ABB liefert Azipod-Antriebe für fünf italienische Kreuzfahrtschiffe
ABB hat sich einen rund 150 Millionen US-Dollar schweren Auftrag für die Lieferung des kompletten Strom- und Antriebspakets für Kreuzfahrtschiffe des italienischen Schiffbauers Fincantieri gesichert.
ABB wird fünf neue Schiffe mit seinem Elektroantrieb Azipod ausstatten. Die Schiffe, die zwischen 2023 und 2026 vom Stapel laufen sollen, werden von je zwei Azipod-Einheiten angetrieben, was einer Antriebsleistung von insgesamt 178 MW entspricht – also 35,6 MW oder über 48.000 PS je Schiff.
Bei dem Azipod-System handelt es sich um Propellergondeln, die unter dem Schiff montiert sind. Diese können um 360 Grad gedreht werden und erhöhen so die Manövrierbarkeit. In den Gondeln sitzt je ein Elektromotor. Den Strom erhält er jedoch nicht aus einem Hochvoltspeicher, der Antrieb ist vielmehr ein serieller Hybrid: Der Schiffsdiesel treibt einen Generator an, der den notwendigen Strom erzeugt. Im Vergleich zu einem konventionellen Wellenantrieb direkt über den Schiffsdiesel soll das System den Kraftstoffverbrauch um bis zu 20 Prozent senken können.
Fincantieri hat laut der Mitteilung die ersten Azipod-Antriebe bereits in den späten 1990er Jahren verbaut. Bei dem aktuellen Auftrag handelt es sich offenbar um die mit je 20 MW größten und stärksten Azipod-Antriebseinheiten, die bisher bei dem italienischen Schiffsbauer eingesetzt wurden. ABB bietet allerdings auch Einheiten mit 22 MW an.
ABB liefert auch das komplette integrierte Stromversorgungssystem für jedes der fünf Schiffe, also Generatoren, Frequenzumrichter, Schalttafeln, Antriebstransformatoren und eine Fernsteuerung zur Bedienung der Azipod-Einheiten von der Brücke aus. Von welcher Reederei die Schiffe später eingesetzt werden, geht aus der Mitteilung nicht hervor.
abb.com
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