Traton und Hino gründen eMobility-Joint-Venture
Traton und Hino vertiefen ihre Kooperation im Bereich der Elektromobilität. Die Nutzfahrzeug-Töchter von Volkswagen und Toyota haben im Rahmen ihrer strategischen Partnerschaft eine Joint-Venture-Vereinbarung unterzeichnet, um die Vorlaufzeiten für Produkte mit Batterie- und BZ-Technologie zu verkürzen.
Konkret will das Duo die Entwicklung von Batterie-elektrischen Fahrzeugen, Brennstoffzellenfahrzeugen und Komponenten vorantreiben und darüber hinaus gemeinsame Plattformen für Elektronutzfahrzeuge mitsamt Software und Schnittstellen entwickeln. Für diese Projekte stellen die beiden Unternehmen ein Team aus Spezialisten zusammen, das seine Arbeit zunächst im schwedischen Södertälje aufnehmen wird, ehe die Aktivitäten in einem weiteren Schritt auf Tokio ausgedehnt werden sollen. Die Absicht, auf dem Elektromobilitäts-Feld interagieren zu wollen, hatten beide Unternehmen in der Vergangenheit bereits mehrfach betont.
Das geplante Joint Venture entstehe in der Überzeugung, dass es zukünftig Bedarf für beide Technologien – Batterie und Brennstoffzelle – geben wird, heißt es in einer begleitenden Pressemitteilung. Yoshio Shimo, President und CEO von Hino Motors wird ferner mit folgenden Worten zitiert: „Ich freue mich sehr, dass wir neben unserem Joint Venture im Einkauf nun auch im Bereich der Elektromobilität gemeinsam mit Traton Synergien heben (…). Als führende Nutzfahrzeughersteller bündeln wir unsere Kräfte, um auf Grundlage gemeinsam geplanter Elektronutzfahrzeuge Produkte anbieten zu können, die dem Kunden den größtmöglichen Mehrwert bieten.“
Traton-Chef Matthias Gründler bezeichnet das neue Joint Venture als nächsten wichtigen Schritt in der Elektrifizierungsstrategie des Unternehmens. Vor diesem Hintergrund bekräftigt Gründler das bereits vergangenes Jahr publik gemachte Ziel der Traton-Gruppe, bis 2025 eine Milliarde Euro in die Elektrifizierung zu investieren. „Unser Ziel ist es, führender Hersteller von E-Lkw und E-Bussen zu werden“, sagte der damalige Traton-Chef Andreas Renschler seinerzeit. Traton hat für seine Marken MAN, Scania und Volkswagen Caminhões e Ônibus (VWCO) bekanntlich einen gemeinsamen modularen elektrischen Antriebsstrang kreiert, der seit diesem Jahr in den ersten elektrischen Serien-Stadtbussen von Scania und MAN zum Einsatz kommt und je nach Marke und Anwendung individuell angepasst wird.
Doch zurück zur deutsch-japanischen Allianz: Bereits 2018 vereinbarten Hino und Traton eine langfristige strategische Partnerschaft. Auf dieser Basis gründete das Duo 2019 ein Einkaufs-Joint-Venture. Beide Nutzfahrzeug-Unternehmen ergänzen sich in mehrfacher Hinsicht. So ist Traton Spezialist für schwere Nutzfahrzeuge, während Hino in Asien vor allem mit kleinen und mittleren Lkw erfolgreich ist. Außerdem sind die Japaner beim Thema Brennstoffzelle und Wasserstoff weit vorne, Traton sammelt dagegen zunehmend Know-how in der Batterie-Technologie. Über das jetzt angekündigte eMobility-Gemeinschaftsunternehmen hinaus sind Hino und Traton gewillt, weitere Kompetenzen zu bündeln: „Beide Unternehmen werden sich genauer mit den Fähigkeiten des jeweiligen Partners auseinandersetzen und weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Hinblick auf die Technologiefelder der Zukunft ausloten“, heißt es.
Die Partnerschaft ist derweil nicht exklusiv. Hino Motors arbeitet auch zusammen mit dem chinesischen Konzern BYD an der Entwicklung von Elektronutzfahrzeugen. Seit wenigen Tagen ist bekannt, dass diese Zusammenarbeit ebenfalls in der Gründung eines Joint Ventures münden wird. Das neue Unternehmen soll 2021 in China gegründet werden, wobei BYD und Hino jeweils die Hälfte der Anteile halten werden. Außerdem haben beide Partner das Ziel der Kooperation konkretisiert: Das Gemeinschaftsunternehmen soll in der ersten Hälfte der 2020er Jahre zunächst Fahrzeuge unter der Marke Hino auf den Markt bringen. Die Fahrzeuge sollen vor allem auf den asiatischen Markt ausgerichtet sein.
volkswagen-newsroom.com
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