Tesla verhandelt offenbar mit Vale über Nickel-Lieferungen

Das brasilianische Bergbauunternehmen Vale befindet sich in Gesprächen mit Tesla und anderen eMobility-Unternehmen zur Versorgung mit Nickel aus seinem Betrieb in Kanada. Elon Musk hatte Bergbauunternehmen im Juli aufgefordert, mehr Nickel zu produzieren und einen „riesigen Vertrag“ in Aussicht gestellt.

Quelle für die Verhandlungen ist ein Interview der Nachrichtenagentur Reuters mit Mark Travers, Executive Director für Basismetalle bei Vale. Tesla selbst antwortete nicht auf eine Reuters-Anfrage.

Tesla und andere Autohersteller müssen sicherstellen, dass in den nächsten fünf bis acht Jahren genügend Nickel zur Verfügung steht, um die für Elektrofahrzeuge erforderliche Anzahl an Batterien zu produzieren, sagte Travers gegenüber Reuters. „Das ist also die Art der Diskussionen, die derzeit branchenweit stattfinden, und ohne Tesla speziell zu kommentieren, sind dies die Gespräche, die wir gerade führen“, sagte er. Auf die konkrete Frage, ob Tesla und Vale Gespräche geführt hätten, antwortete Travers: „Ja, absolut.“ Zum Fortschritt der Verhandlungen machte er aber keine Angaben.

Vale verfügt über Nickel-Produktionsstätten in drei kanadischen Provinzen. Der Betrieb in Voisey’s Bay soll auf einen unterirdischen Bergbau umgestellt werden und künftig 40.000 Tonnen Nickel-Konzentrat pro Jahr abbauen. Insgesamt investiert Vale laut Travers rund zwei Milliarden Dollar in CO2-arme Projekte. So sollen etwa die Fahrzeuge für den unterirdischen Abbau elektrifiziert werden. „Die Diskussionen um umweltfreundliches Nickel stehen im Vordergrund“, sagte Travers.

Bei dem Battery Day im September hatte Tesla Einblicke in seine Batterie-Strategie gegeben. Bei der Kathode setzen die Kalifornier auf drei Technologien. LFP-Batterien für hohe Zyklenfestigkeit und günstige Modelle, Kathoden mit hohen Mangan-Anteilen für Modelle mit hohen Reichweiten und Kathoden mit hohem Nickel-Anteil für Premium-Fahrzeuge und den kommenden Cybertruck.

Das 1942 gegründete Bergbau-Unternehmen Vale mit Sitz in Rio de Janeiro gehört zu den drei größten Bergbauunternehmen der Welt. Das frühere Staatsunternehmen wurde 1997 privatisiert. Das Nickel-Geschäft in Kanada hatte sich Vale mit der Übernahme des kanadischen Unternehmens Inco im Jahr 2006 einverleibt. In der deutschen Öffentlichkeit spielte Vale zuletzt 2019 eine unrühmliche Rolle – als Betreiber der Eisenerzmine in der Kleinstadt Brumadinho, in der Damm eines Absetzbeckens nachgab und die darauf folgende Schlammlawine mindestens 259 Menschen tötete.
reuters.com

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