Volvo plant E-Autos auf Geelys SEA-Plattform
Volvo wird laut CEO Håkan Samuelsson ebenfalls die kürzlich von der Geely-Marke Lynk & Co präsentierte neue Elektro-Plattform SEA (Sustainable Experience Architecture) nutzen. Eines der ersten elektrischen Volvo-Modelle auf Basis dieser Plattform soll das geplante neue Kompaktmodell unterhalb des XC40 werden.
Das geht aus einem Interview von Samuelsson mit der britischen Zeitschrift „Auto Express“ hervor. Wörtlich wird der Volvo-Chef folgendermaßen zitiert: „Wir werden auch die SEA-Plattform einsetzen. Wir werden sie für ein kleineres Auto verwenden (…). Es ist schwierig, die CMA-Plattform [auf der der XC40 basiert, Anm. d. Red.] weiter nach unten zu drücken. Wenn Sie also ein kleineres Auto als den XC40 bauen wollen, dann bietet sich SEA an.“
Das neue Kompaktmodell wird wie bereits 2017 berichtet mutmaßlich XC20 heißen – bereits damals würde über eine gemeinsame Plattform mit Lynk & Co spekuliert. Wann der XC20 auf den Markt kommen soll, ließ der Volvo-Chef aber offen. Samuelsson sagte im oben genannten Bericht lediglich, dass es eines der Modelle sein soll, die federführend dafür sorgen sollen, dass bis 2025 die Hälfte von Volvos Verkaufsvolumens mit rein elektrischen Modellen bewerkstelligt wird. Damit der XC20 die E-Verkäufe noch maßgeblich beeinflussen kann, musste er schon bald auf den Markt kommen.
Übrigens: Samuelsson gab gegenüber „Auto Express“ auch bekannt, dass das nächste Modell der 40er-Serie im Jahr 2021 auf den Markt kommen und ebenfalls elektrisch sein wird. In Gent hat Volvo erst vor wenigen Tagen mit der Serienproduktion des rein elektrischen XC40 Recharge begonnen. Die ersten Autos sollen noch in diesem Monat an Kunden in Europa ausgeliefert werden. Allerdings ist die für dieses Jahr geplante Produktion des XC40 Recharge bereits ausverkauft.
Die SEA hat Geely Ende September im Rahmen der Auto China vorgestellt. Die Plattform soll Fahrzeuge vom A- bis E-Segment und sogar leichte Nutzfahrzeuge ermöglichen. Zudem will Geely die SEA als Open-Source-Plattform anderen OEM anbieten. Angeblich soll Daimler interessiert sein. Fakt ist, dass die Plattform keine reine chinesische Entwicklung ist: Das Team von Kent Bollevan (Leiter Advanced Vehicle Architectures) hat auch in Schweden, Deutschland und Großbritannien an der SEA gearbeitet. Es gilt als sicher, dass Geely die Plattform auch bei Volvo-Tochter Polestar und der britischen Sportwagen-Marke Lotus einsetzen wird.
In Peking zeigte Geely-Tochter Lynk & Co eine Studie namens Zero Concept auf Basis der neuen Plattform. Laut einem Medienbericht könnte die Studie 2021 unter der Bezeichnung Lynk & Co 08 in Serie gehen. Eine 100 kWh große Batterie soll eine Reichweite von 640 bis 700 Kilometer ermöglichen. Je Achse sollen zwei E-Motoren vorgesehen sein, bei der Allrad-Version also deren vier, bei der mit Hinterradantrieb sind es zwei Motoren. Zudem soll das Fahrzeug „neueste Konnektivität“ bieten, Over-the-Air-Updates und autonome Fahrfunktionen.
autoexpress.co.uk
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