Rinspeed zeigt Konzeptfahrzeug CitySnap als urbanen Lieferwagen
Die Schweizer Ideenschmiede Rinspeed hat mit dem CitySnap ein weiteres elektrisch angetriebenes Konzeptfahrzeug vorgestellt. Das Fahrzeug soll vor allem die Zustell-Logistik auf der letzten Meile deutlich günstiger machen.
Auch wenn die Bezeichnung CitySnap stark an die 2018 vorgestellte Konzeptstudie Snap erinnert, sind die Unterschiede groß. Beim Snap sollten auf einer flachen Skateboard-Plattform mit E-Antrieben von ZF verschiedene, austauschbare Aufbauten montiert werden können. Mal sollte als Fahrgastzelle ein sogenannter Pod für den Personentransport des autonomen Fahrzeugs dienen, aber auch ein Frachtmodul für Lieferdienste oder ein mobiler Shop sollten installiert werden können.
In knapp drei Jahren Weiterentwicklung haben sich die Schweizer offenbar auf einen Einsatzzweck spezialisiert, der vorerst vielversprechender scheint als der Einsatz eines autonomen Shuttlebusses – und als Fahrzeug deutlich konventioneller ausfällt. Der Einsatzzweck ist allerdings neu: Die modularen Lieferfahrzeuge CitySnap sollen zum Beispiel mobile Packstationen selbstständig verteilen, abstellen und wieder einsammeln. Damit können laut Rinspeed nicht nur die Letzte-Meilen-Kosten erheblich gesenkt, sondern auch die Anzahl der Zustellfahrzeuge um bis zu 50 Prozent reduziert werden.
Da die vollautomatisierte Zukunft des Snap noch einige Jahre entfernt ist, verfügt der CitySnap noch über eine Fahrerkabine. Der Fahrer soll aber in der Tat nur fahren, die anderen Funktionen des Konzeptautos sollen ohne menschliches Zutun funktionieren. Das Be- und Entladen des „CitySnap“ mit den mobilen Packstationen funktioniere demnach aber bereits heute schon automatisiert. Auch die Bestückung der Packstationen biete weiteres Automatisierungspotenzial, so Rinspeed.
Die Idee hinter der elektrisch fahrenden Verteilstation: Ein Just-in-Time-Treffen auf der Strasse zwischen Empfänger und Zustellfahrzeug ist ungeeignet, weil sich Verkehr und menschliches Verhalten nur sehr schwer vorhersehen lassen. Wartet das Fahrzeug dagegen bis die Paketempfängerin der Empfänger kommen kann, sinkt die Auslieferquote und die Zustellkosten steigen entsprechend. „Die Menschen wünschen sich immer mehr Annehmlichkeit und Einfachheit in ihrem Leben“, sagt Rinspeed-Chef Frank M. Rinderknecht.
Details zum Antrieb nennen die Schweizer noch nicht, er spielt in dem Logistik-Konzept auch nur eine Nebenrolle. Das Proof-of-Concept-Fahrzeug des „CitySnap“ soll im Frühjahr 2021 öffentlich präsentiert werden, bisher gibt es nur einige Renderings. Gespräche mit potenziellen Pilot-Partnern laufen bereits.
intellicar.de, rinspeed.com
0 Kommentare