VW baut in Zwickau jetzt auf zwei Linien E-Modelle
Volkswagen hat im Zwickauer Werk jetzt auch die zweite Produktionslinie auf den Bau von MEB-Elektroautos umgestellt. Binnen 13 Wochen baute der Autobauer dafür die Halle 6 um. Ab sofort erfolgt die Serienfertigung des ID.4, die bereits im August begonnen hat, sowohl in Halle 5 als auch in Halle 6.
Das geht aus einem Bericht der „Automobilwoche“ hervor. Zwickau ist Volkswagens erstes Werk, das vollständig dem Bau von E-Fahrzeugen gewidmet ist. Kurzer Rückblick: Im Sommer 2019 stellte Volkswagen in Zwickau in der Halle 5 die erste von zwei Montagelinien für die Produktion der vollelektrischen ID.-Modelle um. Anfang November 2019 startete der Autokonzern auf dieser Straße die Serienproduktion des ID.3. Und seit August dieses Jahres teilt sich der ID.3 die Linie mit dem ID.4.
Mit dem Umbau der zuvor noch für den Golf Variant genutzten Produktionslinie in Halle 6 erweitert Volkswagen die Fertigungskapazität. 13 Wochen nachdem der letzte Verbrenner dort vom Band lief, ist die Halle nun bereit für die Serienfertigung des ID.4. Laut dem Bericht wird das E-SUV aktuell auf beiden Produktionslinien gebaut. Die Stückzahl werde bis Jahresende sukzessive gesteigert, wird ein Werkssprecher zitiert.
Der ID.4 feierte bekanntlich im September seine Weltpremiere. Zunächst werden in Zwickau nur die beiden Sonderausstattungen, der ID.4 1ST und der ID.4 1ST Max, gefertigt. Sie sollen noch in diesem Jahr ausgeliefert werden.
Der als „Weltauto“ (O-Ton VW-Markenchef Ralf Brandstätter) konzipierte ID.4 wird dabei teilweise mit lokalen Anpassungen gebaut. So hatte Volkswagen in der vergangenen Woche die China-Versionen des E-SUV vorgestellt: Der ID.4 Crozz, der im Norden Chinas vom Joint Venture FAW-VW gebaut wird, entspricht dabei weitgehend der in Zwickau gebauten Europa-Version. Der von SAIC-VW im Süden gebaute ID.4 X hebt sich aber durch andere Scheinwerfer, Rückleuchten, Stoßstangen und eine neue Mittelkonsole von dem Zwickauer Ur-Modell ab.
Zurück zur Produktion in Sachsen: Kommendes Jahres erhalten die ID.-Modelle in Zwickau dann weitere elektrische Gesellschaft. Für andere Konzernmarken werden der Audi Q4 e-tron, der Q4 Sportback e-tron sowie der Cupra el-Born in Zwickau gebaut. Einzig Škoda plant bei seinem MEB-Stromer Enyaq einen Sonderweg: Das E-SUV soll ab Ende 2020 im Škoda-Stammwerk in Mladá Boleslav gebaut werden – auf einer Linie mit MQB-Modellen. Noch vor Jahresende 2021 will Volkswagen nach Angaben der „Automobilwoche“ noch die Produktion eines weiteren SUV der VW-Marke in Zwickau starten. Dabei dürfte es sich um einen Ableger des ID.4 handeln.
automobilwoche.de
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