EnBW eröffnet „Flagship-Ladepark“ an der A8
Kurz nach der Eröffnung der Schnellladesäulen an der Autobahn-Raststätte Werratal, bei der erstmals Zapfsäulen und Schnelllader unter einem gemeinsamen Dach platziert wurden, eröffnet EnBW nun einen weiteren, besonderen Schnellladepark: Die Anlage in Rutesheim an der A8 wurde dieses Mal auf der grünen Wiese gebaut.
Die Anlage, von EnBW „Flagship-Ladepark“ genannt, verfügt über viele Annehmlichkeiten, die Autofahrer von einer Tankstelle kennen: Sie ist überdacht, beleuchtet und verfügt über eine Reifendruckluftfüllanlage und eine Video-Überwachung. Zudem soll es für die Nutzer ein kostenfreies und schnelles WLAN vor Ort geben, um die Ladezeit zu überbrücken. Nur einen Tankstellen-Shop gibt es nicht.
Für das Laden hat EnBW vier Alpitronic Hypercharger installiert. Die Ladesäulen bieten bis zu 300 kW Leistung und zwei Ladepunkte. In dem Ladepark an der Ausfahrt 47 der A8 können also bis zu acht E-Autos gleichzeitig laden. Neben den CCS-Ladepunkten soll es auch eine CHAdeMO-Lademöglichkeit, einen Typ-2-Anschluss und auch eine Schuko-Steckdose geben – drei der Hypercharger verfügen über 2x CCS, einer über 2x CCS und den CHAdeMO-Anschluss.
Laut der Mitteilung, die electrive.net vorab vorliegt, ist der Ladepark modular aufgebaut und soll flexibel auf bis zu 16 Ladepunkte ausgeweitet werden können – je nach dem weiteren Fahrzeughochlauf. Dabei soll es auch die Positionierung der Ladesäulen den Fahrern aller Elektroautos möglichst einfach machen: Die Säulen befinden sich neben den Parkplätzen, nicht an deren Kopfende. So soll der Ladeanschluss des Autos immer gut erreichbar sein – egal ob vorne, hinten oder in der Nähe der Türen. Das zentimetergenaue Rangieren mit einem Audi e-tron oder rückwärts Einparken mit einem Mercedes EQC soll in Rutesheim nicht mehr nötig sein. Zudem verfügen die Hypercharger über ein eigens von EnBW entwickeltes Kabelmanagement.
Das Dach des Parks ist mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet, die in das örtliche Stromnetz einspeist und den Standort selbst mit Energie versorgt. Das Solar-Dachkonzept wurde von dem eMobility-Dienstleister Generation E aus Engelskirchen entwickelt. Die in Rutesheim installierten PV-Module können bis zu 37,8 kW peak erzeugen. Die Dachkonstruktion selbst erlaubt nicht nur das in Rutesheim realisierte Durchfahrkonzept, sondern auch das Kopfparken. Die Konstruktion selbst ist laut Generation E schnell aufbaubar, langelbig und leicht zu warten. Die Dach-Module können sowohl aus Glas als auch aus PV-Anlagen bestehen – beide Optionen ermöglichen einen hohen Lichteinfall, um eine angenehme Beleuchtung zu schaffen.
„Wir leben Elektromobilität aus Überzeugung und Leidenschaft. Deswegen laden unsere Kund*innen an unseren Schnellladern ausschließlich Strom aus regenerativen Energien, denn nur dann ist die Mobilitätswende auch tatsächlich eine nachhaltige“, sagt Vertriebschef Timo Sillober, der bei der EnBW den Bereich Elektromobilität verantwortet. „Und wir bieten unseren Kund*innen echten Lade-Komfort wie an einer Raststätte.“
EnBW betont auch die Lage des „Flagship-Ladeparks“: Rutesheim liegt unweit des Autobahnkreuzes Stuttgart (A8/A81), einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt in der Region. Die Ladepunkte seien „genau da, wo E-Mobilist*innen sie brauchen“. Einen möglichen Groß-Kunden des Ladeparks hat EnBW übrigens quasi vor der Türe: Das Porsche-Entwicklungszentrum Weissach liegt nur rund einen Kilometer Luftlinie entfernt.
Der große Unterschied zu den bisherigen Autobahn-nahen Ladeparks: In Rutesheim betreibt EnBW die Anlage selbst, während die Schnelllader an Raststätten in Kooperation mit Unternehmen wie Tank & Rast aufgestellt wurden. An der Raststätte Werratal Süd an der A4 in Hessen hatte EnBW Mitte September drei Hypercharger direkt neben den Zapfsäulen für klassische Kraftstoffe installiert.
Quelle: Info per E-Mail
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