Indonesien plant umfassendes Batterie-Joint-Venture

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Eine Reihe staatlicher indonesischer Unternehmen plant ein Joint Venture rund um Batterien für Elektrofahrzeuge. Das Gemeinschaftsunternehmen namens Indonesia Battery Holding soll zum Aufbau einer Industrie beitragen, die alles von der Herstellung von Chemikalien und Mineralien über die Produktion von Batteriezellen bis hin zum Recycling alter Akkus abdecken soll.

Das Gemeinschaftsunternehmen soll von den staatlichen Bergbaukonzernenen Mining Industry Indonesia (MIND ID) und Aneka Tambang (auch als ANTAM bekannt), dem Energieversorger Perusahan Listrik Negara (PLN) und dem Ölunternehmen Pertamina gegründet werden, wie MIND-ID-CEO Orias Petrus Moedak ankündigte. „Wir bereiten einen konkreten Kooperationsplan vor, damit das Projekt zur Nickelnutzung sofort beginnen kann, um Batterien herzustellen“, sagte er laut Reuters bei einer online übertragenen Konferenz. Laut Bloomberg ist auch noch PT Indonesia Asahan Aluminium, bekannt als Inalum, an dem Joint Venture beteiligt.

Dabei wird die Indonesia Battery Holding aber auch mit ausländischen Konzernen zusammenarbeiten. Zwei Projekte des indonesischen Batterie-Konsortiums mit ausländischen Batteriezell-Herstellern, konkret mit CATL aus China und LG Chem aus Südkorea, sollen bereits geplant sein. Laut Orias sollen die beiden Projekte ein Volumen von insgesamt 12 Milliarden US-Dollar (rund zehn Milliarden Euro) umfassen.

Wie Orias weiter angab, werde das staatliche Bergbauunternehmen ANTAM – wohlgemerkt das Konkurrenzunternehmen zu dem von Orais geführten MIND ID – weiter an „verwandten“ Projekten rund um Elektroauto-Batterien arbeiten. Darunter seien Projekte wie das „high-pressure acid leaching“ (HPAL) und das „rotary kiln electric furnace“ (RKEF). Details hierzu nannte Orias aber nicht. HPAL wird unter anderem in der Produktion von Nickelmaterialien für Batterien eingesetzt.

Während Orias bereits konkrete Projekte ankündigte, klingt das in einem Bericht von „Bloomberg“ anders. Darin wird ein Sprecher von LG Chem zitiert, der bestätigte, dass der südkoreanische Batteriehersteller und ANTAM vereinbart hätten, Joint-Venture-Operationen zu prüfen – die Gespräche seien aber noch in einem frühen Stadium. Der Sprecher bestätigte aber auch, dass eine mögliche Vereinbarung LG Chem einen „stabilen Zugang“ zu Nickel ermöglichen würde. CATL lehnte gegenüber Bloomberg eine Stellungnahme ab.

Indonesien ist für die Batterieproduktion bzw. deren Vorprodukte interessant, da laut Daten von BloombergNEF 24 Prozent der globalen Nickel-Vorkommen in dem Land liegen. So gab es im vergangenen Sommer bereits Gerüchte, wonach ein Konsortium aus Tesla, CATL, LG Chem, Daimler und Volkswagen eine Rohstoff-Fabrik in dem Land planen würden. Gegenüber electrive.net dementierten die beiden deutschen Autobauer umgehend ihre angebliche Beteiligung – in den vergangenen 15 Monaten scheint auch nichts aus diesem Projekt geworden zu sein.
reuters.com, yahoo.com

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