesen Wert bei der Vielzahl an Ladesäulen-Herstellern, -Betreibern und Roamingpartnern einheitlich und zuverlässig zu erfassen, ist eine komplexe Aufgabe. Für eine intelligente Routenplanung ist diese Real-Ladeleistung aber ein wichtiger Faktor.“
Diese intelligente Routenplanung soll bei den Diensten von Hyundai und Kia per iOS- oder Android-App erfolgen. Über Apple CarPlay und Android Auto kann die geplante Route auch im Fahrzeug genutzt werden. Da der Ladevorgang auch über jene Apps gestartet werden kann, ist es somit auch möglich, das Laden selbst aus dem Auto heraus zu starten – auch per Smartphone-Sprachassistent. Per Sprachassistent und App sollen auch während der Fahrt Ladepunkte gefunden und zur Routenführung hinzugefügt werden, ohne manuelle Bedienung am Smartphone oder dem Touchscreen des Autos.
Über den DCS-Ladedienst erhalten die Kunden mit einer Authentifizierung Zugang zu mehr als 500 Ladestationsbetreibern. Die Zahlung erfolgt über eine monatliche Rechnung. Aber: In der Mitteilung von DCS werden keine Konditionen für „Charge myHyundai“ und „KiaCharge“ genannt. Somit ist offen, wie attraktiv die Ladedienste für die Hyundai- und Kia-Kunden tatsächlich sind.
„Wir freuen uns über die Partnerschaft mit Hyundai und Kia und sich stolz, unsere Expertise in der Entwicklung digitaler und nahtloser Ladelösungen einbringen zu können“, sagt DCS-Manager Bartenschlager laut der Mitteilung. „Gemeinsam verfolgen wir die Vision, das Laden einfach und nutzerfreundlich zu gestalten und somit die Akzeptanz der E-Mobilität weiter zu verbessern.“
digitalchargingsolutions.com, kia.com
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