Einstieg von Hyundai-Kia bei Ionity endlich fix
Der im vergangenen Jahr angekündigte Beitritt der Hyundai Motor Group mit den Marken Hyundai und Kia zu dem Schnellladenetz Ionity ist fix. Die Koreaner halten damit ab sofort 20 Prozent an dem von BMW, Ford, Daimler und Volkswagen gegründeten europaweiten Schnellladenetzwerk.
Dem Unternehmen zufolge haben die zuständigen Kontrollbehörden jetzt grünes Licht gegeben. Gemeinsam mit dem südkoreanischen Autohersteller will Ionity den Ausbau des HPC-Netzwerks entlang Europas Autobahnen weiter vorantreiben. Ziel ist bekanntlich die Errichtung von 400 Ladeparks mit Geräten, die bis zu 350 kW Leistung liefern. Ob mit „weiter vorantreiben“ nun der schnellere Ausbau oder eine Expansion über die 400 Ladeparks hinaus gemeint ist, geht aus einer begleitenden Pressemitteilung nicht hervor.
„Ich freue mich sehr darüber, dass mit der Hyundai Motor Group und ihrem internationalen Engagement im Bereich Elektromobilität ein weiterer starker Partner an Bord gekommen ist. Der Beitritt der Hyundai Motor Group unterstreicht die Bedeutung und das wirtschaftliche Potential von Ionity als Betreiber des führenden High Power Charging-Netzwerks in Europa“, sagt Ionity-Chef Michael Hajesch. 2017 gegründet, verfügt das Joint Venture inzwischen über 75 Mitarbeiter an seinem Hauptsitz in München und in einem weiteren Büro in Oslo.
Der Einbindung von Hyundai-Kia haben beide Seiten bereits im September 2019 zugestimmt. Seitdem prüften die Behörden die Fusion. Nun ist klar, dass die Koreaner als fünfter Autobauer auch 20 Prozent der Ionity-Anteile erhalten. Wie viel der Konzern im Gegenzug investiert, ist nicht bekannt.
Offen ist aber, wie deutsche Hyundai-Kunden von dem nun vollzogenen Beitritt profitieren werden. Hyundai Motor Deutschland unterhält bekanntlich eine Lade-Kooperation mit EnBW und bietet seinen Kunden so vergünstigte Konditionen im „EnBW Hypernetz“. Das große Aber: In Folge der Preiserhöhung seitens Ionity hat EnBW im Frühjahr die Schnellladesäulen des Joint Ventures aus seinem Angebot entfernt.
Mit dem Hyundai Ioniq Elektro, Hyundai Kona Elektro sowie Kia e-Niro und Kia e-Soul haben die Koreaner bereits vier vollelektrische Modelle im Angebot, weitere sollen folgen. Laut früheren Angaben von Hyundai sollen die neuen E-Modelle ab 2021 auf der neuen Electric-Global Modular Platform (E-GMP) mit 800-Volt-Technik aufbauen – und so die Vorteile der HPC-Parks von Ionity voll ausnutzen können.
Als erster Stromer mit dieser Technik an Bord wird ein rein elektrisches Crossover gehandelt, das auf Hyundais Konzeptfahrzeug 45 basiert und kommendes Jahr auf den Markt kommen soll – allerdings wohl unter der neuen Elektro-Submarke Ioniq. Wahrscheinlich wird das Serienmodell Ioniq 5 heißen. Auch die Hyundai-Schwestermarke Kia wird auf die E-GMO mit 800-Volt-Technik zurückgreifen. Das angekündigte BEV – vermutlich ein Crossover – soll Ende 2021 auf den Markt kommen. Außerdem gibt es Gerüchte um ein Serienmodell auf Basis des Prophecy, das ebenfalls auf der neuen Plattform aufbauen könnte – möglicher Name ist hier Ioniq 6.
ionity.eu (PDF)
0 Kommentare