SBB will 150 Ladepunkte an bis zu 60 Bahnhöfen bauen

Die Schweizerische Bundesbahnen hat angekündigt, in den kommenden drei Jahren 150 Parkplätze an 50 bis 60 Bahnhöfen in der Schweiz mit Ladepunkten auszurüsten. Frei zugänglich werden die Ladeplätze aber nicht sein: Das Unternehmen Mobility wird für sein Carsharing-Angebot langfristiger Mieter.

Die Ladepunkte werden an Parkplätzen installiert, die von Mobility genutzt werden. Die Carsharing-Genossenschaft will nach und nach auf E-Autos umsteigen, bis 2030 soll die gesamte Flotte elektrifiziert sein. Entsprechend erleichtert zeigte sich Mobility, mit der SBB „eine wichtige Standortpartnerin für die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte gefunden“ zu haben.

Auf dem Weg zu der E-Flotte sei der Ausbau der Ladeinfrastruktur die größte Herausforderung. „Wir möchten, dass möglichst viele Schweizerinnen und Schweizer Elektromobilität ausprobieren. Standplätze an Bahnhöfen eignen sich hierzu ideal, denn hier verzeichnet Mobility die höchsten Buchungsfrequenzen“, sagt Mobility-Geschäftsführer Roland Lötscher. Erster Standort für die SBB-Ladestation wird daher die Europaallee in Zürich neben dem Hauptbahnhof.

„Die Europaallee dient uns als Testfeld, um herausfinden, wie verschiedene Elektroautos bei den Nutzern ankommen. Das ist sehr aufschlussreich für unsere künftigen Planungen“, so Lötscher. Dort können zehn Elektroautos aus verschiedenen Segmenten gemietet werden. Zur Wahl stehen der Seat Mii electric, Renault Zoe, Hyundai Kona Elektro, Audi e-tron und Tesla Model 3. Zudem sollen auch der VW ID.3, Honda e, Fiat 500 und der Aiways U5 angeboten werden. Mobility will hierbei testen, die gut die einzelnen Modelle bei den Kunden ankommen.

Auch die SBB sieht in der Kombination aus Bahn und Carsharing nur Vorteile, so Julia Plümper, Projektleiterin E-Infrastruktur bei der SBB: „Unser Ziel ist, Bahnhöfe zu Mobilitätshubs auszubauen, dank denen sich Reisen individuell und massgeschneidert zusammenstellen lassen. Eine Mobilitätskette aus Zugreisen und Sharing mit E-Autos ist ökologisch ideal und war für beide Partner ein Wunschszenario.“

Bei den Ladestationen selbst handelt es sich um den Juice Charger 2 der Schweizer Firma Juice Technology. Dieses Modell ist für Parkgaragen gedacht und ist eine Art aufgewertete Halterung für ein anderes Produkt: Im Inneren verbirgt sich die mobile Ladestation Juice Booster 2 mit bis zu 22 kW Ladeleistung. Für den Juice Booster selbst gibt es auch eine einfache Wandhalterung. Der Juice Charger 2 hingegen bietet auch ein Display und einen geeichten MID-Zähler und einen RFID-Kartenleser. Zudem kann die Ladestation an das „smartJuice“-Lastmanagement angeschlossen werden.

Bereits mit der SBB abgesprochen ist, dass nach Zürich die Bahnhöfe Aarau, Genf Eaux-Vives und Morges mit Ladestationen an den Parkplätzen ausgerüstet werden sollen. Über die weiteren Bahnhöfe wollen SBB und Mobility bis 2023 entscheiden – daher bislang auch die Angabe 50 bis 60 Bahnhöfe.

Für das Laden unterwegs hat Mobility zudem eine Kooperation mit GOFAST vereinbart. In den Fahrzeugen der Zürcher Europaallee liegen entsprechend Ladekarten bereit, mit denen Kunden eine Schnellladung bei einer der über 50 GOFAST-Standorte auslösen können. Für die Kunden fallen dabei keine zusätzlichen Kosten an.
watson.ch, mobility.ch, gofast.swiss

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