VW-Carsharing WeShare nimmt erste ID.3 in Flotte auf
WeShare hat angekündigt, ab dieser Woche den ID.3 in die bestehende Berliner Carsharing-Flotte aufzunehmen. Zunächst integriert das Unternehmen in mehreren Schritten 60 Exemplare des Modells. Perspektivisch soll die komplette Flotte von derzeit 1.500 e-Golf ausgetauscht werden.
Dabei wird WeShare den ID.3 mit der mittleren Batterie-Option (58 kWh) einsetzen, da der Carsharing-Betreiber von einer Reichweite von bis zu 425 Kilometern spricht. Das sei rund das Doppelte des aktuellen e-Golfs. Damit soll der ID.3 ohne Ladestopp für mehr innerstädtische Fahrten genutzt werden können und der Dienst somit für Tagesmieten und Langstreckenfahrten attraktiver werden, wie WeShare mitteilt.
Die aktuellen e-Golfs sind überwiegend in Weiß lackiert und mit blauen WeShare-Schriftzügen beklebt – es sind auch silberne Fahrzeuge unterwegs, teilweise auch mit gelben Schriftzügen. Die ersten 60 ID.3 sollen hingegen in Mangangrau lackiert sein und über weiße Schriftzüge verfügen. Künftig seien auch weiße Fahrzeuge mit blauer Beklebung eingeplant, „sodass für WeShare-Kunden eine hohe Wiedererkennbarkeit der Flotte gewährleistet ist“. Warum die ersten 60 Exemplare dann grau sind, erklärte WeShare aber nicht.
Stattdessen gibt CEO Philipp Reth lediglich an, dass man sich bei WeShare sehr auf das neue freue. „Der ID.3 hat das Potenzial zur Ikone des vollelektrischen Carsharings in Europa zu werden“, so Reth. „Das Fahrzeug ist mit seiner hohen Reichweite und dem großen Innenraum bei gleichzeitig kompakten Außenmaßen das ideale Auto für innerstädtisches Carsharing.“
Bis wann die komplette Flotte auf den ID.3 umgestellt sein soll, gibt WeShare nicht an – das dürfte auch stark mit der Verfügbarkeit der Fahrzeuge zusammenhängen. Der ID.3 wird bekanntlich ausschließlich in Zwickau gefertigt und liegt in den ersten beiden Monaten seit Auslieferungsbeginn bereits auf Platz neun der Elektroauto-Zulassungen 2020 in Deutschland.
Als WeShare im Sommer 2019 seine e-Golf-Flotte zugelassen hatte, wurde das Modell kurzzeitig zum meistzugelassenen Elektroauto in Deutschland – im Juli 2019 lag der e-Golf mit 1.007 Exemplaren vor dem BMW i3 und Renault Zoe. Zur Zukunft der aussortierten e-Golfs macht WeShare übrigens keine Angaben. Auf Nachfrage von electrive.net erklärt ein WeShare-Sprecher, dass die Fahrzeuge nach Ablauf der Laufzeit „zurück zum Eigentümer Volkswagen und dort in die Zweitverwertung“ gehen – sprich auf den Gebrauchtwagenmarkt. Für den vor der Corona-Pandemie für das Frühjahr 2020 geplanten WeShare-Einsatz in Hamburg werden die Fahrzeuge also nicht verwendet. Wie es nach der Pandemie-bedingten Verschiebung der Expansionspläne (u.a. Madrid, Mailand und München) weiter geht, stehe zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. „Es bleibt auch dabei, dass wir mit WeShare weiter expandieren wollen“, so der Sprecher.
Aber: Die beim Start in 2019 für Anfang 2020 angekündigten 500 e-Up für die Berliner Flotte wurden nie in Betrieb genommen – im Zuge des Nachfrage-Booms beim e-Up nach der Erhöhung des Umweltbonus und zusätzlich mit der Innovationsprämie scheint Volkswagen die knappen Fahrzeuge lieber zu verkaufen anstatt in der eigenen Carsharing-Flotte einzusetzen.
we-share.io (PDF)
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