Grünheide: Tesla erhält Vorab-Genehmigung für Tragwerke

Tesla hat eine weitere vorläufige Baugenehmigung für sein Werk in Grünheide erhalten. Das Brandenburger Landesumweltamt genehmigte Tragwerke für Dächer und Außenwände im Bereich der Gießerei und des Presswerks. Es handelt sich bereits um den siebten Antrag für Vorarbeiten.

Das teilte das Ministerium jetzt in einer Pressenotiz mit. Die Zulassung konnte kurzfristig erteilt werden, da der Umfang der Prüfung „nicht sehr groß war“, wie die Behörde schreibt. Die Tragwerke würden auf den schon zugelassenen und jetzt vorhandenen Fundamenten errichtet. Da mit diesen Maßnahmen keine zusätzliche Inanspruchnahme von Flächen und keine weiteren Umweltauswirkungen verbunden seien, konnte kurzfristig über diesen Antrag entschieden werden. Erforderlich ist die Maßnahme, da Tesla wie berichtet zwischenzeitlich auf die Errichtung von Pfahlgründungen im Bereich der Gießerei verzichtet hatte.

Laut dem Ministerium wird unterdessen der früher eingereichte Antrag auf den vorzeitigen Beginn der Lackiererei und die weitere Rodung von Wald auf dem Tesla-Gelände weiterhin geprüft. Das dauert länger, da auch Erkenntnisse beachtet werden, die die Behörden im Rahmen des jüngsten Erörterungstermins mit Kritikern des Werks gewonnen haben. Bekanntlich fußen Teslas Baufortschritte für die Gigafactory 4 in Grünheide bis dato allein auf vorläufigen Genehmigungen, die das Bundesimmissionsschutzgesetz ermöglicht. Die endgültige umweltrechtliche Genehmigung soll laut früheren Angaben von Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach bis Mitte Dezember 2020 vorliegen.

Steinbach gab im September zudem Schätzungen für die erwartete Beschäftigung in der neuen Fabrik preis. Der Minister hält es für möglich, dass die Fabrik perspektivisch für die nächsten zehn Jahre je nach Marktsituation bis zu 40.000 Mitarbeiter haben könnte. Für die ersten 6.000 der zunächst geplanten 12.000 Stellen liegen laut Landesregierung die Anforderungsprofile vor – sowohl in der Produktion als auch der Verwaltung.

Gegenüber dem „Handelsblatt“ äußert der Chef der Arbeitsagentur Frankfurt (Oder), Jochem Freyer, jetzt zudem, dass Tesla Gehälter zahlen will, die höher ausfallen als ortsüblich. Und: Das Unternehmen werde sich am Gehaltstarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie orientieren: „Sie werden ihn nicht übernehmen und anwenden, aber ich finde, es ist schon ein großer Schritt, wenn wir uns einem Industrietarifvertrag annähern.“ Die Beschäftigten würden sich im Wesentlichen aus Arbeitslosen und Jobwechslern rekrutieren, erläutert der Behördenchef in dem Bericht.

Außerdem will das Portal Electrek erfahren haben, dass Tesla in Grünheide eine 25-köpfige Taskforce einrichten will, die überall dort eingesetzt wird, wo die größten Probleme auftreten und direkt an Unternehmenschef Elon Musk berichten wird. Es wäre nicht das erste Mal, dass Tesla eine solche Taskforce aufbaut, bisher kam dies aber vor allem bei Produktionsprojekten vor.
automobilwoche.de, teslamag.de, mluk.brandenburg.de, electrek.co (Taskforce), handelsblatt.com (Gehälter)

1 Kommentar

zu „Grünheide: Tesla erhält Vorab-Genehmigung für Tragwerke“
Udo
12.11.2020 um 14:46
Na dann wird jetzt eine Bewerbung fertig gemacht

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