Audi erhöht Elektro-Budget auf 15 Milliarden Euro
Nach dem Volkswagen-Konzern hat nun auch die Marke Audi ihre Investitions-Planungsrunde für 2021 bis 2025 beschlossen. Diese sieht eine Gesamtsumme von rund 35 Milliarden Euro insbesondere für künftige Fahrzeugprojekte vor.
Mehr als die Hälfte (rund 17 Milliarden Euro) sollen in Zukunftstechnologien investiert werden, davon rund 15 Milliarden Euro für die Elektrifizierung. Konkret entfallen rund 10 Milliarden Euro auf die reine Elektromobilität und 5 Milliarden Euro auf die Hybridisierung. Bis 2025 will Audi wie schon im vergangenen Jahr angekündigt 30 elektrifizierte Modelle im Angebot haben, davon 20 rein elektrische.
Die letzte offizielle Aussage zum Entwicklungsbudget für die Elektromobilität stammt aus dem Dezember 2019 – also noch bevor der aktuelle CEO Markus Duesmann in Ingolstadt übernommen hat. Damals waren 12 Milliarden Euro für die Elektrifizierung bis 2024 vorgesehen, es wurde jedoch nicht nach reinen Elektro- oder Hybridantrieben unterschieden.
Die „finanziellen Freiräume“ für die Zukunftsthemen rund um die Antriebe und die Digitalisierung sollen an anderer Stelle geschaffen werden: Über Synergien im Konzern – genannt werden etwa die E-Plattform-Strategie und die Software-Entwicklung – will Audi Milliarden einsparen. Auch bei den Fixkosten, der Verschlankung des Produktportfolios und Einsparungen bei nicht-fahrzeugbezogenene Investitionen sollen Fortschritte erzielt werden.
„Mit der jetzt erfolgten Investitionsplanung stärken wir Audi für die anstehende Transformation des Kerngeschäfts“, sagt VW-Chef Herbert Diess, der auch dem Audi-Aufsichtsrat vorsitzt. „Die Technologieführerschaft beim elektrischen und vollvernetzten Fahren ist der Anspruch von Aufsichtsrat und Vorstand. Wir statten dafür Audi mit der notwendigen Kraft aus.“
Peter Mosch, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Chef des Gesamtbetriebsrats bei Audi, sieht die beschlossenen Investitionen in die Elektrifizierung, Hybridtechnologie und Digitalisierung als „sehr wichtig in der Transformation“. „Das kommt uns in vielen Projekten sowie bei der Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze zu Gute“, so Mosch. „Davon profitieren langfristig die Audi Standorte Neckarsulm und Ingolstadt.“
Bei der Softwareentwicklung übernimmt Audi-CEO Markus Duesmann den Aufsichtsratsvorsitz der Car.Software-Organisation, in der die Expertise der Marken gebündelt und weiter ausgebaut werden sollen. „Unsere Investitionsplanung spricht eine deutliche Sprache: Wir machen keine Abstriche bei der Produktsubstanz und priorisieren klar Vorleistungen für Elektromobilität und Software-Entwicklung“, sagt Duesmann. „Die konsequente Fokussierung auf Konzernsynergien bei diesen zentralen Zukunftsthemen ist dabei ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg.“
Interessant: In der Mitteilung nennt Audi die Nutzung des MEB für die Q4 e-tron-Modelle und die mit Porsche entwickelte Premium Platform Electric (PPE) als Beispiele für Synergien und die markenübergreifende Implementierung der Elektroplattformen. Den unter Duesmann gestarteten Alleingang mit dem Artemis-Projekt erwähnen die Ingolstädter aber nicht.
audi-mediacenter.com
3 Kommentare