Ford: Köln erhält offenbar Zuschlag für MEB-Stromer

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Nachdem Ford im Sommer bekannt gegeben hatte, dass sein künftiges Elektroauto auf Basis des Modularen E-Antriebskastens (MEB) von Volkswagen in Köln-Merkenich entwickelt wird, melden verschiedene Medien nun, dass der Stromer auch in dem Kölner Ford-Werk gebaut werden soll.

Offiziell bestätigt haben die US-Amerikaner dies nicht. Laut dem „Saarländischen Rundfunk“ plant der Konzern Milliarden-Investition zum Umbau des Werks – unter anderem, weil dort das MEB-Modell für den europäischen Markt vom Band laufen solle. Köln wäre der erste Ford-Standort in Europa, der den Zuschlag für ein reines Elektroauto erhält. Wie die „Automobilwoche“ berichtet, waren neben Köln das gut 200 Kilometer südlich gelegene Saarlouis und das rumänische Werk Craiowa im Rennen.

Zum Hintergrund: Ford und Volkswagen hatten im Juni die Verträge für ihre globale Allianz in den Bereichen Elektrifizierung, leichte Nutzfahrzeuge und autonomes Fahren unterzeichnet und damit den Weg für einen Ford-Stromer auf MEB-Basis geebnet. Geplant ist, den zu MEB-Stromer 2023 auf den Markt bringen. Die Amerikaner rechnen binnen mehrerer Jahre mit der Auslieferung von mehr als 600.000 Exemplaren des Modells, das „ein großzügiges Platzangebot mit den Vorzügen des Elektroantriebs kombinieren“ soll.

Ford erweitert mit dem MEB-Stromer sein Angebot an Elektro-Pkw neben dem vollelektrischen Mustang Mach-E und plant unabhängig davon in den kommenden zwei Jahren batterieelektrische Varianten des Transit und des F-150 für Nutzfahrzeugkunden. Volkswagen bezeichnet die Nutzung der MEB-Plattform durch Ford als “einen wichtigen Eckpfeiler in der Elektromobilitätsstrategie von Volkswagen”. Über die Motivation beider Konzerne, sich auf diese Weise in Europa zu verbünden, haben wir bereits ausführlich an anderer Stelle geschrieben.

Seit Monaten wird zudem darüber spekuliert, dass Ford nicht nur ein, sondern zwei Elektroautos auf der MEB-Plattform realisieren könnte. Das “Handelsblatt” hatte bereits im September 2019 Ford-Europa-Chef Stuart Rowley mit den Worten zitiert: „Ja, wir sprechen darüber.“ Aus wirtschaftlicher Sicht sei es nicht sinnvoll, „nur ein einziges Auto auf MEB-Basis zu produzieren“. Auch Volkswagen-Chef Herbert Diess soll gegenüber der eigenen Mitarbeiterzeitung bereits früher erklärt haben: „Wir befinden uns derzeit in Gesprächen über einen komplett neuen Liefervertrag für ein zweites Fahrzeug.“

Doch noch mal zurück nach Köln: Der Autozulieferer Marelli hat diese Woche angekündigt, dort eine Produktionsstätte für elektrische Fahrzeugantriebe zu realisieren, die bereits im ersten Halbjahr 2021 in Betrieb gehen soll. Nachdem der „Kölner Stadtanzeiger“ am Donnerstag schrieb, dass die Halle auf dem Gelände der Ford-Werke liegen soll, bestätigen dies nun weitere Medien. Zu Beginn der Produktion sollen dort rund 160 Mitarbeiter beschäftigt sein und im weiteren Jahresverlauf 60 zusätzliche Arbeitskräfte eingestellt werden.
sr.de, tagesschau.de, automobilwoche.de

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