Panasonic prüft Investitionen in europäische Batterie-Projekte
Panasonic plant in Norwegen eine strategische Kooperation mit dem Energieunternehmen Equinor und dem Industriekonzern Norsk Hydro, um die Möglichkeiten für den Aufbau eines „nachhaltigen und kostengünstigen europäischen Batteriegeschäfts“ unter anderem für E-Fahrzeuge auszuloten.
Im Rahmen dieser ersten Phase werden die Unternehmen laut der gemeinsamen Erklärung potenzielle Kunden unter anderem in der europäischen Automobilindustrie direkt einbeziehen und mit den zuständigen Behörden in Norwegen und Europa in einen Dialog treten, um wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für diese gemeinsame Batterieinitiative zu gewährleisten. Vorläufige Ergebnisse werden Mitte 2021 erwartet.
Panasonic bestätigt es zwar nicht direkt und vermeidet so eine Festlegung, aber eine „gemeinsame Batterieinitiative “ könnte beinhalten, dass die Japaner über eine Zellfabrik in Europa nachdenken – weitere Aussagen legen das nahe. „Diese Zusammenarbeit kombiniert die Position von Panasonic als innovatives Technologieunternehmen und führendes Unternehmen für Lithium-Ionen-Batterien mit der umfassenden industriellen Erfahrung von Equinor und Hydro, beide starke Global Player, um potenziell den Weg für ein robustes und nachhaltiges Batteriegeschäft in Norwegen zu ebnen“, sagt Mototsugu Sato, Executive Vice President bei Panasonic.
Panasonic habe die letzten beiden Revolutionen in der Automobilindustrie vorangetrieben – zuerst durch den Antrieb von Hybriden und jetzt durch den Antrieb mehrerer Generationen aller Elektrofahrzeuge. „Wir freuen uns, diese Initiative zu ergreifen, um die Implementierung nachhaltiger, hochentwickelter Technologien und Lieferketten zu untersuchen, um den hohen Anforderungen der Kunden von Lithium-Ionen-Batterien gerecht zu werden und den Sektor für erneuerbare Energien in der europäischen Region zu unterstützen“, so Sato weiter.
Auch Norsk Hydro betont, dass man ein schnelles Wachstum der Batterieproduktion erwarte. „Wir glauben, dass die kombinierten Stärken von Panasonic, Equinor und Hydro einen attraktiven Ausgangspunkt darstellen, um die Möglichkeiten für ein profitables und nachhaltiges Batteriegeschäft in Norwegen zu erkunden, wo wir eine starke Basis für erneuerbare Energien und eine enge Nähe zum europäischen Markt haben“, sagt Arvid Moss, Executive Vice President of Energy and Corporate Development bei Hydro.
Panasonic verfügt über jahrelange Erfahrung mit Lithium-Ionen-Batterien. Bekanntestes Beispiel ist sicherlich die Zusammenarbeit mit Tesla, die unter anderem die Gigafactory 1 in Nevada beinhaltet. Hier haben die Japaner kürzlich eine neue Zellgeneration mit verbesserten Eigenschaften eingeführt und im Sommer weitere Steigerungen der Energiedichte und den Verzicht auf Kobalt in Aussicht gestellt. Ende Oktober kündigten die Japaner zudem an, eine eigene Batteriezelle zu entwickeln, die auf dem von Tesla beim „Battery Day“ präsentierten neuen Format 4680 basiert.
Sollte die strategische Kooperation von Panasonic und den norwegischen Partnern tatsächlich im Bau einer Batteriezellfabrik münden, würden sich die Japaner in eine zunehmend länger werdende Liste asiatischer Investoren in der entstehenden europäischen Batterieindustrie einreihen. der südkoreanische Konzern LG Chem erweitert seine bestehenden Kapazitäten in Polen. CATL baut sein Europa-Werk nahe Erfurt, der kleinere chinesische Zellhersteller und Daimler-Partner Farasis in Bitterfeld-Wolfen. In dieser Woche hatte der ebenfalls chinesische Zellhersteller SVOLT angekündigt, seine bis zu 24 GWh große europäische Batteriezellfabrik im Saarland zu errichten.
Norsk Hydro vermeldet derweil einen Fortschritt für sein angekündigtes Joint Venture mit dem schwedischen Batteriezellenhersteller Northvolt zum Batterie-Recycling. Die geplante Pilotanlage des Gemeinschaftsunternehmens Hydro Volt zum Recycling gebrauchter Elektroauto-Batterien wird vom norwegischen Staatsunternehmen Enova mit 43,5 Mio. Kronen gefördert. Ziel ist es, Anfang 2021 mit dem Bau der Anlage zu beginnen.
hydro.com, panasonic.com (PDF, beide Kooperation), hydro.com (Northvolt-JV)
0 Kommentare