ElringKlinger und Plastic Omnium gründen Brennstoffzellen-JV

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ElringKlinger und Plastic Omnium schließen sich in der Brennstoffzellentechnologie zusammen, um die Entwicklung der Wasserstoffmobilität zu beschleunigen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden die beiden Unternehmen das Joint Venture EKPO Fuel Cell Technologies zur Entwicklung, Großserienproduktion und Vermarktung von Brennstoffzellenstacks gründen.

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An EKPO Fuel Cell Technologies wird ErlingKlinger 60 Prozent und Plastic Omnium 40 Prozent der Anteile halten, wie das deutsche Unternehmen mitteilt. Das Joint Venture wird am Stammsitz von ElringKlinger in Dettingen/Erms angesiedelt. Zudem werde das in Frankreich ansässige Plastic Omnium die auf Brennstoffzellensystemlösungen spezialisierte österreichische Tochtergesellschaft ElringKlinger Fuelcell Systems Austria GmbH (EKAT) übernehmen, um seine globale Wasserstoffstrategie zu ergänzen.

Für ElringKlinger ist das Joint Venture ein großer Schritt, denn dort soll nicht nur gemeinsame Entwicklungsarbeit betrieben werden: Das Dettinger Unternehmen wird seine gesamten Vermögensgegenstände hinsichtlich Brennstoffzellenstacks einbringen, die über mehr als 20 Jahre entwickelt wurden. Dazu würden mehr als 150 Angestellte, über 150 Patente, das Knowhow sowie auch das Komponentengeschäft und die Brennstoffzellenstack-Plattformen, die bereits vermarktet werden. Da diese Produkte im Werk in Dettingen hergestellt werden, lag der Standort als Hauptsitz für das neue Unternehmen nahe.

Als Ziel formulieren Stefan Wolf und Laurent Favre, die beiden CEOs der Unternehmen, „das Potenzial von Wasserstoff auf dem Massenmarkt zu erschließen und einen Beitrag zu einer CO2-neutralen Mobilität zu leisten“. Dabei sollen die Stacks und Komponenten für Pkw, Nutzfahrzeuge wie Busse und Lkw, aber auch für andere Mobilitätsanwendungen vermarktet werden. „Plastic Omnium und ElringKlinger haben jahrelang intensiv in ihre Wasserstoffkompetenzen investiert“, werden die beiden Vorstandsvorsitzenden zitiert. „Nun wollen wir gemeinsam einen führenden Anbieter für die Entwicklung, Konstruktion, Produktion und Vermarktung von Brennstoffzellenstacks und Komponenten aufbauen.“

Dieses Ziel wird in der Mitteilung auch mit konkreten Zahlen untermauert: Im Jahr 2030 soll EKPO im Bereich der Brennstoffzellentechnologie einen Marktanteil von 10 bis 15 Prozent erreichen und so einen Umsatz zwischen 700 Millionen und einer Milliarde Euro erreichen können.

Sowohl die Gründung von EKPO Fuel Cell Technologies als auch die auf 15 Millionen Euro bezifferte Übernahme von EKAT wurden laut der Mitteilung den Wettbewerbsbehörden vorgelegt. Das Closing soll demnach im ersten Quartal 2021 stattfinden.

Das Joint Venture mit Plastic Omnium ist bereits das zweite Gemeinschaftsunternehmen im Bereich Brennstoffzelle, das ElringKlinger im Oktober ankündigt. Erst Mitte des Monats wurde die Gründung eines Joint Ventures mit Airbus bekannt. In diesem Unternehmen sollen luftfahrttaugliche Brennstoffzellenstacks entwickelt und validiert werden.

Update 01.03.2021: Das angekündigte Brennstoffzellen-Joint-Venture von ElringKlinger und Plastic Omnium nimmt nun seine Tätigkeit auf, nachdem alle vertraglichen Regelungen umgesetzt und die erforderlichen kartellrechtlichen Zustimmungen erteilt worden sind. Auch die angekündigte Übernahme der österreichische Tochtergesellschaft ElringKlinger Fuelcell Systems Austria GmbH (EKAT) durch Plastic Omnium wurde nun vollzogen.

Das Gemeinschaftsunternehmen EKPO Fuel Cell Technologies bietet Brennstoffzellenstacks und -komponenten für breites Spektrum an Anwendungen an, zunächst vor allem für Nutzfahrzeuge und Busse und anschließend auch für Pkw. Am Unternehmenssitz in Dettingen/Erms können anfänglich bereits bis zu 10.000 Brennstoffzellenstacks jährlich nach Automobilstandards gefertigt werden.

Geführt wird EKPO Fuel Cell Technologies von drei Geschäftsführern. Armin Diez (58) verantwortete bislang bereits das Brennstoffzellengeschäft bei ElringKlinger und kümmert sich um die technischen und operativen Aufgaben. Julien Etienne (43) von Plastic Omnium New Energies zeichnet für den Vertrieb, das Marketing und das Programmmanagement verantwortlich. Gernot Stellberger (41), bislang Leiter des Bereichs „Global Strategy, M&A, and Innovations“ bei ElringKlinger, übernimmt die kaufmännischen und strategischen Aufgaben.

„Wir freuen uns, dass die Geschäfte jetzt starten“, sagen beiden CEOs der Mutterkonzerne, Stefan Wolf und Laurent Favre. Man sei entschlossen, im Jahr 2030 das anvisierte Umsatzvolumen von 0,7 bis 1,0 Milliarden Euro zu realisieren. „Unser Auftragsbuch ist sehr stark und Produktionskapazitäten sind vorhanden.“
elringklinger.com, elringklinger.com (Update)

2 Kommentare

zu „ElringKlinger und Plastic Omnium gründen Brennstoffzellen-JV“
Alex T.
30.10.2020 um 22:45
Ich glaube Elring Klinger setzt hier auf's falsche Pferd (H2)...aber das wird man erst in ein paar Jahren wissen.Mit neuer Akku-Technik werden viele potenzielle Einsatzzwecke für die Brennstoffzelle hinfällig, da diese nur teurer eine Lösung bieten kann. Die Brennstoffzelle hingegen hat es sei nahezu 50 Jahren Entwicklung nicht geschafft taugliche Produkte in Großserie hervorzubringen.
Udo Oelmann
02.03.2021 um 09:01
Ich denke, ElingKlinger setzt hier aufs richtige Pferd! Brennstoffzellen haben eine Reihe von Vorteilen: so ist ein Fuel Cell System in wenigen Minuten „voll geladen“, hat ein deutlich geringeres Leistungsgewicht und eine höhere Nutzungsdauer als Batterien, auch ist der ökologische Fußabdruck der Produktion und Kreislaufwirtschaft deutlich günstiger. Zudem haben unsere Netze nicht ansatzweise das Potenzial, um die notwendige Energie von mehr als 2000 TWh Jahresleistung über Strom abzudecken. Wasserstofftechnologie ist also alternativlos.

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