Tesla hat offenbar Maschinenbauer Saueressig engagiert

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Die deutsche Firma Saueressig Engineering ist offenbar im Auftrag von Tesla daran beteiligt, Maschinen für die Zellproduktion in Deutschland und in den USA aufzubauen. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Kalifornier auf Ingenieurs-Knowhow aus Deutschland setzen.

Eine Recherche von Teslamag kommt zu dem Schluss, dass der im nordrhein-westfälischen Vreden ansässige Maschinenbauer Saueressig seit „spätestens September“ für den Ausbau einer in Fremont untergebrachten Pilotlinie engagiert wurde. Auf dieser sollen Batteriezellen im neuen 4680-Format gebaut werden. Die Teams von Saueressig sollen in Fremont an Spezialmaschinen für den späteren Aufbau einer Produktionskapazität von 100 GWh arbeiten und bereits Aufträge für weitere Anlagen in Grünheide und Texas erhalten haben.

Die Firma selbst äußert sich nicht. Teslamag hat frühere Statements und Berichte recherchiert, in denen Saueressig unter anderem den Großauftrag eines amerikanischen Automobilherstellers nennt und wonach die Firma an einem Forschungsprojekt beteiligt war, das „exakt in die von Tesla angestrebte Richtung für effizientere Zell-Produktion geht“. Außerdem sei möglicherweise ein Patent von Saueressig zur Trocken-Beschichtung von Elektroden im Spiel, heißt es weiter. Dabei beruft sich Teslamag allerdings auf Branchen-Informationen, die das Portal „fehlerträchtig über Umwege“ erreicht hätten.

Erst Anfang Oktober wurde bekannt, dass Tesla eine Fusion mit dem deutschen Unternehmen ATW (Assembly & Test Europe GmbH) plant. Der Anlagenbauer zählte bisher Autobauer wie Daimler, BMW oder Volkswagen zu seinen Kunden. Das zu dem kanadischen Unternehmen ATS Automation Tooling Systems gehörende Unternehmen war eigentlich hoch profitabel, geriet dann aber wegen des Corona-bedingten Auftragsrückgangs in wirtschaftliche Schieflage und befand sich bereits in Abwicklung. Der Standort Neuwied in Rheinland-Pfalz sollte geschlossen werden. Dann schaltete sich Tesla ein. Inzwischen hat auch das Bundeskartellamt die mögliche Übernahme genehmigt. Dort wurde das Verfahren als „Tesla / Tesla Grohmann Automation / ATS / Assembly & Test Europe (ATW)“ gelistet. Es ist also offen, ob Tesla selbst oder die Tochter Grohmann mit ATW fusionieren wird.

Den deutschen Maschinenbauer Grohmann aus Prüm in Rheinland-Pfalz hatte Tesla bekanntlich 2017 aufgekauft. Seitdem firmiert der Maschinenbauer unter dem Namen Tesla Grohmann Automation. Vorherige Geschäftsbeziehungen mit BMW und Daimler kündigte Grohmann nach der Übernahme durch Tesla auf.
teslamag.de

2 Kommentare

zu „Tesla hat offenbar Maschinenbauer Saueressig engagiert“
J. R.
02.11.2020 um 16:09
Vielleicht sollte man bei Continental in Aachen auch einmal Tesla anrufen. Ein Reifenhersteller fehlt ja derzeit noch bei der vertikalen Integration.Das die deutschen Automobilkonzerne sich die Zulieferer von der Konkurrenz vor der Nase wegkaufen lassen ist mir wirklich unverstaendlich.
eRide
03.11.2020 um 08:02
Es gibt auch noch genügend andere Zulieferer, das ist nicht das Problem. Der Hauptvorteil den Telsa durch die Acquise aber hat ist, dass das Know-How innerhalb des Konzerns bleibt. Bei einem externen Zulieferer wird das in diesem Umfang nie möglich sein, auch nicht mit Geheimhaltungsverträgen.Im Großen und Ganzen wird der Umfang, von dem was Intern/Extern gemacht wird aber sicher auch nicht anders sein als bei anderen Herstellern.

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