XALT Energy liefert Batteriesysteme für Ärmelkanal-Fähren

ABB Marine & Ports hat XALT Energy ausgewählt, um Batteriesysteme für den Antrieb von zwei Hybrid-Fähren für die britische Fährgesellschaft P&O zu liefern, die voraussichtlich ab 2023 regelmäßig auf dem Ärmelkanal zwischen dem britischen Dover und dem französischen Calais verkehren werden.

Die Batteriesysteme, die die Fähren mit einer Leistung von 8,8 MWh pro Schiff versorgen werden, sollen die Dieselmotoren an Bord unterstützen. In Häfen können die Fähren dank der Batterielösung zudem emissionsfrei manövrieren, an- und ablegen. XALT Energy, ein Unternehmen der Freudenberg-Gruppe mit Sitz in Weinheim, bezeichnet das System als „eine der weltweit größten Batterieinstallationen im Marinebereich“. Es umfasst 1.200 Batterien, die auf vier Batterieräume verteilt und miteinander vernetzt sind.

Gebaut werden die Fährschiffe auf der Guangzhou Werft in China. ABB Marine & Ports ist dabei für die Systemintegration und die Lieferung der elektrischen Antriebssysteme verantwortlich. Das erste Schiff soll bereits im Dezember 2021 ausgeliefert werden, das zweite folgt im April 2022. Der reguläre Betrieb auf der Route zwischen Dover und Calais geht anschließend 2023 los.

Die zwischen den Unternehmen getroffene Vereinbarung beinhaltet zusätzlich die Option, zwei weitere Schiffe mit Batterien von XALT Energy auszurüsten. Die britische Fährgesellschaft P&O betreibt insgesamt 20 Schiffe, die neben der genannten Strecke auch regelmäßig zwischen England, Schottland und Irland unterwegs sind und bis zu neun Millionen Passagiere jährlich auf diesen Routen befördern.

Wir erinnern uns: XALT Energy ist seit Dezember 2018 Tochterunternehmen von Freudenberg Sealing Technologies (FST), hat seinen Unternehmenssitz aber weiterhin in Midland im US-Bundesstaat Michigan. Die Firma produziert großformatige Lithium-Ionen-Systeme und verfügt über eine eigene Zellfertigung. Batterien von XALT kommen auch in anderen Anwendungsbereichen zum Einsatz, etwa in Stadtbussen in New York und Los Angeles. Neben der Batterietechnologie ist FST auch im Bereich Brennstoffzelle gut aufgestellt. Hintergrund ist die Anfang 2018 von dem Konzern forcierte Übernahme von Teilen des BZ-Herstellers Elcore.

„Die Zukunft der Schifffahrt ist emissionsfrei, leise und entweder rein batterieelektrisch oder besteht aus einem Hybridsystem in Kombination mit einer Brennstoffzelle“, äußert Nils Martens, Leiter Battery & Fuel Cell Systems bei Freudenberg Sealing Technologies. „Freudenberg kann Kunden aus der Schifffahrtsindustrie beide Arten von Systemen anbieten und damit viel Kraft, Stabilität und Leistung.“

Freudenberg Sealing Technologies will mit seinen Batterie- und Brennstoffzellen-Aktivitäten neben dem Schwerlastverkehr (Beispiel: der 40-Tonner Energon) nun zunehmend auch andere Branchen ins Visier nehmen. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen bereits Entwicklungsprojekte für Busse und Kreuzfahrtschiffe mit Partnern wie Newflyer, FlixBus und der Meyer Werft angestoßen.
fst.com

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