Mini Vision Urbanaut: Elektro-Designstudie für das City-Mobil der Zukunft
Im Rahmen der Digitalveranstaltung NEXTGen hat Mini eine elektrisches Designstudie vorgestellt, das eine „vollkommen neue Ausprägung einer Raumvision“ verkörpern soll. Dabei wollen die Designer die Möglichkeiten ausnutzen, die der flache E-Antrieb bietet.
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Für das Fahrzeug sei laut der Mitteilung die konsequente „Purpose built“-Auslegung auf den Elektroantrieb und automatisierte Fahrfunktionen entscheidend gewesen, um zusätzliche Designfreiheiten in Exterieur und Interieur zu schaffen. Ein Satz, den man aus dem BMW-Konzern bisher selten gehört hat – in den vergangenen Jahren haben die Münchner stark den Multi-Energy-Ansatz mit Misch-Plattformen vorangetrieben. Dabei mussten die Elektroautos einige Kompromisse eingehen, etwa bei der Konstruktion des Verbrenner-Motorraums oder dem Kardan-Tunnel.
„Bereits der Allererste Mini leitete 1959 durch seinen quer eingebauten Motor eine kleine Revolution im Fahrzeugbau ein“, sagt nun Mini-Design-Chef Oliver Heilmer. „Mit dem Vision Urbanaut konnten wir das Layout des gesamten Innenraums und damit die nutzbare Grundfläche im Innenraum in Relation zum Footprint komplett neu denken.“
Dabei soll das Vision Urbanaut auf 4,46 Metern Länge ein „großzügiges Innenraumerlebnis“ schaffen, dass sich stark von einem konventionellen Auto unterscheidet. Der Zugang erfolgt über eine große Schiebetür, die mit einer Schiebe-Schwenk-Mechanik für enge Parklücken geeignet sein soll.
Das viersitzige Layout soll dabei sehr flexibel sein. Der Fahrer-Platz ist immer noch vorhanden, auch ein Lenkrad gibt es. Im Stand kann dieses aber abgesenkt und der Fahrersitz gedreht werden. Das abgesenkte Armaturenbrett wird so zu einer weiteren Sitz-Liege-Fläche, von den Designern „Daybed“ genannt. Der dunkler gehaltene Fond-Bereich soll als „Cosy Corner“ eher der Entspannung dienen.
Während viele Elemente des Innenraums und wohl auch der Antriebstechnik vorerst ein Einzelstück bleiben dürften, deutet BMW an, dass andere Elemente durchaus den Sprung in die Serie schaffen könnten. Das „neue Mini-Gesicht“ soll zwar Scheinwerfer und Kühlergrill im klassischen Design der Marke zeigen, wurde aber neu gedacht. Die Scheinwerfer sitzen hinter einer gefrästen Aluminiumstruktur und werden erst sichtbar, wenn sie eingeschaltet werden – als mehrfarbige LED sollen sich auch eine neue Form der Kommunikation des Fahrzeugs mit der Umgebung ermöglichen. Der „Kühlergrill“ soll wie schon beim BMW iX als „Intelligenzfläche“ dienen, hinter der die Sensoren verbaut sind.
Mit einem Van-artigen Designkonzept ist das BMW-Team um Chefdesigner Adrain van Hooydonk aber nicht alleine. Volkswagen hatte vor Jahren bereits den Sedric gezeigt, Mercedes den Vision Urbanetic – letztgenannter bietet wie der Rinspeed Snap sogar unterschiedliche Aufbauten. Beide haben sich durch einen variablen und neu gedachten Innenraum auf einer autonom fahrenden Elektro-Plattform ausgezeichnet. Auch Zulieferer wie ZF und Schaeffler haben entsprechende Konzeptautos entwickelt. Startups wie Canoo wollen derartige Autos sogar direkt zum Kern ihres Geschäftsmodells machen.
Update 30.06.2021: Mini baut den Vision Urbanaut – zumindest als Einzelstück. Nachdem das Fahrzeug im November nur digital vorgestellt wurde, hat der Autobauer nun angekündigt, sowohl das Raumkonzept als auch die nachhaltigen Materialien nun mit einem physischen Modell des Fahrzeugs erlebbar zu machen. Es feiert seine Weltpremiere am 1. Juli auf dem DLD Summer in München.
bmwgroup.com, bmwgroup.com (Update)
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