Hyundai: Absichtserklärung zum Bau von 4.000 H2-Lkw für China

Hyundai hat zwei Absichtserklärungen mit chinesischen Unternehmen unterzeichnet, um bis zum Jahr 2025 insgesamt 4.000 Brennstoffzellen-Lkw nach China zu liefern. Es ist der zweite Großauftrag in Verbindung mit Hyundais H2-Lkw XCIENT nach der Bestellung von 1.600 Exemplaren aus der Schweiz.

Die Nachricht geht aus Berichten koreanischer Medien hervor, die sich auf eine offizielle Erklärung von Hyundai berufen. Demnach unterteilt sich die potenzielle Bestellung aus China in zwei Teile à 3.000 und à 1.000 Wasserstoff-Lkw.

Für ersteres Memorandum of Understanding haben sich die Firmen Shanghai Electric Power Co., Shanghai Sunwise Energy Systems Co. und Shanghai Ronghe Electric Technology Financial Leasing Co. zusammengetan, die allesamt in der Region des Jangtse-Deltas sitzen. Hyundai soll diesem Trio binnen fünf Jahren nicht nur besagte 3.000 Exemplare des XCIENT liefern, sondern es auch beim Aufbau eines Wasserstoff-Ökosystems von der H2-Produktion über die Ladeinfrastruktur bis zum Betrieb helfen.

Die Nachrichtenagentur Yonhap zitiert Cheol Lee, Leiter der Nutzfahrzeug-Sparte der Hyundai Motor Company, mit folgenden Worten: „Wir planen die Einrichtung eines ‚Business-Clusters‘, das den Verkauf von Wasserstoff-Fahrzeugen, Leasing-Programme und Ladestationen umfasst.“ China sei einer der Wasserstoff-Märkte mit dem größten Potenzial.

Die zweite Absichtserklärung über die Lieferung von 1.000 Wasserstoff-Lkw haben die Südkoreaner mit dem Unternehmen Advanced Technology & Materials Co. und der HBIS Group unterzeichnet. Beide Firmen sind im Großraum Peking ansässig.

Laut oben genannter Quelle plant Hyundai, im Reich der Mitte bis 2030 mehr als 27.000 Wasserstoff-Nutzfahrzeuge abzusetzen –  und zwar vor dem Hintergrund, dass die chinesische Regierung diese Technologie ihrerseits stark forcieren will. Vor gut einem Jahr kündigte das Land an, bis 2030 eine Million Brennstoffzellenfahrzeuge auf den Straßen Chinas anzustreben – und untermauerte diese Ambition seinerzeit mit der Einführung massiver Subventionen – zumindest in einigen Teilen des Landes.

Neben China sieht Hyundai auch in Europa und den USA Absatzpotenzial für seine H2-Lkw. Binnen zehn Jahren will der Konzern in Europa insgesamt 25.000 und in den USA 12.000 H2-Nutzfahrzeuge verkaufen. Zusammen mit der angestrebten Verkaufsmarke von 27.000 H2-Lkw in China ergibt sich so ein Exportziel in der Größenordnung von 64.000 Wasserstoff-Lkw bis 2030. Entsprechend stark will Hyundai seine Produktionskapazität erhöhen: auf 2.000 Wasserstoff-Nutzfahrzeuge pro Jahr bis 2021.

Erste Export-Schritte geht Hyundai aktuell bekanntlich in der Schweiz: Vor einem Monat haben die Koreaner dort die ersten sieben Exemplare ihres Brennstoffzellen-Trucks an Kunden übergeben. Vor Jahresende will Hyundai bereits 50 XCIENT in die Alpennation geliefert haben – und bis 2025 sind dann wie vielfach berichtet insgesamt 1.600 der H2-Lkw für den Schweizer Markt geplant. Als weitere Absatzmärkte in Europa soll Hyundai Österreich, Deutschland, die Niederlande und Norwegen ins Auge gefasst haben.

Die Leistungsdaten von Hyundais H2-Schwerlaster sind bereits bekannt: Der XCIENT wird von einem neuen Brennstoffzellen-Antriebssystem mit 190 kW angetrieben, bei dem zwei parallel geschaltete 95-kW-Stacks zum Einsatz kommen. Sieben Hochdruck-Wasserstofftanks sorgen für eine Speicherkapazität von knapp 32 kg des flüchtigen Gases. Pro Tankvorgang soll auf diese Weise eine Reichweite von rund 400 Kilometer aufgenommen werden können. Die Dauer eines Tankvorgangs gibt Hyundai mit acht bis 20 Minuten an.
en.yna.co.kr, infostockdaily.co.kr

1 Kommentar

zu „Hyundai: Absichtserklärung zum Bau von 4.000 H2-Lkw für China“
ganzjahresreichweite
05.11.2020 um 09:12
So geht emissionsfreie Mobilität für das 21. Jahrhundert. In Deutschland und EU führen wir noch ideologisch getriebene Diskussionen, ob und wie H2 sinnvoll ist. Es geht schliesslich um das ausfaden des Verbrenners und das schafft Batterie nicht allein und zu langsam.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch