MoU: Siemens Energy will Freyr Batteriezellen abnehmen

Das norwegische Unternehmen Freyr plant eine 32-GWh-Batteriezellfabrik in Norwegen und hat jetzt mit Siemens Energy und dem Unternehmen Elkem jeweils ein Memorandum of Understanding unterschrieben, in denen es um die Auslieferung von Zellen und den Nachschub an Anoden-Aktivmaterialien geht.

Kurz zum Hintergrund: Nach der schwedischen Firma Northvolt plant mit Freyr ein weiteres skandinavisches Startup den Aufbau von Batteriezellfabriken im Gigawatt-Bereich. Geplant ist zunächst die Errichtung einer Zellfabrik mit einer Kapazität von 32 GWh pro Jahr im norwegischen Rana. Dabei strebt Freyr die Nutzung von lokaler Wasser- und Windkraft an, wodurch die Energiekosten um 24 Prozent reduziert werden sollen. Die Fertigstellung ist für 2023 geplant. Bereits zuvor will Freyr aber mit seinem lokalen Standortpartner Mo Industrial Park sogenannte „Fast-Track-Fertigungsanlagen“ mit einer Kapazität von 2 GWh pro Jahr aufbauen.

Mit Siemens haben die Norweger nun eine Absichtserklärung über die Lieferung von Zellen für Schiffsanwendungen und stationäre Energiespeicher unterschrieben. Siemens Energy beabsichtigt laut der Vereinbarung, „einen erheblichen Teil des Volumens von einer Fast-Track-Produktionslinie“ zu kaufen, deren Inbetriebnahme für Ende 2021 oder Anfang 2022 geplant ist. Außerdem soll die Absatzmenge anlässlich der geplanten Eröffnung einer zweiten Fast-Track-Linie Ende 2022 oder Anfang 2023 nochmals „erheblich gesteigert“ werden. Zusätzlich planen beide Unternehmen eine Entwicklungskooperation zum Bau von stationären Speichersystemen.

Freyr verpflichtet sich im Rahmen der Vereinbarung, Batteriezellen zu wettbewerbsfähigeren Preisen zu liefern als andere Anbieter. „Wir gehen davon aus, dass wir in der Lage sein werden, modernste Batteriezellen zu branchenweit führenden Kosten für alle Marktsegmente liefern zu können“, bekräftigt Unternehmenschef Tom Einar Jensen. Grundsätzlich sollen sich die in Rana gefertigten Lithium-Ionen-Zellen für den Automotive-Markt, maritime und stationäre Anwendungen gleichermaßen eignen.

Ein weiteres Memorandum of Understanding hat Freyr dieser Tage mit dem ebenfalls norwegischen Unternehmen Elkem geschlossen. Es hat die Belieferung mit Anoden-Aktivmaterialien für die künftige Freyr-Fabrik zum Gegenstand. Elkem plant seinerseits eine Fabrik für die Produktion von Anodenmaterialien im Herøya Industrial Park. Die Absichtserklärung umfasst über die Liefervereinbarung hinaus das gemeinsame Engagement bei der Entwicklung und Erprobung neuer Anoden-Aktivmaterialien.

„Der Markt für bessere und umweltfreundlichere Batterien wächst schnell. Elkem will auf diesem Markt eine wettbewerbsfähige Position einnehmen, zu einer starken europäischen Batterieindustrie beitragen und eine neue norwegische Exportindustrie aufbauen, die auf erneuerbarer Wasserkraft basiert“, äußert Stian Madshus, Vizepräsident und General Manager Europe von Elkem Advanced Battery Materials. Es gebe starkes Interesse an diesem Markt vonseiten mehrerer Batteriezellenhersteller auf dem europäischen Kontinent sowie vonseiten der „aufstrebenden Batterieindustrie in Norwegen“.

Freyr hat seinerseits im Sommer 130 Millionen Kronen (knapp 12 Millionen Euro) von Investoren beschafft, mit denen der Bau des Werks vorbereitet und die Planungen für die Fast-Track-Anlagen abgeschossen werden sollen. Zu den Geldgebern gehören die Gemeinde Rana, die regionale Investmentfirma Helgeland Invest sowie 40 weitere, teils private Investoren.
cision.com (Siemens), cision.com (Elkem)

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