Tesla plant Milliarden-Investitionen in Werke / weitere Gigafactory in den USA?

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Tesla plant, in den Jahren 2021 und 2022 jeweils 4,5 bis 6,0 Milliarden US-Dollar in den Ausbau seiner Produktionskapazitäten für Elektroautos und Batterien zu investieren. Das geht aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervor.

Die Summen, die Tesla in dem sogenannten 10-Q-Dokument nennt, entsprechen 3,8 bis 5,1 Milliarden Euro. Sollte Tesla in beiden Jahren die obere Grenze der nun genannten Spanne erreichen, wären das Investitionen von zwölf Milliarden Dollar bzw. zehn Milliarden Euro. Das 10-Q-Dokument ist ein Bericht, den die US-Börsenaufsicht SEC zusätzlich zu den regulären Quartalsberichten verlangt. Darin müssen die Unternehmen weitere Informationen über ihre finanzielle Situation offenlegen.

Bereits in der Telefonkonferenz nach den Q3-Geschäftszahlen hatte Finanzvorstand Zachary Kirkhorn angekündigt, dass das Unternehmen seine Investitionen erhöhen werde. Das wurde nun mit Zahlen unterlegt. Zum Vergleich: Für 2020 liegt die Spanne bei 2,5 bis 3,5 Milliarden Dollar, also 2,1 bis 3 Milliarden Euro. Tesla begründet die höheren Ausgaben mit „der Pipeline der angekündigten Projekte in der Entwicklung und anderem Infrastrukturwachstum“.

„Wir führen gleichzeitig mit dem Model Y und dem Solardach neue Produkte ein, bauen Produktionsanlagen auf drei Kontinenten und steuern die Entwicklung und Herstellung neuer Batteriezellentechnologien“, heißt es in dem Dokument. „Das Tempo unserer Investitionen kann je nach Gesamtpriorität der Projekte und dem Tempo, in dem wir die Meilensteine erreichen, variieren.“ Und weiter: „Wir gehen davon aus, dass sich unsere Fähigkeit zur Selbstfinanzierung fortsetzen wird, solange makroökonomische Faktoren die aktuellen Umsatztrends unterstützen.“

Interessant ist dabei auch eine Liste mit den Werken. Dort wird neben der „Fremont Factory“ und den Gigafactories in Shanghai, Brandenburg und Texas auch eine „U.S. location TBD“ aufgeführt. In diesem noch nicht bestätigten dritten US-Werk soll der Liste zufolge der Tesla Roadster 2 sowie der E-Lkw Semi gebaut werden.

Damit ist auch klar: Der Semi wird nicht wie bisher vermutet in der Gigafactory Texas gebaut werden. Bereits im August hatte Elon Musk in einem Interview angedeutet, dass es ein weiteres US-Werk geben könnte. „Ich denke, irgendwann wird es eine dritte Gigafactory geben. Ich würde mir vorstellen, dass es im Nordosten sein würde“, sagte Musk der „Automotive News“. „Es gibt eine Menge zu tun. Aber denke ich, dass wir irgendwann ein drittes Werk in Nordamerika haben werden? Ich denke das ist sehr wahrscheinlich.“

Aber: Damals relativierte Musk, dass es sich noch nicht um konkrete Pläne handle und ein Bau wohl frühestens in vier bis fünf Jahren beginnen würde. Sollten der Roadster 2 und der Semi tatsächlich nur in diesem neuen Werk gebaut werden, würde das angesichts der Modellzeitpläne aber einen früheren Baubeginn erfordern. Spekulationen, wonach Tesla auch eine Gigafactory in Indien planen könnte, dürften mit dem Eintrag „U.S. location TBD“ vorerst ausgebremst werden.

Für die Gigafactories in Brandenburg und Texas wird in dem Dokument jeweils das Model Y mit dem Status „Constructing manufacturing facilities“ genannt. In Grünheide kommt noch das Model 3 „in development“ hinzu, in Texas ist der Cybertruck „in development“.

A propos Grünheide: Pläne für die deutsche Fabrik zeigen, dass dort insgesamt 3.254 Parkplätze vorgesehen sind. 615 Parkplätze sollen mit Destination Chargern und acht mit Superchargern ausgestattet werden. Damit hätten rund 20 Prozent der Parkplätze eine Lademöglichkeit. Von den 3.254 Parkplätzen sind 2.166 als allgemeine Mitarbeiter-Parklätze ausgewiesen. Heißt aber auch: Bei bis zu 12.000 Mitarbeitern – selbst wenn diese auf Schichten aufgeteilt sind – wird Tesla auch auf die Anreise per Bahn angewiesen sein.
electrek.co, insideevs.com (Q-10-Dokument), teslarati.com (weitere US-Gigafactory), teslamag.de, twitter.com (Grünheide-Parkplätze)

2 Kommentare

zu „Tesla plant Milliarden-Investitionen in Werke / weitere Gigafactory in den USA?“
eRide
28.10.2020 um 07:36
Heißt aber auch: Bei bis zu 12.000 Mitarbeitern – selbst wenn diese auf Schichten aufgeteilt sind – wird Tesla auch auf die Anreise per Bahn angewiesen sein.Herr Schall, es ist eine ganz normale Sache, dass es bei Betrieben in dieser Größenordnung für die Mitarbeiter organisierte Busse gibt, mit denen sie vor Schichtbeginn zum Werk gebracht werden und im Anschluss wieder zurück an ihren Wohnort.Die Ausnahme wäre eher, wenn jeder Mitarbeiter mit dem eigenen Auto zur Arbeit müsste.
Ralf
29.10.2020 um 15:04
Zu beachten, ein Elektroauto muss nicht jeden Tag eine Ladesäule haben. D.h. eine 1:1 Versorgung wäre völlig übertrieben.

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