Rückruf des Polestar 2 wird ausgeweitet
Die Probleme mit dem Polestar 2 sind offenbar gravierender als bisher angenommen: In einem offiziellen Statement hat Polestar eine Rückrufaktion zum Zwecke des Austausches fehlerhafter Wechselrichter bei den meisten gelieferten Kundenfahrzeugen angekündigt.
Bereits Anfang Oktober waren erste Probleme bekannt geworden, damals gab es „eine Softwareabweichung im Batterie-Energiekontrollmodul, die in sehr seltenen Fällen und ohne Vorwarnung zu einem Antriebsverlust führen kann“. Laut Polestar war damals eine „begrenzte Anzahl von Fahrzeugen“ betroffen, in einem schwedischen Medienbericht war von 2.200 Fahrzeugen die Rede.
Nun ist nicht nur die Zahl der betroffenen Fahrzeuge höher, es müssen auch Hardware-Komponenten getauscht werden. Konkret beträgt die Gesamtzahl der an Kunden ausgelieferten betroffenen Fahrzeuge 4.586.
Hinzu kommt ein weiteres Problem mit defekten Hochspannungskühlmittelheizern (HVCH) für die Heizung der Kabine und der Traktionsbatterie. Hier beträgt die Anzahl der betroffenen ausgelieferten Fahrzeuge 3.150. Wahrscheinlich sind diese in der Zahl von 4.586 Einheiten mit fehlerhaften Wechselrichtern enthalten, dies geht aus der Mitteilung nicht eindeutig hervor. Ab dem kommenden Montag (2. November) werden betroffene Kunden per E-Mail kontaktiert und über die Probleme, die Lösungen und die nächsten Schritte informiert. Beide „Hardware-Updates“ sollen in einem gemeinsamen Werkstatt-Aufenthalt erfolgen – Polestar gibt aber nicht an, wie lange das Auto in die Werkstatt muss.
In der Mitteilung erwähnt Polestar aber nicht, welche Probleme genau bei den Wechselrichtern, die den Gleichstrom der Batterie in Wechselstrom für die Elektromotoren umwandeln, und den Hochvolt-Heizgeräten festgestellt wurden. Bei dem HVCH gibt Polestar an, dass „fehlerhafte Teile, die in Fahrzeuge aus der frühen Produktion eingebaut wurden“, ausgetauscht werden müssen. Das legt den Schluss nahe, dass zumindest dieses Problem bei den aktuell produzierten Fahrzeuge nicht mehr besteht. Bei den Wechselrichtern hat Polestar keine gleichlautende Aussage getroffen. Aber: Noch nicht ausgelieferte Fahrzeuge sollen vor Auslieferung nachgerüstet werden. Deshalb könne es bei den Auslieferungen zu Verzögerungen kommen.
Wenn die Fahrzeuge in der Werkstatt sind, will Polestar gleich noch neue Software aufspielen, um eine wichtige Funktion freizuschalten: Die Fahrzeuge sollen künftig mit Software-Updates over the air versorgt werden können.
insideevs.com, electrek.co, polestar.com
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