RWTH forscht zu induktivem Laden während der Fahrt
Ein neues Forschungsprojekt der RWTH Aachen widmet sich dem dynamischen, induktiven Laden. Konkret entwickeln die Wissenschaftler Konzepte und Werkstoffsysteme für die Energieübertragung zwischen Elektrofahrzeug und Straße und sondieren eine Integration in die Infrastruktur.
Das auf drei Jahre angelegte Projekt trägt den Titel „InductInfra – Induktive dynamische Energieversorgung von Fahrzeugen über die Straßenverkehrsinfrastruktur“ und wird vom Bundesverkehrsministerium über das „Innovationsprogramm Straße“ mit rund 1,6 Millionen Euro bezuschusst. Unter dem Dach der RWTH kooperieren dazu das Institut für Straßenwesen unter Leitung von Professor Markus Oeser und das Institut für Elektrische Maschinen von Professor Kay Hameyer.
Das Ziel ihrer Forschung ist klar benannt: Fahrzeuge sollen während des Fahrens die zum Betrieb oder zur Schnellladung erforderliche Energie aus einem Induktionsfeld beziehen. In die Straße eingelassene Induktionsmodule erzeugen in diesem Szenario wiederum die Energie. Solch eine Technologie könnte nach Angaben der Forscher die Etablierung von Elektromobilität im Fernverkehr unterstützen. Denn so würden Elektrofahrzeuge „mit quasi unbegrenzter Reichweite, moderater Batteriegröße und geringem Batteriegewicht“ möglich, teilt die RWTH mit.
In den kommenden drei Jahren wollen die Wissenschaftler allen voran die Induktionsmodule, die erforderlichen Werkstoffe und die Technologien für deren dauerhafte Integration in die Verkehrsinfrastruktur entwickeln. Analysiert werden soll außerdem die Versorgung der Induktionsmodule durch regenerative Energie.
Im Bereich des induktiven Ladens sind zurzeit bereits mehrere Firmen mit Pilotprojekten aktiv. Die meisten fokussieren sich jedoch auf das statische Laden mit einem fahrzeugseitig verbauten Empfänger und im Boden eingelassenen Ladepads. So der Fall zum Beispiel beim Projekt „EnergiCity“ in Oslo. An dynamischem induktivem Laden versucht sich bis dato allen voran das israelische Unternehmen ElectReon. Außerdem ist die Entwicklung solch einer Technologie unter anderem Gegenstand eines EU-Projekts namens INCIT-EV, das ebenfalls bis 2023 läuft.
rwth-aachen.de
0 Kommentare