GM-Werk in Spring Hill wird zu weiterem Elektroauto-Standort
General Motors macht das Werk in Spring Hill im US-Bundesstaat Tennessee zu seiner dritten Produktionsstätte für Elektroautos. Der Konzern will 2 Milliarden US-Dollar investieren, um das Werk umzurüsten. Gebaut werden soll in Spring Hill unter anderem das erste elektrische Cadillac-Modell Lyriq.
Ein reines Elektroauto-Werk wird Spring Hill allerdings nicht – zumindest vorerst: GM will in der Fabrik auch weiterhin Verbrenner bauen, allen voran den Cadillac XT6 und XT5. Dazu gesellt sich künftig der elektrische Lyriq, dessen Studie die Amerikaner erst vor wenigen Wochen vorgestellt haben. Der SUV gibt einen Ausblick auf die künftige Elektro-Designsprache der GM-Marke und soll Ende 2022 für unter 60.000 US-Dollar auf den Markt kommen. Vier weitere Elektro-SUV und eine E-Limousine sind bei Cadillac bereits in Planung.
Die Umbauarbeiten in Spring Hill starteten vor diesem Hintergrund sofort, teilt General Motors in einer Pressenotiz mit. Erweitert werden unter anderem die Lackier- und Karosseriewerkstätten, außerdem soll die Montage „umfassende Upgrades“ erhalten, einschließlich neuer Maschinen, Förderbänder, Steuerungen und Werkzeuge.
Während in Tennessee vorerst Stromer und Verbrenner parallel gebaut werden, macht General Motors zwei seiner Werke in Michigan zu reinen Elektroauto-Standorten: die Fabrik in Detroit-Hamtramck und das Werk in Orion Township. In Detroit-Hamtramck ist der letzte Verbrenner im Februar 2020 vom Band gelaufen, seit März wird die Fabrik für die Produktion von E-Autos umgerüstet. Dort sollen ab 2021 der GMC Hummer EV und später das selbstfahrende Elektroauto Cruise Origin gebaut werden. Die Serienversion des GMC Hummer EV haben die Amerikaner just heute vorgestellt.
Während die Umstellung in Detroit von langer Hand geplant war, sind die Pläne für Orion Township erst diesen Sommer verkündet worden. Zum Elektroauto-Standort wird das Werk im Prinzip nur dadurch, dass General Motors dort wegen geringer Nachfrage die Produktion des Verbrenner-Modells Chevrolet Sonic einstellt. So wird die Produktionsstätte mit der Produktion des überarbeiteten Chevrolet Bolt und des neuen Ablegers Bolt EUV automatisch zum zweiten reinen E-Auto-Werk nach Detroit-Hamtramck. GM hält sich für Orion Township für die Zukunft aber die Option offen, dort bei Bedarf auch wieder Verbrenner zu bauen.
Im jüngsten Update zu seiner E-Modelloffensive spricht GM weiterhin von 20 Elektro-Modellen, die der Autobauer für seine Marken bis zum Jahr 2023 plant. Die Fertigungsinfrastruktur dazu muss also schleunigst installiert werden. Zum Umbau der erwähnten drei Elektroauto-Standorte sind laut GM Investitionen von 4,5 Milliarden US-Dollar nötig. Wie eingangs erwähnt, werden in Spring Hill 2 Milliarden Dollar avisiert. Für die Umrüstungsarbeiten in Detroit-Hamtramck nimmt der Autokonzern 2,2 Milliarden und für Orion Township 300 Millionen US-Dollar in die Hand. Außerdem fließen für die Werkzeugausstattung bei Zulieferern und andere Projekte in Zusammenhang mit der Einführung der neuen E-Pickups in und um Detroit nochmals 800 Millionen Dollar.
Schließlich investieren GM und LG Chem zusammen nochmals gut 2,3 Milliarden Dollar in den Bau einer Batteriezellen-Fabrik in Lordstown im US-Bundesstaat Ohio. Hintergrund ist die 2019 erfolgte Gründung ihres Joint Ventures Ultium Cells LLC, das eine Schlüsselrolle bei der Elektrifizierung von General Motors spielen soll. Die Bauarbeiten für das Werk haben im Mai begonnen. Neben seinem modularen Batteriesystem Ultium hat General Motors übrigens Mitte September unter der Bezeichnung Ultium Drive auch eine Familie von fünf Antriebseinheiten und drei Motoren vorgestellt, die die Elektrofahrzeuge der nächsten Generation des Konzerns antreiben werden.
electrek.co, insideevs.com, carscoops.com, media.gm.com
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