Tesla senkt US-Preis des Model S zum zweiten Mal in dieser Woche

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Tesla hat den Preis für die Basis-Version des Model S erneut reduziert – möglicherweise eine Reaktion auf den Lucid Air. Das Model S Long Range Plus ist in den USA nun wieder etwas günstiger als das angekündigte Basismodell des Lucid Air nach Abzug der Steuergutschrift.

Nachdem der Preis bereits Anfang dieser Woche für die Varianten Long Range Plus und Performance in den USA um je 3.000 auf nun 71.990 bzw. 91.990 Dollar gesenkt worden war, folgte nun eine weitere Senkung für die Basisversion Long Range Plus auf 69.420 Dollar.

Bei der Ankündigung des neuen Preises auf Twitter nannte Elon Musk Lucid zwar nicht beim Namen, der Bezug wurde aber recht klar: „The gauntlet has been thrown down! The prophecy will be fulfilled. Model S price changes to $69,420 tonight!“, so der Tweet.

Lucid hatte nur kurz zuvor den Preis und einige Leistungsdaten für das Basismodell seiner Elektrolimousine genannt. Das schlicht Lucid Air genannte Auto steht mit 77.400 Dollar in der Liste. Da Lucid Motors aber noch kein E-Auto an Kunden ausgeliefert hat, wird noch die volle Steuergutschrift von 7.500 Dollar gewährt, womit der Einstiegspreis auf 69.900 Dollar sinkt – ein Wert, den Tesla nun um 480 Dollar unterbietet. Tesla hat in den USA bereits zu viele Elektroautos verkauft, für die Fahrzeuge des kalifornischen Herstellers gibt es in den USA keine Steuergutschrift mehr.

Bis zu der ersten Preissenkung vor wenigen Tagen stand das Model S Long Range Plus in den USA mit 74.990 Dollar im Tesla-Konfigurator – seitdem ist der Preis um 5.570 Dollar oder 7,4 Prozent gesunken. Der Preis für das Performance-Modell sank damals von 94.990 Dollar auf 91.990 Dollar, von der zweiten Preissenkung ist diese Version nicht betroffen. Auch für das angekündigte Plaid-Modell mit drei E-Motoren und einigen weiteren Änderungen steht der Preis immer noch bei 139.990 Dollar.

US-Medien spekulieren jedoch über die Sinnhaftigkeit der zweiten Tesla-Preissenkung. „InsideEVs“ fragt etwa, ob der Preiswettbewerb zum aktuellen Zeitpunkt schon nötig sei – schließlich wird die Basisversion des Lucid Air erst für 2022 erwartet, im kommenden Jahr sollen zunächst die höherpreisigen Versionen ausgeliefert werden. Wegen der erwarteten Auslieferung 2022 versteht auch Fred Lambert von „Electrek“ die Preissenkung nach eigenen Angaben nicht. „Was Model S wirklich braucht, ist eine Auffrischung des Innenraums – etwas, das Tesla seit letztem Jahr verzögert.“

In Deutschland ist das Model S Longe Range mit 76.990 Euro gelistet, was noch dem Stand der letzten Preissenkung von Anfang dieser Woche entspricht. Gut möglich, dass der Preis auch hierzulande bald weiter nach unten korrigiert wird.

Fest steht dafür bereits eine Änderung beim Model Y: Musk kündigte zudem an, dass die siebensitzige Variante des kleineren E-SUV im November in die Produktion gehen und ab Dezember ausgeliefert werden soll. Der Siebensitzer soll in den USA 3.000 Dollar Aufpreis kosten, im deutschen Konfigurator ist diese Variante 3.100 Euro teurer. In beiden Fällen weist Tesla allerdings noch darauf hin, dass der Siebensitzer-Innenraum „ab 2021“ erhältlich sein soll – diese Marke wird Tesla nun um wenige Wochen unterbieten.
insideevs.com, electrek.co, teslamag.de (alle drei Model-S-Preissenkung), insideevs.com, electrek.co, twitter.com (alle drei Model Y Siebensitzer)

5 Kommentare

zu „Tesla senkt US-Preis des Model S zum zweiten Mal in dieser Woche“
Mark Bruford
15.10.2020 um 11:13
Es ist marketingtechnisch absolut üblich, alte Modellvarianten günstiger zu verkaufen, wenn die neue Variante quasi vor der Tür steht. Es gibt Branchen, die sogar für solche Aktionen alte Modelle zum Pushen noch mal extra produzieren. Man ist mit Angeboten im Gespräch, hebt die Stückzahlen. Bezüglich Tesla ist die Situation sicherlich ungewohnt.
David
15.10.2020 um 11:19
Wer kauft das Model S in der jetzigen Form? Leasen zu akzeptablen Konditionen ist nirgends möglich, das Auto wirkt alt und ist alt, wie man an dem viel zu hohen Fahrzeugboden im Fond sieht. Man kann auch nicht sagen, die Fertigungsqualität habe sich über die Jahre verbessert.Der Lucid ist aber keine Konkurrenz. Das ist der EQS, weil dort das Paket aus Leasingrate, Service und Qualität passen wird. Der wird diese Autos noch weiter in die Nische treiben.Vor allem sind SUV zunehmend der Ersatz für die große Limousine und dort hat Tesla mit dem Model X einen sagenhaften Flop gelandet, während der gar nicht mal so gute Audi e-tron am Markt durchaus ankommt und selbst der mittelmäßige EQC in Europa besser verkauft wird, jetzt, wo Mercedes mal liefert.
Stefan
16.10.2020 um 00:19
Es gibt wohl kaum eine verstaubtere Marke als Daimler, der EQC ist technologisch und designtechnisch grauenhaft. ME wird der EQS ein Ladenhüter...das Klientel von Daimler fährt noch mind. 10 Jahre Verbrennungsmotoren, wenn es Daimler dann noch geben sollte. Die große Konkurrenz für Tesla kommt woanders her...
Leon Dogg
18.10.2020 um 18:25
Nice
Tom
30.03.2021 um 13:37
HaHa... vielleicht sollte an dieser Stelle besser recherchiert werden, warum Elon Musk ausgerechnet den Preis von 69.420 USD gewählt hat. Auf so einen Witz kommt nur ein Genie!

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