Opel kündigt Straßentests mit BZ-Version des Zafira an
Opel-Chef Michael Lohscheller hat in einem Zeitungsbericht für 2021 erste Straßentests mit Brennstoffzellenautos angekündigt. Demnach will die Marke eine nicht näher spezifizierte Anzahl von kleinen Familien-Vans des Typs Zafira mit Brennstoffzellen ausstatten.
So nachzulesen ist das in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Bereits vor gut einem Jahr hatte Opel bei der Vorstellung der nächsten Schritte seiner Elektro-Offensive die Schlüsselrolle betont, den der Zafira Life bei der künftigen Entwicklung einnimmt. Denn auf Basis des Großraum-Vans wollen die Rüsselsheimer ein Brennstoffzellenauto entwickeln. Technische Daten zu dem Fahrzeug hat Opel noch nicht kommuniziert, offensichtlich ist die Entwicklung aber nun so weit fortgeschritten, dass Straßentests im kommenden Jahr realisierbar sind.
Opel ist innerhalb der PSA-Gruppe für die Brennstoffzellen-Entwicklung verantwortlich. Vor diesem Hintergrund betreiben die Rüsselsheimer an ihrem Stammsitz ein Kompetenzzentrum „Wasserstoff & Brennstoffzelle“. Bei der aktuellen Arbeit an einem neuen BZ-Antrieb für den Zafira Life kann der Autobauer auf langjährige Erfahrung in der Entwicklung dieser Technologie unter Ex-Konzernmutter GM aufbauen. Konkret unterhielt Opel bereits von 1997 bis 2012 ein Alternative Propulsion Center in Mainz-Kastel. Dort entstand in Zusammenarbeit mit GM bereits im Jahr 2000 der HydroGen1, das erste Brennstoffzellenfahrzeug von Opel auf Basis der ersten Zafira-Generation.
Nur gut zwei Jahre später stellte Opel das Nachfolgemodell HydroGen3 vor. Das Besondere: In das Modell ließ sich der BZ-Antrieb mit demselben Hilfsrahmen in das Fahrzeug integrieren wie gewöhnliche Motoren. Außerdem verbaute Opel einen 700 bar-Druckwasserstoff-Speicher. Laut den Rüsselsheimern seinerzeit ein Novum, heute bekanntlich Standard. Die nächste Generation folgte schließlich mit dem HydroGen4, dessen Stack mit 440 Einzelzellen eine stetige Leistung von 93 kW lieferte. In Kombination mit einem verbauten 700 bar-Tank mit 4,2 Kilogramm H2-Speichervolumen brachte es das Fahrzeug auf eine Reichweite von bis zu 420 Kilometer. Noch unter GM-Dach wurden ab 2008 30 Opel HydroGen4-Fahrzeuge im Rahmen eines Demonstrationsprogramms der Bundesregierung betrieben.
Nach diesem Exkurs zur Entwicklungsarbeit der Opelaner in den letzten zwei Jahrzehnten zurück in die Gegenwart: Die Rüsselsheimer wollen es bekanntlich mit ihrer Elektrifizierungsstrategie zurück in die Gewinnzone schaffen. Bis 2024 strebt Opel die Elektrifizierung aller Baureihen an. Einen Schwerpunkt legt die Traditionsmarke auf die Elektrifizierung ihrer Transporter – sei es zur Waren- oder Personenbeförderung.
Gegenüber der „FAZ“ betont Michael Lohscheller noch, dass Opel bei seinen Elektromodellen „absolut lieferfähig“ ist. Man sehe besonders bei den elektrifizierten Modellen einen starken Auftragseingang. Opel steigere das Volumen von Monat zu Monat. Und: „In großen Märkten macht die E-Version beim Corsa rund 30 Prozent aus“. Letztere Zahl hatte im September bereits Opel-Deutschland-Chef Andreas Marx gegenüber „Spotpress“ angegeben.
faz.net
1 Kommentar