Farasis wird Togg aus deutschem Batteriezell-Werk beliefern
Der chinesische Batteriehersteller Farasis hat einen weiteren Lieferauftrag für sein künftiges Werk in Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) erhalten. Farasis soll Batteriezellen für das erste türkische E-Auto liefern, das Togg derzeit entwickelt.
Wie Sebastian Wolf, Europa-Chef von Farasis, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (DPA) angab, sollen die Zellen aus dem geplanten Werk in Bitterfeld kommen und die Batteriemodule und -packs gemeinsam in der Türkei entwickelt und produziert werden. Farasis wird wie berichtet künftig auch die deutschen Werke von Mercedes-Benz mit Zellen beliefern.
Farasis habe sich gegen über 30 Mitbewerbern aus aller Welt durchgesetzt, sagte Togg-CEO Gürcan Karakas laut einer Mitteilung. Für die gemeinsame Entwicklung der Batteriemodule und -packs in der Türkei haben die beiden Unternehmen die Gründung eines Joint Ventures vereinbart. Details sollen bis Jahresende geklärt werden, damit das Gemeinschaftsunternehmen Anfang 2021 in der Türkei starten könne. Der unterzeichnete Letter of Intent enthalte bereits die allgemeinen Grundsätze der strategischen Partnerschaft – und auch Aussagen zum lokalen Wertschöpfungsanteil in der Türkei.
Welche Kapazitäten sich Togg mit der Vereinbarung gesichert hat, gaben die beiden Unternehmen nicht bekannt.
In dem Werk in Bitterfeld-Wolfen will das Farasis-Tochterunternehmen Farasis Energy Europe ab Ende 2022 mit einer Produktionskapazität von anfänglich 6 GWh Batteriezellen fertigen. Später soll auf 10 GWh erweitert werden. An dem Standort, der künftig auch die Farasis-Europazentrale beherbergen soll, will das Unternehmen mehr als 600 Millionen Euro investieren, dort sollen mindestens 600 neue Arbeitsplätze entstehen.
Der Togg wurde Ende 2019 vorgestellt, zunächst soll es ein E-SUV und eine E-Limousine geben. Das als erstes Modell geplante SUV soll mit zwei Batterie-Versionen angeboten werden, die eine Reichweite von 300 bzw. 500 Kilometern ermöglichen sollen. Die genauen Batterie-Kapazitäten sind noch nicht bekannt, mit einer Produktionskapazität von 175.000 Fahrzeugen im eigenen Werk in Bursa handelt es sich aber um einen großen Auftrag für Farasis.
Der Togg-CEO und frühere Bosch-Manager Karakas hatte bereits im August angedeutet, dass man einen Batterie-Partner gefunden habe. „Wir haben vereinbart, ein globales Unternehmen mit Know-how in der Batterieproduktion in die Türkei zu bringen“, sagte Karakas damals. Das erste Modell von Togg soll 2022 debütieren, Medienberichten zufolge soll das türkische E-Auto auch in Deutschland vertrieben werden.
handelsblatt.com, onvista.de (Mitteilung)
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