FAW-Volkswagen zieht mit ID.4-Fertigung in Foshan nach
Volkswagen hat nun auch die Produktion des VW ID.4 für den chinesischen Markt in Foshan aufgenommen. Nachdem SAIC Volkswagen Ende Oktober die Fertigung des ID.4 X im MEB-Werk in Anting gestartet hat, zieht jetzt FAW-Volkswagen mit dem ID.4 Crozz in Foshan nach.
Der Hintergrund: Der ID.4 wird in China von SAIC-VW und FAW-VW unter verschiedenen Namen produziert. Der ID.4 X ist die für SAIC-VW entwickelte Version des Elektro-SUV, während der ID.4 Crozz das Gegenstück von FAW-VW ist. Zusammen haben die beiden Werke nach Angaben von Volkswagen eine maximale Gesamtkapazität von 600.000 Einheiten pro Jahr.
Die beiden Produktionsstätten spielen in der Planung des Konzerns eine Schlüsselrolle, um den Anteil elektrischer Fahrzeuge an Volkswagens Gesamtabsatz bis 2025 auf 35 Prozent zu erhöhen. In absoluten Zahlen ist von 1,5 Millionen Elektroautos bis 2025 die Rede – ein Drittel davon soll der ID.4 ausmachen. Und: Bis 2023 will der deutsche Autobauer in China bereits acht Modelle der ID. Familie anbieten. „Die MEB-Plattform, auf der die ID.-Familie basiert, bietet eine einmalige Vielseitigkeit (…). Dadurch können wir unseren Kunden eine breite Palette hochattraktiver Elektromodelle anbieten, von kompakten Stadtautos bis hin zu geräumigen Bussen oder SUV“, sagt Stephan Wöllenstein, CEO der Volkswagen Group China.
Mit dem Produktionsstart des ID.4 laufen in den China-Werken in Anting und Foshan nun erstmals Fahrzeuge auf der MEB-Plattform vom Band. Während Anting ein neu gebautes, reines Elektroauto-Werk ist, in dem ausschließlich MEB-Fahrzeuge produziert werden, fährt Volkswagen in Foshan eine andere Linie: Dort werden künftig sowohl konventionelle Modelle mit Verbrennungsmotor auf der Grundlage der MQB-Plattform als auch rein elektrische MEB-Modelle auf einer gemeinsamen Produktionslinie gebaut.
Anlässlich des ID.4-Fertigungsstarts bei FAW-Volkswagen gibt der deutsche Autokonzern weitere Einblicke in das Werk in Foshan. Die Fabrik sei auf dem Gelände der ursprünglichen Produktionsanlage als eines der flexibelsten Werke im globalen Produktionsnetzwerk umgestaltet worden. Die gemeinsame Fertigung von MQB-Verbrennern und Elektroautos ist dabei nicht alles: „Ein hochflexibles Setup ermöglicht zudem die gleichzeitige Produktion von sechs bis acht MEB-Modellen“, teilt Volkswagen mit. Mit mehr als 1.200 Robotern im Karosseriebau und einem Automatisierungsgrad von annähernd 100 Prozent in der Lackiererei gehöre Foshan zu den produktivsten Werken Chinas. Der Produktionsprozess erfolgt laut dem Hersteller CO2-neutral. Zum nachhaltigen Betrieb tragen eine 200.000 Quadratmeter große Solaranlage und ein Wasserrecycling-System bei.
Das reine E-Auto-Werk in Anting wurde 2018 und 2019 gebaut. Die Gesamtinvestition lag bei 17 Milliarden Yuan (2,15 Milliarden Euro). Vor einem Jahr startete die Vorproduktion. Das Werk setzt laut Volkswagen neueste Produktionstechnologien ein, etwa das konzernweit schnellste Laserschweißverfahren und einen vollautomatischen Cockpit-Einbau. Der Neubau verfügt unter anderem über eine Solaranlage, verbesserte Wärmetauschersysteme, eine intelligente Lichtsteuerung sowie ein Abfallmanagement und Regenwasserrecycling.
Mit den nun erfolgten Produktionsstarts der ID.4-Modelle hat VW die eigenen Zeitpläne eingehalten. Ausgeliefert werden sollen erste Exemplare ab Anfang 2021. In der EU soll der ID.4 noch diesen Monat an erste Kunden gehen. Die Serienproduktion in Zwickau begann im August.
Unterdessen verdichten sich die Hinweise auf ein Marktdebüt des ID.3 im Reich der Mitte. Nachdem kürzlich durchsickerte, dass VW den bisher nur in Europa angebotenen ID.3 ab Ende 2021 auch dort auf den Markt bringen will, berichten chinesische Medien nun, dass der ID.3 analog zum ID.4 sowohl von FAW-Volkswagen als auch von SAIC Volkswagen produziert werden soll.
volkswagen-newsroom.com, gasgoo.com
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