VDA meldet vorzeitigen Aufbau von 15.000 Ladepunkten
Vor rund einem Jahr hatte die Automobilindustrie zugesagt, an allen ihren Liegenschaften, Betriebsstätten und Handelsbetrieben bis Ende 2022 mindestens 15.000 Ladepunkte aufzubauen. Wie der VDA nun mitteilt, wird dieses Ziel bereits zwei Jahre früher zum Ende dieses Jahres erreicht.
Die 15.000 Ladepunkte waren Teil eines im November 2019 geschnürten Pakets, auf das sich Politik und Industrie im Zuge des damaligen Auto-Gipfels geeinigt hatten. Der seinerzeit noch aktive VDA-Chef Bernhard Mattes sagte vor einem Jahr, dass neben der Verpflichtung zu mindestens 15.000 Ladepunkten auf Betriebsarealen der Unternehmen der deutschen Automobilindustrie und dem angeschlossenen Handel bis Ende 2022 langfristig die Errichtung von 100.000 Ladepunkten bis 2030 angestrebt werde.
Seine Nachfolgerin im Amt, Hildegard Müller, äußert nun, dass „der rasche Ausbau unserer eigenen Ladeinfrastruktur zeigt, dass die Automobilindustrie alles tut, um die Elektromobilität auf die Straße zu bringen“. Deutschland sei bereits Europameister bei E-Autos, nun erreiche man auch die selbstgesteckten Ausbauziele für die Ladeinfrastruktur zwei Jahre früher als geplant.
Damit stellte Müller den Willen ihrer Verbandsmitglieder, Ladeinfrastruktur zu errichten, hervor. Erst vor wenigen Wochen hatte die VDA-Präsidentin noch die Politik aufgefordert, schneller zu handeln. Um bis 2030 eine Million öffentliche Ladepunkte aufzustellen, wie die Bundesregierung es plant, „bräuchten wir ab sofort 2000 neue Ladepunkte pro Woche“, sagte Müller dem „Spiegel“. „Das ist das Zehnfache dessen, was derzeit errichtet wird.“ Derzeit werden laut dem Verband nur rund 200 Ladepunkte pro Woche installiert, im selben Zeitraum aber mehr als 12.000 BEV und PHEV neu zugelassen. „Wenn es so weiter geht wie bisher, wird sich die E-Mobilität nicht in der Breite durchsetzen können“, so Müller im Vorfeld des Auto-Gipfels.
Der VDA liefert zudem ein Update zum Stand des Ausbaus von Ionity-Schnellladeparks: Von den für Deutschland vorgesehen 101 Standorten sind nach Angaben des Verbands 94 in Betrieb, die restlichen Standort sollen bis zum Jahresende aufgebaut werden. Europaweit seien bisher 305 Ionity-Standorte errichtet, das ursprünglich bis Ende 2020 avisierte Ziel von 400 Ladeparks sei nun für „Mitte nächsten Jahres“ geplant. Hinter Ionity steht bekanntlich ein Joint Venture von BMW, Ford, Mercedes und der Volkswagen-Gruppe. Seit diesen Monat ist dem Gemeinschaftsunternehmen auch Hyundai-Kia beigetreten.
vda.de, spiegel.de
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