Neuer Toyota Mirai kostet in Deutschland ab 63.900 Euro
Ab November 2020 läutet Toyota die Produktion der zweiten Generation des Toyota Mirai ein und erhöht gleichzeitig die Fertigungskapazitäten auf 30.000 Einheiten pro Jahr. Nun hat der japanische Autobauer den Preis des neuen Mirai für Deutschland verraten. Dieser startet bei 63.900 Euro (inkl. 19% MwSt.).
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Gegenüber der ersten Generation ist der neue Mirai günstiger und fällt damit auch in den Förderbereich des Umweltbonus. Vom oben genannten Preis lassen sich also 7.975 Euro (Umweltbonus in Höhe von 7.500 Euro inkl. Mehrwertsteuereffekt von 475 Euro) abziehen, was einem Preis von 55.925 Euro nach Förderung entspricht. In den höheren Ausstattungslinien „Executive“ und „Advanced“ starten die Preise hierzulande ab 66.900 beziehungsweise 73.900 Euro. Ab wann das Fahrzeug in Deutschland auch bestellbar ist, geht aus der aktuellen Mitteilung der Japaner nicht hervor. Anfang des Jahres hieß es, dass die Fertigung der zweiten Modellgeneration im Herbst in Japan starten und der neue Mirai anschließend erst auf seinem Heimatmarkt und danach in Nordamerika und Europa in den Handel kommen werde.
Von der ersten Mirai-Generation hat Toyota nach eigenen Angaben mehr als 10.000 Exemplare abgesetzt. Ihr im Herbst letzten Jahres präsentierter Nachfolger wartet nach Angaben des Herstellers „mit deutlichen Fortschritten bei Technik, Fahrleistungen und Design“ auf. Mit technischen Leistungsdaten hält sich Toyota weiterhin zurück. Allein die Tatsache, dass der zweite Mirai von seiner eigenständigen Plattform auf die Toyota New Global Architecture (TNGA) wechselt, impliziert aber einige Merkmale. So erhält der neue BZ-Stromer einen Hinterrad- statt einen Frontantrieb und dank eines verbesserten Brennstoffzellensystems und drei Wasserstofftanks mit einem insgesamt größeren Volumen eine bis zu 30 Prozent höhere Reichweite.
Außerdem noch einige Worte zu den Ausstattungslinien. In der Basis-Variante gehören serienmäßig 19-Zoll-Leichtmetallräder, ein Smart-Key-System sowie ein Sound- und ein Multimediasystem mit 12,3-Zoll-Display zum Standard, das auch Apple CarPlay und Android Auto unterstützt. Außerdem LED-Scheinwerfern, Sitzheizung vorne sowie elektrisch verstellbaren Vordersitze. Ebenfalls an Bord: die aktuelle Generation des Assistenzsystems Toyota Safety Sense.
Die Ausstattungslinie „Executive“ umfasst zusätzlich unter anderem adaptive Bi-LED-Scheinwerfer und Multi-LED-Blinkleuchten vorne, ein 360-Grad-Kamerasystem, Lenkradheizung, Sitzbezüge in Lederoptik sowie Rückfahr-, Toter-Winkel- und Parkassistenten. In der Topausstattung „Advanced“ verfügt der neue Mirai unter anderem über einen Einparkassistenten (IPA+), schwarze 20-Zoll-Leichtmetallräder, ein Panoramadach, einen digitalen Innenspiegel mit Kamera, Drei-Zonen-Klimaautomatik sowie eine Memory-Funktion für den Fahrersitz und die elektrisch verstellbare Lenksäule. Zusätzlich ist diese Mirai-Variante mit Semianilin-Ledersitzen ausgestattet.
Update 30.11.2020: Toyota hat nun nähere Details zur neuen Generation des Mirai genannt. Der japanische Hersteller teilt mit, dass durch die Kombination aus einem neuen Brennstoffzellen-Antriebsstrang und der GA-L-Plattform eine neue Verteilung der Schlüsselkomponenten möglich ist und künftig fünf Passagiere in dem FCEV Platz finden. So wandert die Brennstoffzelle vom Fahrzeugboden unter die Motorhaube. Die nochmals kompaktere Batterie und der Elektromotor sitzen über der Hinterachse. Laut Toyota verleiht dieses Setup dem heckgetriebenen Mirai eine ausgeglichene Gewichtsverteilung von jeweils 50 Prozent an Vorder- und Hinterachse.
Außerdem noch folgende Details: Toyota gibt an, die Brennstoffzelle und den Brennstoffzellen-Konverter (FCPC) speziell für den Einsatz in der GA-L-Plattform konzipiert zu haben. Alle Komponenten einschließlich Wasserpumpen, Zwischenkühler, Luftkonditionierer, Verdichter und Wasserstoff-Rezirkulation seien nun im Brennstoffzellen-Verbund integriert. Wie im Vorgängermodell kommt auch bei der zweiten Generation in der Brennstoffzelle ein Festpolymer zum Einsatz. Der Batteriepack besteht laut Hersteller nun aus 330 anstelle von 370 Zellen und kommt auf eine spezifische Leistungsdichte von 5,4 kW pro Liter. Die Maximalleistung steige von 114 auf 128 kW. Auch das Verhalten bei Kälte hat Toyota nach eigenen Angaben verbessert: Nun startet die Zelle bei Temperaturen bis zu minus 30 Grad Celsius.
Nicht nur das Brennstoffzellensystem, auch das Luftsystem zeichnet sich durch kleinere und leichtere Komponenten aus. Auch die Batterie ist kompakter, sodass sie hinter den Rücksitzen Platz findet. Vor allem handelt es sich künftig nicht mehr um eine Nickel-Metallhydrid-Batterie wie bei der Vorgängergeneration, sondern um eine Lithium-Ionen-Batterie mit 84 Zellen und 310,8 Volt (zuvor: 244,8 Volt) sowie 4 Ah (zuvor 6,5 Ah). Die Leistungsabgabe steigt von 25,5 kW mal zehn Sekunden auf 31,5 kW mal zehn Sekunden.
Die umfängliche Neustrukturierung des Bauraums sorgt dafür, dass wie oben beschrieben genügend Platz für drei statt zwei Hochdruck-Wasserstofftanks entsteht. Die drei Tanks sind T-förmig angeordnet: Der größte Speicher befindet sich in Längsrichtung mittig unter dem Fahrzeugboden, die beiden kleineren Exemplare sitzen quer unter den Rücksitzen und dem Gepäckraum. Die Gesamtkapazität der drei Tanks steigt auf 5,6 Kilogramm, rund ein Kilogramm mehr als bisher. Das verbesserte Fassungsvermögen kombiniert mit der neuen Motorleistung und mehr aerodynamischer Effizienz sorgt für einen um 30 Prozent vergrößerten Aktionsradius. Toyota bestätigt damit die zuvor bereits auf Basis der 30-Prozent-Angabe kalkulierbare Reichweite von gut 650 Kilometern.
Als weitere Merkmale des neuen Mirai nennen die Japaner Stichworte wie neue Mehrlenker-Radaufhängungen vorn und hinten, größere Räder und breitere Reifen (19 und 20 Zoll, 235/55 R19 und 245/45 R20) und ein um 140 mm gestreckter Radstand auf 2.920 Millimeter.
Auch in puncto Verkaufspotenzial wagt der Hersteller jetzt eine Prognose: Man rechne mit einem Absatz, der die Vorgängergeneration um den Faktor zehn übertrifft, heißt es aus der Konzernzentrale. Von der ersten Mirai-Generation hat der Autobauer nur gut 10.000 Exemplare abgesetzt, erwartet werden nun also 100.000 Autoverkäufe. Als Säulen dieses Wachstums bezeichnet Toyota neben der verbesserten Leistungsfähigkeit und der größeren Attraktivität des neuen Modells auch der um knapp 20 Prozent günstigere Verkaufspreis, den die Entwicklungssprünge des Wasserstoff-Fahrzeugs ermöglichen. Hinzu komme ganz generell die immer größere Attraktivität der Brennstoffzellen-Technologie durch ihre Alltagstauglichkeit – „viele Märkte bauen ihre Wasserstoff-Infrastruktur aus, die Zahl der Tankstellen steigt und immer mehr öffentliche Förderprogramme werden aufgelegt, um den Wandel hin zu einer saubereren Mobilität zu stärken“, so Toyota.
Update 14.12.2020: Ab sofort kann die zweite Generation des Toyota Mirai in Deutschland in drei Ausstattungslinien bestellt werden. Die Preise für das Brennstoffzellen-Modell starten wie vorab berichtet bei 63.900 Euro. In Japan steht der neue Toyota Mirai bereits seit dem 9. Dezember zu Preisen ab 7,1 Mio. Yen bei den Händlern.
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