BMW weitet Lade-Angebote aus – Bonus-System für PHEV-Fahrer

BMW Charging und Mini Charging erweitern zum Marktstart der fünften Generation des BMW-Elektrifizierungsbaukastens ihre Angebote für das Laden. Zusammen mit dem iX3 als erstem Modell dieser fünften Generation wird eine neue mobile Ladestation eingeführt, zudem gibt es nun ein Bonus-Punktesystem für elektrisches Fahren mit Plug-in-Hybriden.

Zunächst zu den Ladediensten: Der „BMW Flexible Fast Charger“ ist keine Schnellladestation, sondern eine mobile Ladestation im Stile eines Go-e Chargers, Juice Boosters oder NRGKick. Auch Porsche bietet mit dem Porsche Mobile Charger eine solche Lösung mit seinen PHEV und BEV an, Opel greift mit dem „Universal Charger“ auf einen Juice Booster im eigenen Markendesign zurück.

Der Vorteil des BMW Flexible Fast Charger im Vergleich zu einem konventionellen Schuko-Notladeziegel ist die Flexibilität: Mit verschiedenen Adaptern lässt sich die 11-kW-Ladelösung an die Infrastruktur anpassen – etwa mit einem CEE-32-Anschluss für eine Industriesteckdose oder passenden Adaptern für die Haushaltssteckdosen in anderen Ländern. Wie BMW auf Nachfrage von electrive.net konkretisiert, wird dem iX3 der Flexible Fast Charger nicht ab Werk beiliegen. „Beim Kauf eines BMW iX3 erhalten die Kunden einen Voucher, den sie zum Erwerb von Ladeausstattung einlösen können“, so eine Sprecherin. „Die Höhe des Voucher entspricht dem Wert des Flexible Fast Charger.“

bmw ix3 ladestation charging station 2020 001 min

Neben dem mobilen Lader wird BMW zwei Wallboxen anbieten: Die BMW Wallbox mit bis zu 22 kW oder eine smarte Wallbox, die je nach Land aber mit „marktspezifischen Partnern“ angeboten werden soll. Letztere soll sich an Kunden richten, die ihre Wallbox in ihr Home Energy Management integrieren oder die Ladekosten gesondert abrechnen wollen – etwa als Dienstwagenfahrer mit dem Arbeitgeber. Wer der Partner für Deutschland ist, gibt BMW in der Mitteilung nicht an. Alle Ladelösungen für zuhause sollen (bei entsprechender baulicher Voraussetzung) mit einem Installationspaket zum Festpreis und auf Wunsch einem Grünstromtarif kombiniert werden können.

Für das öffentliche Laden legt BMW nach eigenen Angaben beginnend mit dem iX3 eine BMW Charging Card bei, mit der in Europa an über 160.000 und in Deutschland an rund 24.000 Ladepunkten geladen werden kann. Ein Jahr ist die Grundgebühr enthalten – BMW meint hier offenbar den „Active“-Tarif, der ab 2021 fünf Euro pro Monat kostet. Wie BMW auf Nachfrage bestätigt, ist auch das optionale „Ionity Plus“-Paket für 13 Euro pro Monat enthalten – das geht aus der BMW-Mitteilung nicht hervor. Mit diesem Paket sinkt der kWh-Preis von den bekannten 0,79 €/kWh (auch im Active-Tarif) auf 0,29 €/kWh.

Zudem soll es auch gebündelte Lade-Angebote für Flottenkunden und Dienstwagennutzer geben – „von der Bedarfs­analyse über die Installation bis hin zu Betrieb und Abrechnung“, wie BMW ankündigt. Besonders ein Feature dürfte die derzeit viel kritisierten PHEV-Dienstwagen betreffen: Die  Fahrzeugnutzer sollen über eine einheitliche Ladekarte abrechnungsfähig zuhause, an der Arbeit sowie im öffentlichen Raum laden können. Voraussetzung ist allerdings die smarte Wallbox zu Hause, damit die geladene Strommenge für die Abrechnung erfasst werden kann.

Für Plug-in-Hybride: Kostenloser Ladestrom für elektrisch gefahrene Kilometer

Daneben kündigt BMW ein „Loyalitätsprogramm“ für PHEV-Fahrer an: BMW Points. Das System soll hohe elektrische Fahranteile durch die Vergabe von Bonuspunkten belohnen. In den eDrive Zones, in denen das Auto per Geofencing automatisch in den E-Modus wechselt, werden zwei Punkte pro elektrisch gefahrenem Kilometer angerechnet, ansonsten ist es ein BMW Point pro Kilometer.

Die gesammelten Punkte können gegen Lade-Guthaben bei BMW Charging eingelöst werden. Eine Umwandlung ist aber erst ab einem gewissen Guthaben möglich: Dabei entsprechen 1.250 BMW Points einem Guthaben von 10 Euro. Für 3.000 Punkte werden 25 Euro, für 5.800 Punkte 50 Euro gutgeschrieben. Die Frage ist, wie groß die Motivation bei vielen BMW-PHEV-Fahrern für den kostenlosen Ladestrom ist – wenn der Arbeitgeber ohnehin eine (BMW-)Ladekarte stellt.

Das BMW-Points-Programm richtet sich ausschließlich an PHEV-Kunden, Fahrer eines i3 oder künftig auch eines iX3 bleiben außen vor. Voraussetzung für das Programm ist, dass das Fahrzeug über die jüngste Generation des Anzeige- und Bediensystems, dem BMW Operating System 7, sowie das BMW Live Cockpit Plus oder Professional verfügt. Laut BMW gehören derzeit die PHEV-Versionen der Baureihen 3er, 5er, 7er und der X5 xDrive45e dazu, weitere Modelle sollen kontinuierlich folgen.
bmwgroup.com (Ladelösungen), bmwgroup.com (Bonussystem BMW Points)

7 Kommentare

zu „BMW weitet Lade-Angebote aus – Bonus-System für PHEV-Fahrer“
BEV
15.10.2020 um 10:41
Wir man den BMW Flexible Fast Charger auch ohne iX3 kaufen können und was kostet der dann?
MCF
16.10.2020 um 14:08
Hallo BEV,im iX3 Konfigurator kostet der Flexible Fast Charger 389€. Im Vergleich zu Juice Booster und co ein super Preis.Grüße
Sebastian Schaal
15.10.2020 um 11:56
Hallo BEV,Preise hat BMW noch nicht genannt. Aktuell ist er laut BMW-Homepage "nur für den iX3 verfügbar". Ob sich das noch ändern wird, können wir nicht sagen.Viele Grüße Sebastian Schaal
Matthias
16.10.2020 um 08:19
Kauf doch einfach den Booster oder e-Go. Das ist das gleiche Gerät, nur sicher günstiger als bei BMW
Gerd
21.10.2020 um 08:05
Bonus für PHEV: 1kWh Strom sollte den gleichen Preis haben wie eine kWh Kraftstoff. so wäre es für alle klar. (eigentlich sollte Strom billiger sein, da durch Nutzung keine giftigen Abgase in den Städten verbreitet werden.
Ulf
21.10.2020 um 09:28
Was ist das den für ein Sch... Da werden Autos verkauft als Plug in und dann muss man die Fahrer belohnen das Sie ihr Fahrzeug aufladen Muß man das verstehen ??
Winfried Hering
08.11.2020 um 16:06
BMW X1 2.5e: Frage: Sollte ich jetzt so ein „Flexible Fast Charger“ (BMW 389€) oder ähnlich zum Laden verwenden.......oder nehm ich doch einfach die Heidelberg Wallbox ECO (ca.420€) zum Schnellladen.....? Aber Moment mal, wenn die Batterie nur zu 80% (siehe im Artikel oben) aufgeladen werden sollte und vielleicht schon ungefähr 50% durch das Fahren (Rekubation) geladen ist, reicht doch etwa 1-2 Stunden an der Haushaltssteckdose???

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