Japan schmiedet Allianz zum Aufbau einer H2-Industrie
Toyota hat zusammen mit acht anderen japanischen Unternehmen die Gründung der „Japan Hydrogen Association (JH2A)“ angekündigt, um die Bildung einer Wasserstoff-Versorgungskette und globale Partnerschaften im Wasserstoffsektor zu fördern.
Zu den Partnern der JH2A, die Anfang Dezember gegründet werden soll, gehören neben Toyota u.a. Toshiba, Kawasaki Heavy Industries, Mitsui und Kobe Steel. Zum Zweck der neuen Organisation äußert sich Toyota in einer Mitteilung recht allgemein: Man wolle eine „Wasserstoff-Gesellschaft“ aufbauen und dazu Partnerschaften mit verschiedenen Interessengruppen schließen, Initiativen sowie Forschungsvorhaben fördern und natürlich selbst an der Entwicklung einer Wasserstoff-Industrie mitwirken.
Man schließe sich zusammen, um „die Nachfrage nach Wasserstoff zu steigern, die Versorgung mit kostengünstigem Wasserstoff zu verbessern und die Nutzung von Wasserstoff zu fördern“, heißt es in der Mitteilung weiter. Und: JH2A versteht sich als Bindeglied zwischen Unternehmen, lokalen Regierungen und anderen unterstützenden Organisationen. Neben dem Aufbau einer H2-Wertschöpfungskette selbst will die Organisation sich beispielsweise auch bei Finanzinstituten für eine umfangreiche Mittelbeschaffung stark machen.
Um den Aufbau von Wasserstoff-Tankstellen in Japan zu beschleunigen, hatten sich bereits 2018 elf Firmen zum Gemeinschaftsunternehmen Japan H2 Mobility zusammengeschlossen. Am Konsortium sind u.a. die Autohersteller Toyota, Nissan und Honda und mehrere Energieversorger beteiligt.
Eines der konkreten H2-Projekte im Verkehrssektor ist in Japan zudem der Launch eines BZ-Lkw von Autobauer Toyota und seiner Nutzfahrzeug-Tochter Hino Motors. Vorgestellt wurde der 25-Tonner auf Basis des Hino Profia erstmals im März dieses Jahres. An Bord hat er Technologie, die Toyota für die nächste Generation des Mirai entwickelt hat.
Wie Toyota jetzt mitteilt, wird der zwölf Meter lange Brennstoffzellen-Lkw ab Frühjahr 2022 bei Partnerunternehmen aus der Logistik- und Getränkeindustrie in die Kundenerprobung gehen. Mit einer Reichweite von etwa 600 Kilometern sollen die Fahrzeuge in der Lage sein, alle avisierten Routen ohne Tankstopp zu absolvieren. Der Tank wird nach Herstellerangaben eine Neuentwicklung sein, die mit 700 bar arbeitet.
Erst vor wenigen Tagen haben Toyota und Hino Motors auch bekannt gegeben, einen 40-Tonnen-Lkw mit Brennstoffzellen-Antrieb für den nordamerikanischen Markt entwickeln zu wollen. Das erste Demonstrationsfahrzeug soll in der ersten Hälfte 2021 fertiggestellt sein. Als Basis soll das Hino-XL-Chassis dienen. Am Ende der Entwicklung soll dann ein emissionsfreier Class-8-Lkw stehen. In der Class 8 sind in den USA alle Lkw über 15 Tonnen zusammengefasst. Ein potenzieller Markt ist Kalifornien, wo ab 2024 Quoten für elektrische Nutzfahrzeuge gelten.
Hino entwickelt übrigens gemeinsam mit dem chinesischen Konzern BYD auch Batterie-elektrische Nutzfahrzeuge. Die Kooperation wurde wenige Wochen nach dem 25-Tonnen-Brennstoffzellen-Lkw im April 2020 verkündet.
global.toyota, toyota-media.de (BZ-Lkw), toyota-media.de (Nordamerika)
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