Flandern strebt weitere 30.000 Ladepunkte bis 2025 an
Die belgische Region Flandern reserviert 30 Millionen Euro, um bis 2025 bis zu 30.000 zusätzliche Ladepunkte aufzubauen. Das kündigte die flämische Mobilitätsministerin Lydia Peeters jetzt an. Ziel sei es, entlang der großen Verkehrsachsen alle 25 Kilometer eine Schnelllade-Gelegenheit bereitstellen.
Das geht aus einem Bericht der „The Brussels Time“ hervor. Demnach habe Peeters per Twitter ausgeführt, dass die Einführung von Ladestationen so eng wie möglich an die Anzahl von Elektrofahrzeugen ausgerichtet werden solle. Der Umstieg auf Elektroautos sei ein absolutes Muss, um die Klimaziele zu erreichen. Der Aufbau der Ladeinfrastruktur soll auch durch neue Regularien beschleunigt werden. So sollen unter anderem Standorte künftig im Voraus definiert werden, um den Rollout danach zügig zu vollziehen.
Flandern ist mit knapp 14.000 Quadratkilometern Fläche ähnlich groß wie Schleswig-Holstein und verfügt nach Angaben des Zeitungsberichts im öffentlichen Bereich aktuell über 3.920 Normal- und 96 Schnellladepunkte. Einen großen Teil davon hat Allego errichtet. Das Unternehmen hat alle vier Konzessionen im Rahmen des flämischen Aktionsplans CPT (Clean Power for Transport) gewonnen – zuletzt Anfang des Jahres zur Errichtung von 1.300 Ladepunkten für Netzbetreiber Fluvius. Der Plan sieht u.a. bis Ende 2020 die Errichtung von 5.000 öffentlichen Ladepunkten in mehr als 300 flämischen Gemeinden sowie die Installation von 400 privaten Ladestationen an Wohngebäuden vor.
Die nun präsentierte Ladeinfrastruktur-Offensive stößt aber auch auf Kritik – etwa vonseiten des Confederatie Bouw, Techlink (Verband der Installationsfirmen) und AVERE (Verband für E-Mobilität). Beiden Verbänden geht der Plan nicht weit genug. „Dieser Plan muss noch verfeinert werden, um das notwendige noch höhere Niveau der Elektromobilität rechtzeitig zu erreichen“, warnen die Organisationen in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Da der Koalitionsvertrag der Bundesregierung vorsehe, ab 2026 nur noch Elektro-Firmenwagen zuzulassen, seien in Flandern bis 2030 schätzungsweise eine Million elektrische Firmenwagen unterwegs – Elektroautos von Privatpersonen nicht eingerechnet. „Der Ladeinfrastrukturplan unterschätzt die Einführung von Elektrofahrzeugen und die damit verbundene Ladeinfrastruktur“, heißt es weiter. Positiv heben die Verbände dagegen die Überarbeitung der Regularien hervor, etwa, dass die Standorte besser auf die Nachfrage abgestimmt würden und die zentrale Rolle von Netzbetreiber Fluvius zugunsten von privaten Betreibern beschnitten werde.
brusselstimes.com, hln.be (auf Niederländisch)
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