Tier sammelt 250 Mio US-Dollar ein und plant Ladenetz-Aufbau
Der Berliner Mikromobilitätsanbieter Tier Mobility hat den Abschluss einer neuen Finanzierungsrunde in Höhe von 250 Millionen US-Dollar (rund 211 Millionen Euro) bekannt gegeben. Angeführt wurde die Serie-C-Runde, also die dritte Kapitalerhöhung dieser Art, vom SoftBank Vision Fund 2.
Die Finanzierung will Tier hauptsächlich zum Ausbau seiner Präsenz in europäischen Städten sowie zur Beschleunigung der Expansion in strategische Wachstumsmärkte und zur flächendeckenden Einführung des Tier Energy Networks einsetzen.
Neben dem SoftBank Vision Fund 2 pumpt auch der bestehende Investor Mubadala Capital Mittel in zweistelliger Millionenhöhe in das Berliner Startup. Ebenfalls an der aktuellen Finanzrunde beteiligt sind die bestehenden Investoren Northzone, Goodwater Capital, White Star Capital, Novator und RTP Global. Parallel ist Tier dabei, sich einen Kreditrahmen zur Finanzierung der Flottenerweiterung zu sichern.
Laut „Manager Magazin“ handelt es sich beim Softbank Vision Fund 2 um einen eher mit Skepsis zu begegnenden Investor. Hinter dem Fund steht der Masayoshi Son, der reichste Mann Japans, der dafür bekannt sei, „mit schwindelerregend hohen Investments das Wachstum seiner Portfolio-Unternehmen befeuert haben, die danach nicht selten ein tiefer Fall ereilte“. Als prominentes Beispiel nennt das Wirtschaftsblatt den Coworkinganbieter WeWork.
So oder so: Seit dem Start seiner Geschäftsaktivitäten im Oktober 2018 hat Tier nach eigenen Angaben 60.000 E-Tretroller in über 80 Städten in zehn Ländern auf die Straßen gebracht. Man sei bereits profitabel und werde die Investitionssumme nutzen, um die unternehmerische Vision – Mobilität zum Guten zu verändern – weiter voranzutreiben, teilt Tier Mobility in einer Pressenotiz mit. In Deutschland hat Tier im Mai zudem in Berlin, München und Köln ergänzend zu seinen E-Tretrollern E-Mopeds aufgestellt. Außerdem haben die Berliner eine B2B-Plattform gelauncht, die Unternehmen einen einfachen Zugriff auf das E-Tretroller-Angebot ermöglicht und inzwischen in mehr als 40 deutschen Städten zur Verfügung steht.
Neuestes Großvorhaben ist die flächendeckende Einführung des sogenannten Tier Energy Networks, in dessen Rahmen Tausende von Ladestationen in Städten in ganz Europa installiert werden sollen. „Unsere Vision ist eine völlig neue Art und Weise, wie wir uns in Zukunft in Städten bewegen werden: rein elektrisch, geteilt sowie erschwinglich, und mit verschiedenen Fahrzeugen, die mit einem einzigen Ladenetzwerk betrieben werden“, äußert Mitgründer und CEO Lawrence Leuschner. Gemeinsam mit städtischen und nationalen Behörden werde man die besten Lösungen entwickeln, um eine sichere, hocheffiziente und nachhaltige Bewegung von A nach B zu gewährleisten. Ziel ist ergo, künftig verschiedene elektrische Fahrzeugarten einzubinden. Das Berliner Startup beschäftigt aktuell rund 900 Mitarbeiter. Gründer des Unternehmens sind neben Lawrence Leuschner, Matthias Laug und Julian Blessin.
manager-magazin.de, tier.app
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