European Green Hydrogen Acceleration Center will Wasserstoff-Industrie aufbauen
Das von EIT InnoEnergy verwaltete und vom Breakthrough-Energy-Fonds von Bill Gates unterstützte neue European Green Hydrogen Acceleration Center (EGHAC) will den Sektor für grünen Wasserstoff in Europa vorantreiben – mit Priorität auf Kostensenkungen für industrielle Anwendungen und Schwerlasttransporte.
Das ambitionierte Ziel: Bis 2025 soll eine Wasserstoffindustrie mit einem jährlichen Marktvolumen von 100 Milliarden Euro entstehen. „Wir wollen mit dem Zentrum die Möglichkeit schaffen, grünen Wasserstoff im großen Stil für eine umfassende Dekarbonisierung der europäischen Industrie einzusetzen“, sagt Ann Mettler, Senior Director von Breakthrough Energy, gegenüber dem „Handelsblatt“.
Bereits in den kommenden fünf Jahren soll mit Hilfe des EGHAC eine Wasserstoffindustrie in Europa aufgebaut werden, in der direkt und indirekt „eine halbe Million Jobs“ in den kommenden fünf Jahren entstehen sollen. Dafür will das Zentrum mehrere „richtungsweisende Großprojekte“ anstoßen, das erste Vorzeigeprojekt sei laut Mettler in Planung.
Wie Christian Müller, Deutschland-Chef von EIT InnoEnergy, ergänzt, soll es dabei um die Herstellung von grünem Stahl gehen. „Die Gespräche sind schon sehr weit fortgeschritten, und Abnahmeverträge gibt es auch schon“, so Müller. Sowohl der Breakthrough-Energy-Fonds als auch EIT InnoEnergy wollen direkt in das Projekt investieren.
Ein konkretes Mobilitäts-Projekt wurde noch nicht angekündigt. Von einer deutlich ausgebauten Produktion von grünem Wasserstoff würden aber auch andere Branchen profitieren können. „Es gibt einfach keinen besseren Weg zur Dekarbonisierung Schwerindustrie und Schwerverkehr, und es kann auch eine bedeutende Rolle bei der Unterstützung der Stromnetz–Flexibilität durch Speicherung spielen“, sagt Jacob Ruiter, Mitglied des EIT InnoEnergy Executive Board.
Aber: Ein 100 Milliarden Euro umfassender Markt für grünen Wasserstoff ist noch in weiter Ferne. Der „Handelsblatt“-Bericht zitiert eine Eurostat-Auswertung, wonach in allen EU-Mitgliedsstaaten bislang gerade mal knapp 20 Prozent der benötigten Energie aus erneuerbaren Quellen stammen. Während Deutschland im Rahmen der Nationalen Wasserstoff-Strategie ausschließlich auf erneuerbare Energien setzt, will die EU-Kommission im Übergang auch grauen, mit Erdgas produzierten Wasserstoff fördern.
handelsblatt.com, innoenergy.com
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